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Conan-Saga 34 - Conan der Marodeur

Conan-Saga 34 - Conan der Marodeur

Titel: Conan-Saga 34 - Conan der Marodeur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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Ihr farbenfrohes Gefieder übertraf noch die Blütenpracht der immerblühenden Bäume. Khondemir genoß diese in vollen Zügen. Eines Tages würde auch er einen solchen Palast besitzen. Da war er sicher.
    Die Träger stellten die Sänfte in einem Innenhof ab, wo Fontänen buntes parfümiertes Wasser verspritzten. Ein Offizier der Garde verneigte sich tief und geleitete den Zauberer in einen großen Audienzsaal, wo bedeutende Bürger der Stadt ringsum auf Kissen Platz genommen hatten. Hohe Fenster gestatteten der kühlenden Brise freien Zugang. Den Boden zierte ein Mosaik, das eine Landkarte darstellte. Die Karawanenstädte wurden durch kostbare Edelsteine bezeichnet, die umgebenden Länder mit Buchstaben aus Obsidian gekennzeichnet.
    Khondemir nahm auf einem Kissen Platz und schwieg, während sich die anderen leise unterhielten. Einige kannte er. Sie gehörten dem Rat der Stadt an oder waren Beamte oder Soldaten. Mehrere Anwesende kannte er nicht, doch das war nicht überraschend, da er erst seit kurzem in der Stadt weilte und keinen großen Bekanntenkreis hatte.
    Alle verneigten sich tief, als Amyr Jelair eintrat. Er war ein stattlicher Mann mittleren Alters. Sorgen schienen ihn zu quälen. Er nahm die Ehrenbezeugungen entgegen und ließ sich dann auf einem niedrigen Sofa nieder.
    »Ich habe euch hierher gerufen«, begann er ohne Umschweife, »weil der Notfall, den wir schon lange befürchten, bald eintreffen könnte. Ich wünsche, daß ihr alle die Worte des großen Magiers Khondemir vernehmt, der aus Turan zu uns gekommen ist, um uns in diesen Tagen der Gefahr beizustehen.«
    Auf Jelairs Nicken hin erhob sich Khondemir. »Mein Prinz, edle Herren, die meisten von euch kennen mich. Nachdem mich der Thronräuber, König Yezdigerd, aus meiner Heimat vertrieb, habt ihr mich aufgenommen und zu einem der Eurigen gemacht. Sogaria ist inzwischen meine Heimat geworden, daher berührt mich die Gefahr, die dieser Stadt droht, ebenso tief wie euch.« Khondemir war nicht nur ein Zauberer, sondern auch ein erfahrener Höfling und kannte die Wirkung honigsüßer Worte.
    »Als euer Prinz den ersten Verdacht schöpfte, daß die hyrkanischen Barbaren etwas gegen Sogaria im Schilde führten, ließ er mich kommen, damit ich meine Zauberkräfte euch zur Verfügung stelle, was ich uneingeschränkt tat.« Die Anwesenden spendeten höflich Beifall, indem sie mit ihren Fliegenwedeln auf den Boden schlugen. »Meine übernatürlichen Agenten haben eure schlimmsten Befürchtungen bestätigt. Bartatua hat die größte Streitmacht um sich geschart, die Nomaden je gesehen haben, und wird sie innerhalb von dreißig Tagen gegen die Stadt führen.«
    Unruhe breitete sich aus. Ein Mann in militärischer Kleidung stand auf und sagte: »Ist das auch sicher? Bis jetzt hatte wir lediglich Berichte reisender Händler. Sie meldeten nur, daß sich die Horden zusammenschließen. Malikta oder Bukhrosha könnten doch ebensogut das Ziel sein.« Einige stimmten ihm bei.
    »Verehrter Herr«, sagte Khondemir mit gespielter Unterwürfigkeit, »ich muß darauf bestehen, daß meine Informationsquellen unendlich zuverlässiger sind als Berichte von Reisenden.«
    »Spielt das überhaupt eine Rolle?« fragte ein Ratsherr, dessen Turban eine kinderfaustgroße Perle zierte. »Wenn der Barbar erst eine Karawanenstadt eingenommen hat, will er auch die übrigen. Ob wir nun die erste oder letzte Stadt sind, Sogaria wird er nicht verschonen.«
    Der Turanier neigte den Kopf in Richtung des Ratsherrn. »Wohlgesprochen, edler Herr. Sitzen die Hyrkanier erst einmal im Sattel, werden sie wie der Wind vor die Tore unserer Stadt galoppieren, noch ehe wir merken, daß sie die Grenze überschritten haben.«
    Amyr Jelair wandte sich an einen jüngeren Mann, der ihm ähnelte. »Mein Bruder, als Statthalter mußt du dafür sorgen, daß die Getreidespeicher gefüllt sind und ausreichend Vieh in die Mauern geschafft wird.« Dann zu einem anderen: »Waffenmeister, sorg dafür, daß alle Waffen in Ordnung sind und wenn nötig an die Bürgerschaft verteilt werden können.«
    Khondemir unterdrückte ein Lächeln bei dem Gedanken, daß diese Kaufleute und Künstler gegen die wilden Horden Bartatuas zu den Waffen griffen. »Diese Vorbereitungen sind recht und billig, mein Prinz«, sagte er. »Aber mir stehen Waffen zur Verfügung, die weit mehr bewirken. Vergebt mir, wenn ich sage, daß eure Krieger, obgleich tapfer wie Löwen, ihr Leben mit Routinepatrouillen und der Jagd nach Banditen

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