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Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige

Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige

Titel: Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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gestatten, dir zu geben, sollst du bekommen!
    Nur – diese Frau. Ich will sie für eine Nacht. Nur eine Nacht! Bei allem, was du oder ich heilig halten, schwöre ich, daß ich sie zu nichts zwingen und ihr nicht weh tun werde. Kein Mann darf auch nur einen unziemlichen Blick auf sie werfen ...«
    »Auch ich nenne dich einen Freund«, unterbrach ihn Conan lachend. »Aber für mich hast du den Verstand verloren, wenn du glaubst, du könntest verhindern, daß die Männer sie nicht sehnsüchtig betrachten werden. Ja, sie wäre sogar beleidigt, wenn es nicht so wäre. Versprich also nur, was die Götter dir gewähren – und nur noch eines.«
    »Alles – wenn die Götter es mir gewähren«, sagte Achmai, ohne Illyanas wollüstige Bewegungen aus den Augen zu lassen. Sie lag jetzt auf dem Teppich und schob sich schlangenähnlich auf Achmai zu.
    »Gut, erst mal Dessa!«
    Plötzlich waren Weinseligkeit und Begierde von Achmai abgefallen. Der gerissene Geschäftsmann schaute Conan an. Dann nickte er.
    »Wie du willst.« Er klatschte in die Hände. Der Wachtposten nahm den Arm von Dessas Schultern und schob sie mit einem Klaps auf den Hintern vorwärts. Mit hoch erhobenem Kopf schritt sie durch die Halle. Sie war zu stolz, um zu zeigen, daß es sie schmerzte, daß alle Männer nur Augen für Illyana hatten.
    »Ich möchte, daß du heute nacht deine Gunst meinem neuen Freund schenkst«, befahl Achmai. »Ich glaube nicht, daß er dir abgrundtief mißfällt, und dir kann sowieso kein Mann widerstehen.«
    »Wie du wünschst, Herr«, antwortete Dessa lächelnd. Ihr Lächeln vertiefte sich, als sie die bewundernden Blicke des Cimmeriers sah. »Es kommt auch meinen Wünschen entgegen ...«
    Mit einem Satz war sie über den Tisch gesprungen und saß auf Conans Schoß. Illyana tanzte immer noch weiter. Conan hatte nicht die leiseste Ahnung, was sie plante.
    Conan hatte um Dessa gebeten, weil er gedacht hatte, daß es leichter sein würde, mit ihr zu fliehen, wenn sie in seiner Nähe wäre, falls etwas schief laufe. Doch jetzt befürchtete er weniger Achmai oder seine Männer als vielmehr Illyanas Eifersucht. Gegen eine eifersüchtige Frau war kein Kraut gewachsen. Doch heute nacht konnte er nichts mehr tun.
    Er schob Dessa auf ein Knie und griff nach Illyanas Lendentuch. Bei der Berührung prickelte es ihm in den Fingern. Er wollte das Ding wegwerfen, jedoch gehorchten die Finger ihm nicht. Zauberei! Dabei wurde ihm so eiskalt, daß er weder den Wein noch Dessas Gegenwart mehr genießen konnte.
    Eine vertraute Stimme sprach in seinem Kopf:
    Ganz ruhig, Conan. Ich habe noch mehr Überraschungen zu bieten. Ich werde Achmai Wonnen bereiten, daß er denkt, er habe dabei mehr genossen als mit sechs Frauen gleichzeitig. Dabei werde ich nichts verlieren, was wir noch dringend benötigen.
    Sobald ich fertig bin, komme ich zu dir. Sei bereit – und Dessa auch.
    Dann schwieg die Stimme. Das Prickeln verging. Conans Finger gehorchten ihm wieder. Er steckte das Lendentuch in seine Tunika.
    Dessa strich ihm mit den Fingern über den Arm, dann über die Wange. »Du wirst sie schnell vergessen. Das verspreche ich dir.«
    Conan nahm sie fest in den Arm. Illyana war anscheinend doch noch bei klarem Verstand. Er hatte eine willige Bettgenossin für den Rest der Nacht – alles übrige konnte er ruhig dem Zufall überlassen.
     

N EUN
     
     
    Dessa hatte sich wie ein zufriedenes Kätzchen an Conans Schulter geschmiegt. Wären sie an einem anderen Ort gewesen, hätte der Cimmerier sich von ihren tiefen Atemzügen einschläfern lassen.
    Doch jetzt war er so wach wie ein Grenzposten an der hyrkanischen Grenze. Nur ein Narr schlief im Haus eines Mannes, der trotz des guten Weines und williger Frauen blitzschnell zu einem Feind werden konnte.
    Jemand klopfte leise an die Tür. Conan lauschte gespannt auf den Rhythmus. Erst drei, dann ein, dann zwei Schläge. Lautlos wie eine Raubkatze holte er das Schwert unter der Decke hervor, schlich zur Tür und schob den Riegel zurück.
    Illyana stand vor ihm. Sie trug jetzt wieder Männerkleidung. Tiefe, dunkle Ringe unter den Augen ließen sie doppelt so groß erscheinen. Sie war bleich.
    Sobald sie das Zimmer betreten hatte, schloß sie die Tür und ließ sich auf die Truhe neben dem Bett sinken. Conan bot ihr Wein an, doch sie schüttelte den Kopf.
    »Nein, danke. Ich bin nur etwas erschöpft und möchte schlafen; allerdings nicht so tief wie unser Freund Achmai. Er wird im Traum die höchsten Freuden genießen

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