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Conan-Saga 34 - Conan der Marodeur

Conan-Saga 34 - Conan der Marodeur

Titel: Conan-Saga 34 - Conan der Marodeur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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durchzuschneiden, indem er sich mit dem Dolch wand. Aber ein anderer Reiter holte mit einer langen Peitsche aus und wickelte das Ende um Conans Schwerthand. Gleichzeitig sausten zwei weitere Schlingen über ihn.
    Mit gewaltigem Ruck gelang es dem Cimmerier, den Peitschenknaller aus dem Sattel zu reißen. Doch dann würgte ihm ein Seil die Luft ab. Vor seinen Augen tauchten rote Nebel auf. Er wehrte sich gegen die Seile, die kaum fingerdick waren, aber stärker als jedes Seil, das er kannte. Drei Pferde spannten die Seile und rissen ihn zu Boden. Das letzte was er noch sah, ehe ihm das Bewußtsein schwand, war das grinsende Gesicht eines Hyrkaniers mit einem langen braunen Schnurrbart.
    Als er erwachte, war es fast dunkel. Nur die letzten Sonnenstrahlen färbten den westlichen Horizont rötlich. Er lag auf der linken Seite. Sein linker Arm war eingeschlafen, sein Kopf dröhnte wie ein vendhyanischer Kriegsgong. Die Kehle war rauh und schmerzte bei jedem Atemzug. Er versuchte zu schlucken; aber das war bei der geschwollenen und ausgetrockneten Kehle unmöglich. Die Arme waren fest an den Körper geschnürt, die Handgelenke zusätzlich zusammengebunden. Die Fesseln waren eng, aber die Zirkulation wurde nicht abgeschnürt. Diese Männer hatten Erfahrung und wußten, daß niemand einen Sklaven ohne Gliedmaßen kaufte.
    Unter großen Mühen gelang es Conan, sich aufzusetzen. Seine Füße waren nicht gefesselt. Warum nicht, lag auf der Hand: Wohin konnte er in der Steppe fliehen, ohne daß ihn ein Reiter sofort einholte? Er trug nur Lendenschurz und Sandalen. Auch das war keine Überraschung. Da hörte er hinter sich Stimmen. Er drehte sich um.
    Vier Hyrkanier saßen um ein niedriges Feuer und grillten Teile eines kleinen Tieres. Jeder hatte ein Pferd nur wenige Schritte entfernt angepflockt. Conan vermutete, daß der fünfte Mann vielleicht die anderen Pferde an eine Wasserstelle brachte. Die Männer unterhielten sich und lachten, ohne ihm die geringste Aufmerksamkeit zu schenken. Der Duft des gebratenen Fleisches stieg Conan in die Nase, bis sein Magen vernehmlich knurrte.
    »He, ihr!« rief er krächzend hinüber. Er hatte mitbekommen, daß sie sich in einer Sprache unterhielten, die gewisse Verwandtschaft zu Iranistani aufwies, der Handelssprache an den Grenzen. »Ja, du da mit dem hängenden Schnurrbart, du Vater von Kindern, die dem Dorftrottel ähneln! Gibst du mir was zu beißen oder erwartest du, einen besonders guten Preis für'n Skelett zu bekommen?«
    Alle vier Gesichter wandten sich ihm zu. Sie waren hellhäutig, allerdings von Wind und Wetter gegerbt. Zwei hatten blaue Augen. Ein braunhaariger Mann hatte seinen Panzer abgelegt und kam zum Cimmerier herüber. Sein o-beiniger Gang verriet ein Leben im Sattel. Er trug eine dünne Filztunika und die unvermeidbare Mütze, die nur die dünnen Zöpfe sehen ließ, die ihm auf dem Rücken beinahe bis zur Taille reichten.
    »Es ist äußerst unziemlich, daß aufgeblasene Riesenaffen aus den vendhyanischen Dschungeln ihr Wort an edle hyrkanische Reiter richten. Schweig, du Freier behaarter Weiber, die auf Bäumen hausen. Vielleicht werden wir dir morgen oder übermorgen einen abgenagten Knochen zuwerfen.« Er trat jetzt Conan gegen den Unterkiefer, so daß der Cimmerier auf den Rücken fiel.
    Der Hyrkanier lachte lauthals und bemerkte nicht, daß Conan die Beine beim Rückwärtsfallen angezogen hatte. Jetzt schnellte er sich vor und trat dem Hyrkanier mit aller Wucht in den Bauch. Zischend entwich diesem die Luft, als er nach hinten geschleudert wurde und in Richtung Feuer rollte. Seine drei Gefährten brachten das Fleisch in Sicherheit und brüllten vor Lachen über das Mißgeschick ihres Gefährten.
    Der Hyrkanier zwang sich keuchend auf die Knie und hielt sich den Bauch. Außer sich vor Wut funkelte er den Cimmerier an. Als er wieder atmen konnte, stand er auf und wankte zu Conan hinüber. Diesmal aber mit einem bösartig aussehenden Messer in den Händen.
    »Vielleicht taugst du doch nicht zum Sklaven, du widerlicher Gorilla«, sagte er. »Ich sollte dich lieber häuten. Ich brauche neue Zügel und einen Sattelbezug.«
    Conan blickte ihm geradewegs in die Augen. »Schneid mich los, dann werden wir sehen. Ich habe schon Kröten unter Steinen hervorkriechen sehen, die entschieden mehr Mut hatten als du.«
    »Losschneiden?« wiederholte der Mann, offenbar ehrlich überrascht. »Welcher Idiot gibt dem, den er töten will, einen Vorteil?«
    »Es ist wirklich völlig

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