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Conan-Saga 34 - Conan der Marodeur

Conan-Saga 34 - Conan der Marodeur

Titel: Conan-Saga 34 - Conan der Marodeur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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kurz nach. »Vielleicht. Aber da muß ich mir zuerst die Lage ansehen.«
    »Ihr Vater wird dich reichlich belohnen«, sagte Manzur, ohne zu bedenken, daß der Prinz selbst seine Tochter dem Zauberer mitgegeben hatte.
    »Ich habe nicht die Absicht, nach Sogaria zu reiten, um mir eine Belohnung abzuholen«, erklärte der Cimmerier. »Erstens habe ich einige der Plünderungen in diesem Gebiet durchgeführt, zweitens sind mir noch nicht viele Könige begegnet, welche ihre Tochter höher als eine Burg einschätzten. Und drittens dürfte dein Prinz sich nicht übermäßig freuen, jemanden zu sehen, der die Mission seines Zauberers vereitelt hat.«
    »Aber warum willst du mir dann überhaupt helfen?«
    »Ich habe über diesen Khondemir so einiges gehört. Er hat sich den Haß König Yezdigerds wegen irgendeines Aufruhrs zugezogen. Vielleicht kann ich mir Yezdigerds Gunst verschaffen, wenn ich ihm den Kopf dieses Zauberers in Turan vor die Füße lege, und damit unsere Feindschaft begraben.«
    »Für einen Mann, der ohne Wasser und Proviant unterwegs ist, verkehrst du in ziemlich hohen Kreisen«, meinte Manzur. »Es gibt nicht viele, nach deren Blut so verschiedene Herrscher wie Bartatua und Yezdigerd dürsten.«
    »Ich wünschte, die beiden wären die einzigen!« sagte Conan. »Aber laß uns keine Zeit verschwenden! Bist du imstande zu reiten?«
    »Ich glaube schon«, sagte Manzur und rieb sich den Kopf. »Allerdings werde ich in nächster Zeit den Helm nicht tragen. Ja, laß uns losreiten! Mein Herz ist voller Verzweiflung, bis ich mit meiner Ishkala wieder vereint bin.«
    »Und mein Bauch ist voller Verzweiflung, bis wir mit einem anständigen Braten wieder vereint sind«, sagte Conan lachend.
    »Wie willst du die Roten Adler finden?«
    »Wir müssen einen Fluß finden«, erklärte der Cimmerier. »Tausend Pferde brauchen eine Menge Wasser. Flüsse sind in dieser Gegend äußerst selten. Sobald wir also einen gefunden haben, sind wir auch der Kavallerie auf der Spur.«
    Inzwischen war es schon heller Tag. Der Cimmerier ritt voraus, die Augen auf den Boden geheftet. Die Steppe wirkte leer; aber Conan wußte, daß es Leben darin gab. Überall lebten kleine Tiere, und alle brauchten Wasser. Daher mußte er nur ihren Spuren folgen.
    Nach einiger Zeit gab er das Zeichen zum Anhalten. Die Pferde waren aber ruhelos und wollten weiter. Mit geblähten Nüstern drängten sie nach Westen.
    »Wart hier auf mich!« flüsterte Conan und nahm den gespannten Bogen aus dem Futteral hinter seinem rechten Bein.
    »Was ist los?« flüsterte Manzur zurück. »Feinde?«
    »Viel besser«, antwortete Conan. »Unser Mittagessen.« Er deutete auf eine kleine Anhöhe, kaum dreihundert Schritt entfernt.
    Manzur blickte angestrengt hinüber, sah aber nichts. Dann schien sich etwas ganz oben zu bewegen. Es sah aus, als winke jemand mit einem kleinen Stock.
    »Was für ein Tier ist das?«
    »Eine Art Antilope, glaube ich«, sagte Conan. »Die ist bestimmt nicht allein. Es muß Wasser in der Nähe sein. Unsere Pferde riechen es, deshalb sind sie so unruhig. Ich rieche es auch schon seit zwei Meilen.« Der Cimmerier nahm einen Pfeil und legte in auf die Sehne. »Warte hier!«
    Dann trieb er sein Pferd zu vollem Galopp an. In der Nähe des Wassers war das Gras dick und dämpfte den Hufschlag. Sobald er den Kamm der Anhöhe erreicht hatte, sah er ein ganzes Rudel Antilopen, die unten am Fluß tranken. Wie gelähmt standen die Tiere da, ehe sie davonstürmten.
    Das reichte aus. Conan suchte sich einen kleinen fetten Bock. Beim fünften Sprung des Tieres schickte er den Pfeil los. Wie vom Blitz getroffen brach die Antilope mitten im Sprung zusammen.
    Conan steckte den Bogen weg und klopfte seinem Pferd beruhigend den Hals. »Das war kein leichter Schuß«, sagte er. »Guyak wäre stolz auf mich.«
    Er rief Manzur herbei. »Am Fluß stehen viele Büsche«, sagte er. »Hol uns dürres Holz. Dann machen wir uns ein wahres Festmahl. Ich bereite inzwischen den Braten vor.«
    Eine Stunde später saßen beide Männer vor einem niedrigen Feuer, über dem ein Braten zischte. Manzur knurrte der Magen bei dem leckeren Duft; aber er konnte sein schlechtes Gewissen nicht verdrängen.
    »Es ist nicht richtig, daß wir hier sitzen und uns den Bauch vollschlagen. Wir müßten die Spur der Roten Adler suchen.«
    »Es wäre unsinnig, die Pferde zu Tode zu hetzen und selbst zu verhungern«, entgegnete Conan. »Hier gibt es Wasser und Verpflegung. Außerdem haben wir die Spur.

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