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Conan-Saga 33 - Conan der Herausforderer

Conan-Saga 33 - Conan der Herausforderer

Titel: Conan-Saga 33 - Conan der Herausforderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Perry
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die wilden Tiere von ihnen übrig gelassen hatten, zusammengerafft und kamen den Berg herab.
    Im ganzen Land erhoben sie sich. Der Abschaum aus der Gosse von Shadizar, die gehängten kleinen Ganoven aus Numalia, die Opfer bei den schwarzen stygischen Riten, die Guten, die Bösen, die Kriminellen und die Unschuldigen. Alle, die innerhalb von tausend Meilen von Negs Schloß gestorben waren, alle, welche noch keinen ständigen Aufenthalt in den Grauen Landen erhalten hatten, alle, welche ausreichend Gliedmaßen hatten, um zu gehen oder zu kriechen – sie alle erhoben sich von Totenbahren, Gräbern und Särgen. Sie erhoben sich und eilten ihrem neuen Herrn entgegen.
    Die Armeen der Nacht marschierten.
     
    Die Nacht kam in den Zwischenlanden sehr plötzlich. Die Abenddämmerung legte ihre sanften Hände auf die Straße, dann fiel die Nacht herab, so schnell, wie eine Lampe erlischt, wenn das Öl zur Neige geht.
    Der Rand des Dschungels lag noch fünf Minuten entfernt; aber Conan hatte nicht den Wunsch, nachts hineinzugehen.
    »Wir lagern hier«, erklärte er. Niemand widersprach.
    Der Cimmerier holte aus dem nächsten Gebüsch Feuerholz. Er wußte nicht, ob die Geschöpfe, die diese Welt bewohnten, Angst vor Feuer hatten; aber Angst oder nicht Angst – ein brennendes Scheit ins Gesicht des Gegners gesteckt würde eine Atempause verschaffen.
    Sie aßen Dörrobst und geräucherten Fisch, den Elashi in ihren Beutel gepackt hatte. Conan spülte das ekelhafte Zeug mit Wein herunter, den er nicht vergessen hatte, sondern in einer Lederflasche eingesteckt hatte. Er trank sehr wenig – ein Mann wollte hier bei klarem Verstand bleiben. Dann überlegte er, ob das Feuer unerwünschte Aufmerksamkeit erregen würde. Nach einigem Nachdenken beschloß er, daß ein sicherer Ort in etwas Entfernung vom Feuer besser wäre. Von dort aus konnte er die Umgebung des Feuers sehen und was auch immer den Weg dorthin suchte.
    Über ihnen waren Sterne aber kein Mond. Der Himmel ähnelte keinem, den er bisher gesehen hatte. Die vertrauten Sternbilder schienen hier nicht. Er schaute hinauf. Die bogenförmig angeordneten Punkte glichen einer Dolchklinge. Dicht über dem Horizont schwebte ein unregelmäßiger Ring, eine dichte Ansammlung harter Diamanten ähnelte beinahe einer Männerfaust. Hätte er noch Zweifel gehegt, daß dies Land anders war als seine Welt, hätte dieser Himmel ihn überzeugt.
    Nach dem Essen legte Conan Holz nach. »Laßt uns etwas vom Feuer weggehen«, sagte er. »Damit kein Neugieriger uns überraschen kann.«
    Wieder keinerlei Widerspruch von den Frauen. Sie fanden ein Gebüsch eine halbe Minute zu Fuß vom Feuer. Der Cimmerier überlegte, ob er Wache halten solle; aber da Tuanne nicht schlief, hielt er es für besser, sich auszuruhen. Ihre Augen waren für die Dunkelheit besser geeignet als seine, und bei Gefahr würde sie ihn wecken.
    Mit Elashi an der einen Seite, Tuanne an der anderen versank Conan bald in tiefen Schlaf.
     
    Als er aufwachte, war Tuanne nicht mehr da.
    Es war noch vor Morgengrauen. Das Feuer war heruntergebrannt. Nur noch ein bißchen Glut glimmte. Tuanne war nirgends zu sehen.
    Er setzte sich auf. Elashi erwachte.
    »Was ist los?«
    »Tuanne ist weg«, antwortete er.
    Sie standen schnell auf und verließen den Schutz des Gebüsches; aber die Dunkelheit war undurchdringlich.
    »Wir müssen sie finden«, erklärte Elashi.
    »Es ist zu dunkel«, widersprach Conan. »Wir würden uns nur selbst verirren.«
    »Wir können sie aber nicht hier lassen!«
    »Ich bin für jeden Vorschlag offen.«
    Elashi schwieg.
    »Sie sagte doch, daß ihr Weg ein anderer sei als unserer, wenn sie sich Negs Befehl nicht mehr widersetzen könne«, sagte Conan. »Wir müssen in Negs Schloß. Das ist unsere einzige Hoffnung, sie zu retten.«
    »Und wie kommen wir von hier weg?« fragte Elashi und sprach damit Conans eigene Sorge aus. »Ich kenne den Zauberspruch nicht, du etwa?«
    »Sie sagte, der Weg sei eigens für uns gemacht. Vielleicht gibt es irgendeinen Hinweis, wenn wir den richtigen Punkt erreicht haben.«
    »Und vielleicht irren wir hier herum, bis unsere Knochen zu Staub werden!«
    »Ich bin für jeden Vorschi ...«
    »Hör auf, das zu sagen!«
    Der erste Schimmer einer seltsamen Morgendämmerung erhellte den dunklen Himmel. Conan behielt seine Bemerkungen für sich. Was sollte er sonst machen? Er verstand Elashis Angst.
     
    Für Skeer verblaßte bald der Reiz der Neuheit, daß ihm seine eigene kleine Krabblerarmee

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