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Conan-Saga 34 - Conan der Marodeur

Conan-Saga 34 - Conan der Marodeur

Titel: Conan-Saga 34 - Conan der Marodeur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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verbrachten. Sogaria hat seit den Tagen Eures Vaters keinen richtigen Krieg mehr erlebt.«
    »Ich habe größtes Vertrauen in deine Macht«, erklärte Amyr Jelair. »Erläutere uns nun deine Pläne.«
    »Wozu brauchen wir Zauberei?« fragte ein großgewachsener Kapitän mit goldgetriebener Brustplatte. »Sind die Mauern von Sogaria nicht stark? Sind diese ungewaschenen Horden nicht früher schon angerückt? Mit Pfeilen kann man keine Festung einnehmen. Wir können auf unserer Stadtmauer stehen und sie auslachen, während sie unten liegen und vor ohnmächtiger Wut und an Seuchen sterben. Am Ende suchen sie sich eine leichtere Beute; unbefestigte Städte und Karawanen.«
    »Dieser Führer Bartatua kennt sich mit Kriegsführung besser als seine Vorgänger aus«, widersprach Khondemir. »Er hat eine große Zahl Sklaven für die Belagerung zusammengetrieben. Eure Mauern werden unterhöhlt und mit Belagerungstürmen erstürmt. Selbst wenn die Belagerung nicht erfolgreich sein sollte, würden die umliegenden Dörfer zerstört und der Gewinn von vielen Karawanen verloren. Sogaria brauchte viele Jahre, um sich von solch einem Verwüstungsschlag zu erholen.«
    »Das sind Worte der Weisheit«, sagte Amyr Jelair. »Und wie lautet dein Vorschlag?«
    »Ich kenne einen Weg, diese Horde von der Stadt abzulenken. Sobald sie an dem Ort ist, an den ich sie führe, werde ich die mächtigsten Dämonen herbeirufen, die mir dienen, um sie zu zerschmettern.«
    »Kannst du das wirklich?« fragte Amyr Jelair mit ehrfurchtsvollem Staunen.
    »Ich habe mich schließlich die ganze Zeit über mit Zauberkünsten beschäftigt, mein Prinz«, erklärte Khondemir. »Ich habe viele Stunden in den Archiven der Stadt verbracht und uralte Manuskripte durchstöbert, die sich mit dem Leben der Steppenvölker beschäftigen. In einem entdeckte ich eine faszinierende Legende.«
    Jetzt hatte der Magier die volle Aufmerksamkeit aller. Im Saal war es ganz still. Die Männer hingen an seinen Lippen wie Kinder, die auf dem Marktplatz einem Märchenerzähler lauschen.
    »Es war vor fünf Jahrhunderten, als Sogaria noch zum Königreich von Katchkaz gehörte, daß eine dieser Horden über die Stadt herfiel. Der damalige König, einer der Karuns, war ein kriegerischer Herrscher. Er sammelte seine Armee und machte sich zur Verfolgung auf. Tagelang setzte er der Reiterbande nach, die ihn jedoch nur verspotteten. Sie tauchten bald vor ihm, bald hinter ihm auf, waren in Bogenschußweite und ließen einen Pfeilhagel auf König und Armee herabrieseln, dann wieder flohen sie geschwind wie der Wind, ehe König Karun sie erwischen konnte.
    Schließlich entsandte Karun in seiner Verzweiflung einen Boten. Dieser Bote überbrachte dem Anführer der Räuber die Worte seines Königs: ›Warum, o Krieger, flieht ihr vor mir? Stellt euch und kämpft. Wir fürchten euch nicht. Stellt euch einem Kampf, damit die Welt euch nicht als Feiglinge verlacht.‹
    Der Anführer der Räuberbande antwortete: ›Warum sollten wir euch den Gefallen tun und mit euch kämpfen, wenn wir nicht wollen? Wir sind in euer Land eingedrungen, haben eure Schätze und eure Frauen genommen. Welchen Gewinn hätten wir also von einem Kampf? Wenn ihr aber wirklich unseren Zorn spüren wollt, dann findet ihr in der Nähe die Gräber unserer Ahnen. Stört die Totenruhe dort, und ihr werdet euren Kampf bekommen.‹
    Doch der König«, fuhr Khondemir fort, »und seine gesamte Armee hatten nicht mehr genügend Proviant und Wasser. Statt die Gräber aufzusuchen, kehrte er um.«
    Wie unabsichtlich ging der Zauberer ein paar Schritte über den Mosaikboden. Er trat über die Linie der Karawanenstädte und blieb auf der Steppe im Norden stehen. »Ich fand diese Geschichte so fesselnd, weil sie besagt, daß es im Leben dieser rastlosen Völker einen festen Punkt gibt. Sie haben Friedhöfe, die ihnen heilig sind und die sie unter allen Umständen verteidigen. Ich rief die Geister der Steppe und schickte sie aus, die Totenstadt zu suchen, die Bartatua heilig ist. Heute meldeten sie mir ihren Erfolg. Sie fanden die Nekropole – hier.« Er zeigte auf einen gelben Fleck aus Topas im Mosaik.
    Amyr Jelair beugte sich vor. »Die Steppe der Hungersnot! In der Tat ist dort nichts bis auf die Gebeine der Toten, die in der Sonne bleichen.«
    »Es ist absolut sicher, daß hier die Ahnen von Bartatuas Volk liegen, und zwar an einem Ort, der Stadt der Grabhügel heißt. Gebt mir eine starke Abteilung Kavallerie und gewisse Gegenstände,

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