Conan-Saga 33 - Conan der Herausforderer
ihm anlegen wollten? Nur zu! Den Barbaren konnte er später noch erledigen. Er stellte die Beine rechts, links, rechts, links mit den knappen Bewegungen, die man ihn gelehrt hatte. Verwirrt ließen die Blinden von ihm ab.
Skeer hörte den Kampf, ehe er ihn sah. Instinktiv wollte er in die andere Richtung laufen, weg von der Menge, die immer aus dem Nichts auftauchte, wenn es einen Kampf gab. Aber hier war es besser, sich unter die Menge zu mischen. Also ging er mit, um den Grund des Auflaufs zu sehen.
Der Anblick, der sich ihm bot, jagte ihm eiskalte Schauer über den Rücken und Schweißperlen auf die Stirn.
Bei Set! Es war der Barbar aus dem Tempel! Und die Zombie-Hure auch! Außerdem fuchtelte noch ein Suddah-Oblate mit dem Schwert in der Luft herum. Und vier – nein, drei der Männer-ohne-Augen! Einer schien ziemlich tot zu sein, einer blutete stark. Und dann war da noch eine junge Frau, die er nicht kannte, ebenfalls mit dem Schwert in der Hand.
Irgend etwas stimmte hier nicht.
Skeer verstand zwar nicht alles, was sich abspielte, wußte aber, daß er bestimmt keinen Nutzen davon hatte. Schlimm genug, daß der Barbar und die Zombie da waren. Aber daß Neg einige seiner verdammten Priester ausgeschickt hatte, verhieß wirklich nichts Gutes.
Skeers erster Gedanke war zu fliehen – aufs nächstbeste Pferd und mit gestrecktem Galopp zum Südtor! Doch dann überwog seine Vorsicht. Er sah sich vorm Tor von irgend jemand aufgehalten, vom gestohlenen Pferd geholt und in Ketten abgeführt. Diese Vision erschien ihm durchaus realistisch. Nein, welche andere Möglichkeit gab es? Nun, er würde sich in der Stadt verstecken und bei Nacht heimlich fliehen.
Das Klirren der Schwerter klang ihm in den Ohren, als er sich vom Kampfplatz entfernte.
»Das ist er!« rief Tuanne.
Conan war gerade dabei, noch einen Priester niederzuschlagen, registrierte die Bedeutung des Ausrufs nicht.
»Was? Wer?«
»Skeer! Er läuft weg.«
Der große Cimmerier machte mit seinem Gegner kurzen Prozeß. Als der Mann ausrutschte, half er ihm, den Staub noch schneller zu küssen.
Dahinter fiel ein anderer Priester ohne Kopf zu Boden. Conan erkannte zuerst nicht, wer ihm geholfen hatte. Doch dann wußte er: Malo, der Priester mit dem er im Tempel mit Stöcken geübt hatte. Gut, daß er gerade jetzt gekommen ist, dachte Conan.
Elashi war zwar sehr tapfer, doch fehlte es ihr an Kraft und Können, um es mit dem Gegner aufzunehmen. Doch Tuanne half der Tochter der Wüste. Gemeinsam konnten sie den letzten Blinden in Schach halten.
Dann trat Conan hinter den Mann. »He!« rief er.
Der Blinde drehte sich bei dieser neuen Bedrohung um. Da trieb Conan ihm die Schwertspitze durch die Brust ins Herz.
Tuanne rief: »Schnell, Skeer entkommt!«
Als der Cimmerier und die beiden Frauen loslaufen wollten, war ihnen der Weg verstellt – Malo!
»Geh beiseite, Priester!« befahl Conan. »Sonst entkommt ein Mörder.«
»Mag sein«, entgegnete Malo. »Dafür gelingt dies einem anderen Mörder nicht!«
»He, bist du verrückt? Hier gibt es keine Mörder! Wir haben zu unserer Verteidigung gekämpft.«
»Deine Zunge sollte von den vielen Lügen gefroren sein«, sagte Malo. Er hob das Schwert über den Kopf, mit der Klinge nach oben, so daß sie wie ein horizontaler Schild war. »Diese Klinge ist nicht aus Holz, Barbar! Und du trägst auch keinen Panzerhandschuh.«
»Conan!« schrie Tuanne. »Skeer ist gleich weg!«
»Ich habe jetzt keine Zeit, Malo! Beweg dich!«
»Ich bewege mich erst, um deine Leiche zu untersuchen.«
Conans Wut war grenzenlos. Er hob das Schwert wie eine Axt zum Holzspalten und sprang.
Malo blieb entschlossen stehen. Das Schwert zur Abwehr bereit. Seine Stellung war perfekt.
Unglücklicherweise hatte Malos Training ihn nicht auf die Wut eines Conan aus Cimmerien vorbereitet. Conans Schwert sauste so schnell herunter, daß es durch die Luft pfiff. Der Schlag war so hart, daß Malos Klinge weggefegt wurde. Die rasiermesserscharfe Klinge Conans traf Malos Stirn und spaltete ihm den Schädel wie eine reife Melone.
Die Seele Malos, des Suddah-Oblaten, entwich durch den Spalt und vereinigte sich mit denen seiner Ahnen. Als der Körper die Erde berührte, war Malo tot.
Doch nahm Conan sich nicht die Zeit, die Leiche zu untersuchen. Er lief mit Tuanne und Elashi dem verschwundenen Skeer hinterher.
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Den Rest des Tages hielt Skeer sich nirgends länger als ein paar Minuten auf. Er aß etwas buchstäblich im
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