Conan-Saga 34 - Conan der Marodeur
uns ein Tänzchen wagen, mein Freund. Ein bißchen Bewegung regt den Appetit auf Leckerbissen an.« Er zückte einen ähnlichen Dolch und ging auf Hazbal los. Erstaunlich geschmeidig bewegte er sich auf den nackten Ballen.
»Spar deinen Atem, du vollgefressenes Schwein!« warnte Hazbal und sprang vor, um dem Gegner den Bauch aufzuschlitzen. Doch Kamchak wich trotz seiner Leibesfülle blitzschnell aus.
Als Hazbals Dolch an ihm vorbeizischte, hielt Kamchak seine Klinge hoch. Er verfehlte Hazbals Kehle, schnitt ihm aber das Ohrläppchen ab. Kamchak grinste unverschämt, als Blut aus der Wunde floß. »Das erste Blut geht an mich!« höhnte er.
»Aber das letzte gehört mir!« entgegnete Hazbal ebenfalls grinsend. Seine Klinge beschrieb ein schnelles X. Kamchak wich etwas zurück, doch da erwischte ihn Hazbals Dolch am Oberschenkel.
Das Hosenbein fiel auseinander, Blut floß, aber der Riese beachtete es nicht. Da Hazbal bei diesem Stoß die Schulter vorgenommen hatte, war sie einen Augenblick lang schutzlos. Kamchaks Klinge zog eine scharlachrote Linie von der Schulter bis zum Ellbogen.
Beide Männer sprangen zurück, um ihre Wunden zu untersuchen und den nächsten Angriff zu planen. Die Zuschauer gaben ihrer Begeisterung über das Blutvergießen lautstark Ausdruck. Für sie war es ein grandioses Schauspiel, daß zwei Männer bis zum bitteren Tode kämpften, wer zuerst die schöne Gefangene besitzen durfte.
Jetzt grinsten die Kämpfer nicht mehr, sondern knurrten, als sie sich gebückt wie Raubtiere mit ausgebreiteten Armen und gezückten Dolchen umkreisten. Sie hatten die Frau vergessen. Jetzt wollten sie nur noch töten. Hazbal machte einen Ausfall nach vorn und zielte auf Kamchaks Bauch. Doch als der Riese die linke Hand hinabführte, um den Stich abzuwehren, zog Hazbal die blitzende Klinge über den Arm nach oben, direkt zur Kehle.
Aber Kamchak hatte sich von der Finte nicht täuschen lassen. Er lehnte sich nach rechts und packte Hazbal an der Gürtelschärpe. Dann riß er ihn vorwärts und versenkte seinen Dolch bis zum Heft im Bauch des kleineren Mannes. Dann drehte er auch noch die Klinge, um dem Gegner die Gedärme völlig zu zerschneiden. Mit grauenvoll verzerrtem Gesicht stürzte Hazbal nieder. Kamchak holte den Dolch heraus, was ein ekelhaft schmatzendes Geräusch verursachte, und setzte ihn dem Gegner unter dem Ohr an. Mit einem kräftigen Schnitt durchtrennte er Halsschlagader und Gurgel, so daß eine gewaltige Blutfontäne ins Feuer spritzte, wo sie sich in eine stinkende Rauchwolke auflöste.
Mit boshaftem Lachen säuberte Kamchak seine Klinge an der Weste seines Gegners und nahm den Beifall seiner Kameraden dankbar auf. Sie schlugen ihm begeistert auf die Schultern.
»Schafft den Kadaver weg«, sagte er und riß Ishkala an ihrem juwelenbesetzten Gürtel zu sich. Der entsetzliche Gestank, der von ihm ausging, drehte ihr den Magen um, trotzdem holte sie tief Luft, um den lautesten Schrei ihres Lebens auszustoßen. Sicher würde jemand sie hören.
»Aufhören!« Der ruhig gesprochene Befehl führte zu absolutem Stillstand. Selbst Ishkala vergaß ihren Schrei. Khondemir trat in den Feuerschein. Abergläubischer Schauder überlief auch den hartgesottensten Mordbuben.
»Laßt sie los!« befahl der Magier.
Sofort wurden Ishkala die Fesseln abgenommen. Die Männer wichen von ihr zurück, so daß sie mit ihrem turanischen Häscher allein stand. Sie erwartete, daß Kamchak sie sofort laufen ließe; aber der war dazu keineswegs in Stimmung. Er hatte gerade einen Rivalen für dieses Weib erschlagen, da würde er seinen Preis bestimmt keinem hochnäsigen Zauberer überlassen.
»Sie loslassen?« Die Stimme des Turaniers überschlug sich fast. Er schüttelte den Kopf so heftig, daß Schweißperlen und Speichel Ishkala trafen. »Ich habe diese Frau eigenhändig erbeutet, Zauberer. Verzieh dich mit deinen Zaubersprüchen woandershin! Oder besorg dir einen Dolch und kämpf mit mir um sie wie Hazbal!« Er preßte Ishkalas Taille so fest, daß sie kaum atmen konnte.
»Mit dem Dolch, ja?« fragte Khondemir. »Nun gut, dann eben mit dem Dolch.«
Der Zauberer streckte eine Hand hoch. Grelle, bunte Blitze schossen aus den lackierten Fingernägeln, als die Finger sich bewegten. Ishkala sah genau zu, traute aber ihren Augen kaum, daß Finger solche Verdrehungen ausführen konnten. Sie war so hypnotisiert, daß sie nicht bemerkte, wie sich der Arm von ihrer Taille löste.
Kamchak stand mit schlaffem Körper und
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