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Conan-Saga 34 - Conan der Marodeur

Conan-Saga 34 - Conan der Marodeur

Titel: Conan-Saga 34 - Conan der Marodeur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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Mann. Wenn einer mir nicht gehorchen will, kann er versuchen, mich zu töten. Möglicherweise könnten einige von euch das sogar überleben. Doch wären die Überlebenden gut beraten, Bartatua zu töten, denn er scheint mir nicht der Mann zu sein, der Ungehorsam auf die leichte Schulter nimmt.«
    Der Mann wich einige Schritte zurück. »Wir wollten nicht respektlos sein, Kapitän«, sagte er. Dann wandte er sich an seine Kameraden. »Ihr habt den Fünfziger-Führer gehört. Steht auf!« Die Männer erhoben sich nicht übermäßig schnell, aber auch nicht betont langsam.
    »Das ist schon besser«, sagte der Cimmerier. »Alles herhören! Ich bin Conan aus Cimmerien. Ich habe in vielen Kriegen, in vielen Armeen in vielen Ländern gekämpft. Ich war einfacher Fußsoldat und General und stand in jedem Rang dazwischen. Ich weiß, wie man Männer führt, und weiß, wie Männer geführt werden wollen. Ihr werdet von mir nie einen Befehl hören, den ich nicht auch selbst ausführen würde. Ich bin fair; aber ich verlange Gehorsam. Ich werde euch so gut führen, wie ihr noch nie geführt wurdet. Als Gegenleistung erwarte ich von euch, daß ihr die beste Fünfziger-Abteilung in der Horde des Kagans seid. Wenn ihr voll hinter mir steht, werde ich für euch dasselbe tun. Das schwöre ich bei Crom, dem Gott meines Volkes, und beim Immerwährenden Himmel.« Er vollführte die Geste, die er bei Boria beobachtet hatte, und seine Männer wiederholten sie.
    Der Cimmerier inspizierte nun seine Abteilung. Gesichtszüge und Kleidung verrieten ihm, daß sie aus verschiedenen Stämmen kamen. Er wandte sich an den Mann, der ihn als erster angesprochen hatte. »Wie seid ihr organisiert?«
    »Wir wurden gestern abend hierhergeschickt, Kapitän. Wir sind noch nicht in Zehnergruppen eingeteilt worden. Ich bin Guyak und trage deine Standarte.« Er zeigte auf ein kleines Zelt, neben dem eine Stange mit einem Pferdeschädel und Yakhörnern aufgepflanzt war. Von den silberbeschlagenen Spitzen der Hörner baumelten zwei schwarze Pferdeschweife.
    »Nachher möchte ich jeden Mann reiten und schießen sehen«, erklärte Conan. »Dann teile ich euch in Zehnergruppen unter einem Zehnerführer. Jetzt geht zu den Pferden und kümmert euch um die Tiere. Ab heute will ich keinen mehr um diese Tageszeit müßig herumlungern sehen. Gleich nach Tagesanbruch, nach dem Frühstück, hat jeder Mann seine Pferde zu pflegen. Danach ist Waffenübung angesetzt. Wenn ich in einer Stunde die Pferde inspiziere, will ich mich im Fell spiegeln können. Wehe dem Kerl, dessen Pferd offene Wunden oder ein schlimmes Maul hat!«
    Die Männer gingen daran, seinen Befehlen nachzukommen. Es war deutlich, daß sie empört waren, von einem dahergelaufenen Fremden belehrt zu werden, wie sie ihre Pferde zu versorgen hatten, doch sie schwiegen.
    »Eins muß ich dir lassen, Conan«, sagte Rustuf, nachdem die Männer weg waren. »Du weißt ganz genau, wie man ein neues Kommando antritt. Ich glaube, unter dir wird uns das Wasser ganz schön im Arsch kochen.«
    Conan lächelte und wandte sich an Fawd. »Kannst du eine Kavallerieabteilung führen?«
    »Soweit man hier von Führung sprechen kann, ja«, antwortete der Turanier. »Man muß keine komplizierten Manöver oder Formationen üben. Zehnerführer müssen nur dafür sorgen, daß ihre Männer zur rechten Zeit am rechten Platz auf dem Schlachtfeld sind. Sie warten auf das Signal des Kagans und schicken dann die Männer los.«
    »Wie wird das Signal gegeben?« fragte Conan.
    »Bei Tage mit Flaggen, nachts mit Laternen.«
    »Sie kämpfen auch nachts?«
    »Selten. Aber sie reiten oft nachts. Dabei ist es wichtig, Ordnung zu halten, deshalb gibt es vorn Signalreiter mit farbigen Laternen.«
    »Diesen Hyrkaniern fehlt es nicht an Wagemut«, gab Rustuf widerstrebend zu.
    »Wir wollen uns mal die Pferde ansehen, die man uns zugeteilt hat«, sagte Conan.
    Sie ritten zu den Koppeln hinüber. Der Kagan hatte ihnen hervorragende Tiere gegeben. Conans Männer striegelten die Pferde. Die Hyrkanier pflegten ihre Pferde nicht täglich zu putzen, doch seine Männer würden das lernen.
    Auf dem Bogenschießplatz kam ihm eine vertraute Gestalt entgegengeritten.
    Es war Boria.
    »Das Rad des Schicksals hat sich gedreht, Fremder«, sage er. »Du warst mein Gefangener, jetzt bist du mir ranggleich. Das habe ich dir mitgebracht.« Er gab dem Cimmerier sein Kettenhemd und den Helm. »Ich hätte dir Schwert und Pferd auch gern zurückgegeben; aber die habe ich

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