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Conan-Saga 34 - Conan der Marodeur

Conan-Saga 34 - Conan der Marodeur

Titel: Conan-Saga 34 - Conan der Marodeur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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deine Hilfe nur kurz, bei einer, allerdings der entscheidenden Phase meines Rituals. Danach haben wir von den Hyrkaniern nichts mehr zu befürchten, und du kannst gehen, wohin du willst.«
    Ishkala wußte sehr wohl, daß die Worte des Zauberers, selbst wenn sie wahr waren, eine doppelte Bedeutung hatten. Sie war in Todesgefahr. »Wann soll dies Ritual stattfinden? Ich will so schnell wie möglich zurück nach Sogaria.«
    »In der fünften Nacht von heute an gerechnet«, erklärte Khondemir. »Mond und Sterne stehen dann in der richtigen Konstellation. Dann werden wir die hyrkanische Bedrohung beseitigen.«
    »Nun gut, Khondemir. Ich wünschte nur, du hättest mir das alles viel früher erzählt. Das hätte uns heute abend viel Ärger erspart.« Ishkala versuchte Haltung zu bewahren.
    »Ärger, Prinzessin?« Khondemir zog die Brauen hoch. »Welchen Ärger?«
    Als Ishkala durch die dunkle Nacht zurück zu ihrem Zelt ging, wußte sie, daß sie in höchster Gefahr schwebte. Wo war Manzur? Jetzt brauchte sie einen Befreier, auch wenn Manzur ein hoffnungsloser Träumer war.

Zwölf
    Z WÖLF
     
     
    Conan erwachte, als sein Pferd am Zügel zog, der um sein Handgelenk gewickelt war. Der Cimmerier sprang auf. Sofort war seine Hand am Schwertgriff. Was hatte das Tier erschreckt?
    Wie Rustuf vorhergesagt hatte, waren sie in den Sandsturm geraten, die Hyrkanier dicht auf den Fersen. Im Sturm konnten sie die Verfolger abschütteln, wurden allerdings auch getrennt. Als der Sturm abgeflaut war, konnte Conan weder die Hyrkanier noch seine beiden Gefährten irgendwo entdecken. Die letzten Stunden hatte er unruhig geschlafen, jederzeit bereit, aufzuspringen und wegzureiten, falls die Hyrkanier nahten.
    Die Morgendämmerung lag schon über dem östlichen Horizont. Conan sah die Silhouette eines einsamen Reiters gegen den fahlen Morgenhimmel. War das Rustuf oder Fawd oder ein versprengter Hyrkanier? Er beschloß, auf den Reiter zu warten. War es ein Feind, brauchte der Cimmerier nicht vor einem einzigen Mann zu fliehen.
    Beim Näherkommen sah Conan, daß der Mann in der Uniform eines Boten aus Sogaria steckte. Der Reiter schien schlechter Laune zu sein. Mißmutig starrte er vor sich auf den Boden. Sein Pferd trottete langsam dahin.
    »Einen guten Tag wünsche ich!« rief der Cimmerier. Der Reiter, ein junger Mann, schreckte hoch.
    »Was für ein Wilder bist du denn?« fragte er.
    »Einer von der besten Sorte, ein Cimmerier. Und was treibt dich in die Steppe? Hier gibt es bestimmt nicht viele, die auf eine Botschaft warten.«
    »Ich bin kein Bote. Ich bin Manzur Alyasha, Poet und Held. Zwei Hyrkanier tötete ich mit nur zwei Schwerthieben.«
    Also das war der verrückte Dichter und Schwertkämpfer, von dem die jungen Kerle in der Taverne geredet hatten. Conan lächelte. Jeder Jüngling hielt sich nach dem ersten Blutvergießen für den größten Krieger. Manzur empfand das Lächeln als Beleidigung.
    »Ich sehe, daß du mir nicht glaubst. Leg dich ja nicht mit Manzur dem Poeten an, Fremder! Ich ging bei den besten Waffenmeistern Sogarias in die Lehre. Du hältst dich vielleicht für einen Krieger, weil du eine Karawane begleitest; aber deshalb kannst du dich mit mir noch lange nicht messen.« Er bemühte sich, hochmütig auszusehen. Der schief sitzende Helm störte allerdings dabei.
    »Das habe ich nicht vor«, sagte Conan. »Allerdings bin auch ich im Umgang mit dem Schwert nicht ganz unerfahren. Ich diente in einem Dutzend Armeen und war alles, vom Lanzenreiter bis zum General. Ich habe Piratenschiffe auf dem Westmeer und der Vilayet befehligt und in jedem Königreich westlich von Khitai gekämpft. Außerdem habe ich über zweihundert berittene Bogenschützen getötet.«
    »Und was sucht ein so mächtiger Krieger mit nur einem Pferd in dieser gottverlassenen Steppe?« fragte der junge Mann boshaft.
    »Bis vor kurzem war ich noch Offizier in der Horde des Hyrkaniers Bartatua. Doch aufgrund eines Mißverständnisses mußte ich fliehen und ...«
    »Bartatua!« rief Manzur. »Du hast unserem Feind gedient? Kein Feind Sogarias darf in meiner Gegenwart am Leben bleiben!« Er sprang aus dem Sattel und zückte sein Schwert.
    »Jetzt bin ich nicht mehr ...« Doch ehe der Cimmerier den Satz vollenden konnte, stürmte Manzur schon auf ihn ein. Fluchend ging Conan in Stellung. Das hatte ihm gerade noch gefehlt, daß so ein junger Heißsporn mit ihm kämpfen wollte! Er zweifelte nicht daran, daß er gewinnen würde; aber auch ein blutiger Amateur

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