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Conan-Saga 34 - Conan der Marodeur

Conan-Saga 34 - Conan der Marodeur

Titel: Conan-Saga 34 - Conan der Marodeur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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die Pest ausgebrochen. Selbstverständlich durfte kein Bewohner in die Nähe der Belagerer kommen. Alle, die in Bogenschußweite kamen, wurden sofort niedergemacht.
    Schließlich wollten die Stadtväter sich ergeben. Mein Urgroßvater befahl, daß alle Bürger samt ihren Toten aus der Stadt herauskommen sollten. Man führte sie eine halbe Meile weit weg und ließ sie von berittenen Bogenschützen bewachen. Dann wurden Sklaven in die Stadt geschickt, um nachzusehen, daß wirklich kein Mensch mehr, lebendig oder tot, darinnen war. Diese Sklaven mußten sich auch zu den Bürgern stellen. Dann wurden alle aus sicherer Entfernung durch Pfeilschüsse getötet. Die Horde wartete einen vollen Mond ab, falls die Pest noch an Waren oder im Wasser war, dann erst plünderten sie die Stadt. Die Horde meines Urgroßvaters blieb auf diese Weise von der Pest völlig verschont. War das nicht ein kluger Weg, das Problem zu lösen?«
    Bartatua lachte laut und schlug dem Mann auf die Schulter. »Ich wünschte, alle meine Verbündeten würden mir so gute Ratschläge erteilen, mein Freund! Genau so werden wir es machen, sollte bei dieser Belagerung die Pest ausbrechen.«
    Sein Herz frohlockte. Der Rat war gut; aber die Anrede war noch viel besser. Der Mann hatte ihn mit Ushi-Kagan, oberster Führer, angesprochen! Das war das erste Mal, daß einer der Verbündeten ihn so ehrte, und der Mann war einer der einflußreichsten der östlichen Kagans. Das bedeutete, daß sie alle ihn als obersten Kriegsherren der hyrkanischen Horden betrachteten. Er wußte, daß es einige Zeit dauern würde, bis sie verstünden, daß er auch in Friedenszeiten ihr oberster Führer sein würde. Das war für die Horden eine völlig unbekannte Vorstellung. Doch sie würden es lernen! Er blickte zur Rampe hinüber und lächelte. Der Immerwährende Himmel bewies allen, daß er, Bartatua, der Ausgewählte war.
    Der khitanische Ingenieur kam auf einem Kamel angeritten. Das Pferd des Kagan scheute bei dem fremden Geruch, konnte aber gegen die starke Hand am Zügel nichts ausrichten. Der Khitaner war zwar nur ein Fremder, aber recht nützlich. Bartatua machte bereits Pläne, wie der Mann eine Abteilung von Ingenieuren und Sappeuren ausbilden sollte.
    »Sei gegrüßt, Kagan! « rief der Khitaner.
    »Sei gegrüßt, Soong-Tzi. Die Rampe wächst genauso, wie du es vorhersagtest. Ich bin mit der Arbeit zufrieden.«
    »Es ist der Inhalt meines Lebens, den großen Kagan zufriedenzustellen«, erwiderte der Mann. Bei jedem anderen hätten die Worte unterwürfig geklungen, doch Soong-Tzi bediente sich nur der blumigen Sprache seiner Heimat. Dem Kagan war es völlig einerlei, ob jemand unterwürfig oder hochmütig war – Hauptsache er lieferte Resultate. Er mußte plötzlich an den Cimmerier denken. Schade um den Mann! Er hätte ihn gern zum zweiten Mann in seinem Reich gemacht, vielleicht sogar zum Freund. Warum war der Kerl so unbeherrscht gewesen und hatte sich auf die Frau des Kagan gestürzt? Beinahe jedes andere Vergehen hätte er ihm verziehen.
    »Da die Arbeit so gut fortschreitet, Kagan «, sagte Soong-Tzi, »und die überlebenden Sklaven Erfahrung gesammelt haben, könnten wir auch nachts weiterarbeiten, wenn wir Licht hätten. Dadurch würde sich die Belagerungszeit verkürzen lassen.«
    Bartatua betrachtete die hohen Leichenhaufen zu beiden Seiten der Rampe. »Ja, Meister Ingenieur, ich glaube, ich kann euch den nötigen Feuerschein verschaffen, damit ihr nachts arbeiten könnt.« Der Kagan neben ihm wollte sich vor Lachen fast ausschütten.
     
    Die Flammen aus den ölgetränkten Leichen warfen einen blutigen Schein auf die Stadtmauer Sogarias. Die dicken schwarzen Rauchschwaden über den stöhnenden und schreienden Sklaven auf der Rampe wurden von purpurroten Streifen durchzogen. Die schöne Stadt war ein Abbild der Hölle geworden, so wie gewisse Philosophen und Sektenführer dieses nicht erstrebenswerte Leben nach dem Tode beschrieben hatten.
    Bartatua und seine Offiziere standen vor dem großen Zelt und ergötzten sich an dem Anblick. Viele tranken Wein aus goldenen Bechern oder vergoldeten Schädeln getöteter Feinde. Auf der anderen Seite standen die Verteidiger Sogarias dicht gedrängt auf den Mauern und starrten ebenfalls auf die unheimlichen Flammen dieser gigantischen Leichenverbrennung. Sie riefen sinnlose Verwünschungen gegen den verhaßten Feind herab.
    »Diese Belagerung wird unseren Namen unsterblich machen, Ushi-Kagan! « rief ein tätowierter Anführer

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