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Conan-Saga 34 - Conan der Marodeur

Conan-Saga 34 - Conan der Marodeur

Titel: Conan-Saga 34 - Conan der Marodeur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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dahinflog.
    »Du hast die Kraft des Bogens nicht richtig berechnet«, tadelte Guyak. »Du mußt bei dieser geringen Entfernung ganz niedrig halten.«
    Geringe Entfernung! Die Bossonier, die besten Bogenschützen im Westen, hätten diese Strecke für einen guten Bogenschützen für durchaus beachtlich gehalten. Conan versuchte es nochmals. Diesmal streifte der Pfeil die obere Ecke des Zielballens. Zehn Schuß später brachte er jeden Pfeil ins Zentrum.
    »Langsam bekommst du ein Gefühl dafür«, meinte Guyak. »Versuch jetzt mal das Ziel in zweihundert Schritten.«
    Das Spiel wiederholte sich. Als die Sonne im Zenit stand, konnte der Cimmerier auf dreihundert Schritte mehr Treffer als Fehlschüsse verzeichnen. Guyak war von so schnellen Fortschritten bei einem hergelaufenen Fremden tief beeindruckt.
    »Genug für heute«, erklärte Conan und entspannte den Bogen. »Morgen übe ich vom Pferd aus. Hol jetzt die Männer zusammen! Dann teilen wir sie in Zehnergruppen auf.«
    Die nächsten beiden Stunden sah der Cimmerier seinen fünfzig beim Reiten zu. Alle konnten im Galopp im Sattel stehen, viele sogar auf dem Kopf. Die meisten konnten sich seitwärts am Pferd halten und unter dem Bauch oder Hals hindurchschießen. Alle konnten im vollen Galopp die Sättel abnehmen und samt Waffen einem anderen Tier überwerfen.
    Mit Guyaks wertvoller Hilfe teilte er die Männer in fünf Zehnergruppen, wobei er darauf achtete, daß die besten gleichmäßig aufgeteilt wurden. Rustuf und Fawd bekamen jeder eine solche Zehnerabteilung. Zwei andere wurden dem Befehl alter erfahrener Krieger unterstellt, den Rest behielt sich Conan als Leibkommando vor. Guyak wurde sein Stellvertreter.
    Als sich der lange Tag dem Ende zuneigte, hielt Conan den müden Männern noch eine kurze Ansprache. »Ich bin mit eurem Reiten und Schießen sehr zufrieden; aber zu einem richtigen Kampf gehört noch mehr. Morgen werden wir nach dem Bogenschießendrill mit Schwert und Lanze trainieren. Meine Männer müssen auch mit diesen Waffen hervorragend umgehen können.«
    Es gab zwar saure Blicke, aber keine Klagen. Die Hyrkanier schätzten Schwert oder Lanze nicht hoch ein und benutzten sie hauptsächlich zum Niedermachen oder Durchbohren flüchtiger Feinde, für die ihnen Pfeile zu schade dünkten.
    Nachdem der Cimmerier die Männer entlassen hatte, ritt ein Mann herbei. Alle Hyrkanier waren einzigartige Reiter, doch bei diesem wußte man nicht, wo der Mann aufhörte und das Pferd begann. Es war Bartatua. Der Kagan hatte keine Eskorte nötig. Bewaffnet war er nur mit dem Dolch im Gürtel.
    »Sei gegrüßt, Kagan! « rief Conan.
    »Sei gegrüßt, Cimmerier. Ich höre, daß du dein Kommando sehr wirkungsvoll angetreten hast.«
    »Du hast deine Augen und Ohren überall, Kagan «, meinte Conan.
    Bartatua grinste. »Ist auch nötig. Ein blinder und tauber Kagan taugt nicht viel. Komm heute abend zu dem Fest, das ich für meine Anführer gebe. Ich möchte einige Dinge mit dir besprechen.« Der Kagan machte kehrt und preschte davon. Conan wunderte sich, warum der oberste Anführer der Hyrkanier einem kleinen Fünfziger-Anführer solche Ehre erwies.
    Dies Fest war keine so rauschende Angelegenheit wie das am Vorabend. Die Anführer saßen im Kreis um Bartatuas Hochsitz. Conan saß, mit dem Rücken am Zeltgitter, am Rande. Das Essen war reichlich, allerdings nicht exotisch. Der Cimmerier aß ausgiebig, hielt sich aber mit dem Trinken sehr zurück, da er sich seiner schwierigen Situation bewußt war.
    Seine Nachbarn waren nicht geneigt, sich mit einem hergelaufenen Fremden zu verbrüdern. Solche Zurückweisung war ihm nicht fremd. Er benutzte die Gelegenheit, um seine Umgebung genau in Augenschein zu nehmen.
    Männer mit ähnlichen Gesichtern und Kleidern saßen zusammen. Die einzelnen Gruppen unterschieden sich auch in ihren Sitten. Während einige die dampfenden Fleischstücke mit offensichtlichem Vergnügen verspeisten, wandten sich andere angeekelt ab. Manche Männer waren stark tätowiert, andere gar nicht.
    An einer Wand saß eine Gruppe von Männern, die seine besondere Aufmerksamkeit auf sich lenkte. Ihr Haar war lang und nicht zu Zöpfen geflochten, die Gesichter glatt ohne Bärte. Ihre Kleidung war eine bizarre Mischung aus Lumpen und feinen Stoffen. Einiges erinnerte ihn sogar an Frauenkleidung. Ketten aus Knochen und Amulette baumelten an ihren Hälsen. Viele hatten Trommeln, Flöten und Rasseln.
    Conan brauchte seine Nachbarn nicht zu fragen, um die Identität

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