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Conan-Saga 34 - Conan der Marodeur

Conan-Saga 34 - Conan der Marodeur

Titel: Conan-Saga 34 - Conan der Marodeur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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Pläne und die Beziehung zwischen den Verbündeten, können wir überlegen, was wir tun.«
    Manzur war enttäuscht, wußte aber, daß der Cimmerier recht hatte. Trotzdem malte er sich aus, wie er Ishkala aus den Klauen ihrer Feinde reißen, den Zauberer töten, sich mit ihr durch die Übermacht der Feinde einen Weg in die Freiheit, in die endlose Steppe erkämpfen würde. In Gedanken verfaßte er bereits ein längeres Epos zum Ruhme seiner Heldentaten.
    Sobald es dunkel war, brachen sie auf. Conan machte aber am Erdwall Halt. »Wir wollen warten, bis sie richtig in Stimmung gekommen sind«, sagte er.
    »Aber warum? Wir sind doch auf der turanischen Seite«, fragte Manzur. »Ishkala ist sicher bei den Roten Adlern.«
    »Wir sind nicht wegen ihr hier«, sagte Conan. »Sie ist bei den Sogariern im Augenblick bestimmt in Sicherheit. Der Zauberer muß bei den Turanern sein. Außerdem haben die Roten Adler bestimmt Wachen aufgestellt. Sie sehen so aus, als verstünden sie ihr Handwerk. Die Turaner werden bald betrunken sein oder schlafen oder beides. Zauberer arbeiten meistens in der Nacht. Das ist die richtige Zeit, um einen Magier zu besuchen.«
    »Na schön«, meinte Manzur. »Aber Warten zehrt an meiner Geduld.«
    »Geduld ist eine Tugend, die du kultivieren mußt, wenn du ein Krieger werden willst«, erklärte ihm der Cimmerier. »Zu große Kriegslüsternheit hat schon viel mehr Kriegern den Tod gebracht als Abwarten.«
    Manzur hingen diese barbarischen Predigten schon zum Hals heraus. »Wahrer Ruhm ist Sache der Inspiration und nicht kalter Berechnung.«
    »Lern von mir, dann lebst du länger«, entgegnete Conan ungerührt. »Ich habe mein Wissen sehr teuer erkaufen müssen. Wunden, Ketten und Sklaverei waren mein Lehrgeld. Nur wenn du dein hitziges Temperament zügelst, wirst du lange genug leben, um deine Landsleute mit deinen Versen quälen zu können.«
    Manzur brummte, lehnte sich aber gegen den grasbewachsenen Erdwall der Stadt der Grabhügel. Von drinnen drang Lärm heraus. Kreischen und Lachen und Streit. Er schloß die Augen.
    Der sogarische Dichterheld zuckte vor Schreck zusammen, als Conan ihn an der Schulter rüttelte, um ihn zu wecken. »Wach auf, mächtigster Krieger aller Zeiten!« raunte er leise. »Wir gehen jetzt hinein. Bleib dicht hinter mir und mach keinen Lärm, ganz gleich, was du auch siehst. Wenn jemand getötet werden muß, überlaß das mir. Ich kann es lautlos erledigen. Achte darauf, daß die Klingen lose in der Scheide sitzen, aber zieh keine Waffe, ehe ich es tue. Also dann – los!«
    Wieder einmal mußte Manzur die Geschmeidigkeit Conans bewundern. Der Cimmerier bewegte sich blitzschnell, aber trotzdem lautlos. Er wich jedem Hindernis in der Dunkelheit mit untrüglicher Sicherheit aus. Manzur hatte noch nie gehört oder gelesen, daß bei einem Helden schlangenhafte Anmut und Lautlosigkeit als besondere Eigenschaften gerühmt wurden. Er hätte dabei eher an die Wilden in den dunklen Wäldern ferner Länder gedacht. Eins mußte er zugeben: Dieser Barbar war ein Meister auf vielen Gebieten.
    Manzur hatte bisher geglaubt, daß ein Krieger außer Mut nur noch den Umgang mit Schwert, Lanze, Bogen und Pferd beherrschen mußte. Doch jetzt dämmerte ihm, daß die Krieger seiner Welt blutige Anfänger gegen diesen Barbaren waren. Er war dankbar, daß seine Bemühungen ausreichten, keinen Lärm zu machen. Die Turaner an den Feuern waren viel zu sehr mit Trinken und Geschichtenerzählen beschäftigt, um der Dunkelheit um sie herum viel Aufmerksamkeit zu schenken.
    Wovor sollten sie sich auch fürchten? Sie waren mitten in einer leeren Steppe, kein Feind in Hunderten von Meilen in Sicht. Jeder, der sich dem Lager näherte, konnte schon in weiter Entfernung ausgemacht werden, so daß sie sich in alle Ruhe auf den Besuch vorbereiten konnten. Folglich hatten sie keine Hemmungen, Proviant und Wein nach Kräften zuzusprechen. Einige lagen schon sinnlos betrunken da. Andere hatten Musikinstrumente herbeigeschleppt. Die Nacht hallte wider vom durchdringenden Ton der Pfeifen, dem Dröhnen der Trommeln und dem Gewimmer der Saiteninstrumente.
    Conan blieb etwa zehn Schritte vor einem Zelt liegen, das größer als die übrigen war. Mit der Hand gab er Manzur das Zeichen, sich fest auf den Boden zu pressen und langsam auf dem Bauch neben ihn zu kriechen. Dann flüsterte ihm der Cimmerier zu: »Mach mir alles nach!«
    Conan löste den Schwertgurt von der Taille und legte ihn mit gelockerter Klinge über den

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