Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige

Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige

Titel: Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
Vom Netzwerk:
hochgebunden und streifte den Armreif ab. Conan streckte die Hand aus, um ihr den Juwel abzunehmen. Doch Illyana zog ihn nach einem Blick auf die linke Hand zurück.
    »Nein, Conan, die andere Hand. Du hast dich geschnitten.«
    »Stimmt.« Der Cimmerier hielt die blutende Hand hoch. »Wahrscheinlich an einem scharfen Stein. Ich wasche die Wunde aus und verbinde sie. Ich habe mich beim Rasieren schon schlimmer geschnitten. Bis wir die Berge erreichen, ist alles verheilt.«
    »Das ist nicht wichtig. Ich könnte selbst eine tiefere Wunde mit dem Juwel heilen. Nein, die Gefahr besteht darin, daß kein Blut auf den Juwel tropfen darf.«
    »Wird er davon betrunken oder was?« fragte Conan leichthin, um die Angst zu überspielen, die er spürte.
    »Man könnte es als Trunkenheit bezeichnen. Fest steht, daß der Juwel viel schwieriger zu kontrollieren ist, wenn er mit Blut in Berührung kam. Man sagt, daß er völlig außer Kontrolle gerät, wenn er blutverschmiert ins Wasser fällt.«
    Conan nahm den Juwel mit der rechten Hand und steckte ihn in den Beutel am Gürtel. Wie wollte Illyana den Juwel vor Blutspritzern schützen, wenn sie mit den Verwandelten oder anderen Helfern Eremius' kämpften?
    Er kam nicht dazu, die Frage zu stellen. Illyana hatte sich an den Teichrand gesetzt und plätscherte mit den Beinen im Wasser. Dabei hob sie die Arme der Sonne entgegen und warf den Kopf in den Nacken. Ihr Körper wirkte im Sonnenlicht so straff wie der eines jungen Mädchens.
    Sie verharrte in dieser Stellung noch eine Minute. Der Anblick ließ den Cimmerier nicht kalt. Doch da glitt sie ins Wasser und schwamm zu Raihna.
    Conan lief unruhig am Ufer auf und ab. Wenn Illyana sich nochmals so zur Schau stellte, würde er Mühe haben, Kavalier zu bleiben!
    Doch im nächsten Augenblick waren alle fleischlichen Gelüste wie weggeblasen. Er mußte an die Juwelen denken. Waren sie vielleicht doch lebende Wesen mit eigenem Willen? War es möglich, daß sie Illyana für ihren Gehorsam mit Zauber und Bettgenossen belohnten? Vielleicht kam Eremius auf die Idee, Illyana einen derartigen Handel vorzuschlagen!
    Jetzt wirkten die Berge nicht mehr friedlich. Der Cimmerier überlegte, ob er soeben Illyanas Preis erraten hatte.
     
    »Mir nach, im Laufschritt!« brüllte Yakoub.
    Die zwölf Männer gehorchten ihm bedeutend schneller als noch vor zwei Tagen. Eremius' Ausbilder waren wie Einäugige gewesen, die Blinde führten. Allein konnte er die Unfähigkeit nicht beseitigen.
    Wenn er aber diesen zwölf Männern alles beibrachte, was er wußte, und diese wieder sechs Kameraden ausbildeten und diese ebenfalls sechs ... Ja, dann würden Eremius' Männer in zwei Monaten halbwegs brauchbare Soldaten abgeben. Eine Elitetruppe, wie die Goldenen Speere, konnte er natürlich nicht aus ihnen machen.
    Wenn er sie nur als Bogenschützen ausbilden dürfte! Aber Eremius hatte diesen Vorschlag entschieden abgelehnt.
    Yakoub drehte sich auch jetzt noch der Magen um, wenn er an Eremius' Worte dachte. Der Zauberer war überrascht gewesen, als Yakoub bei ihm auftauchte und anbot, die Männer auszubilden. Mit Wohlwollen hatte er die ersten Früchte von Yakoubs Arbeit betrachtet.
    Von Dankbarkeit allerdings keine Spur. Es fehlte Eremius auch völlig an militärischer Klugheit.
    »Meister, in den Bergen ist ein Bogenschütze so viel wert wie drei Männer ohne Bogen.«
    »Wir werden nicht mehr lange im Gebirge bleiben.«
    »Auch auf ebenem Gelände kann ein Bogenschütze gegen Reiter viel ausrichten.«
    »Kein Reiter wird sich in die Nähe der Verwandelten wagen.«
    »Möglich. Jedoch bei einem Rückzug wäre eine Nachhut aus Bogenschützen ...«
    »Es wird keinen Rückzug geben, wenn wir marschieren.«
    »Du – das sind hohe Erwartungen, Meister.«
    »Sie sind berechtigt. Du bist mir mit deinen Fähigkeiten eine große Hilfe, doch die Nachrichten, die du mitbrachtest, sind noch besser. Schon bald werden die Juwelen von Kurag wieder vereint sein.«
    Dann drehte Eremius ihm den Rücken zu, um Yakoub zu bedeuten, daß er das Gespräch als beendet betrachtete. Da Yakoub den Zauberer nicht erzürnen wollte, entfernte er sich stillschweigend.
    Damals und auch jetzt dachte er über Eremius' schroffe Ablehnung nach. Wollte er nicht, daß seine menschlichen Truppen eine Waffe bekämen, mit der sie die Verwandelten aus der Entfernung töten konnten? Wenn dies stimmte, traute Eremius den Menschen nicht, selbst wenn er sie fast zu Schwachsinnigen gemacht hatte, die nie gegen ihn

Weitere Kostenlose Bücher