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Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige

Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige

Titel: Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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rebellieren würden.
    Oder dachte Eremius nicht mehr wie ein Befehlshaber von Truppen, weil er sich ganz und gar als Magier fühlte, der schon bald im Besitz beider Juwelen sein würde? Wenn nur die Hälfte von dem stimmte, was Eremius über die Kraft der Juwelen von Kurag erzählt hatte, war es nicht überraschend, daß er in diese Falle geraten war.
    Jedoch war es eine Falle, und Yakoub, der Sohn Khadjars, mußte ihn daraus befreien!
    Yakoub blickte über die Schulter auf die Männer, die hinter ihm liefen. Die meisten hielten sich an seine Anweisungen, ruhig und ausdauernd zu laufen. Früher hatten sie die Kräfte sehr schnell vergeudet. Jetzt beschleunigte er die Schritte, um einen guten Vorsprung herauszuholen.
    Urplötzlich machte er kehrt und stürmte mit erhobenem Stock auf die Männer ein. Dann teilte er wahllos Schläge auf Kopf, Schultern und Beine aus.
    Verbissen wehrten sich die Männer. Yakoub mußte einen kräftigen Schlag gegen das Knie und einen in die Leiste einstecken.
    Nächstes Mal werde ich gepolsterte Kleidung anlegen. Die Kerle lernen wirklich schnell.
    Dann traf ihn ein Stock auf der Schulter. Er wirbelte herum. Der Rest der Männer hatte sich von hinten angeschlichen.
    Einen Augenblick lang verzog er wutschnaubend das Gesicht. Diese Idioten hätten ihn unabsichtlich töten können!
    Doch die Männer grinsten nur freundlich.
    »Wir haben nur das gemacht, was wir bei einem richtigen Feind auch getan hätten«, sagte einer. »Wir haben uns geteilt. Während die einen von vorn angriffen, haben wir uns von hinten angeschlichen. Ist denn das nicht richtig?«
    »Doch, vollkommen richtig.« Nicht nur gepolsterte Kleidung, auch einen Helm. Yakoub klopfte dem Mann, der gesprochen hatte, lobend auf die Schulter. »Gut gemacht. So, und nun laufen wir weiter, Männer!«
    Yakoub ließ alle an sich vorbeilaufen. Heute wollte er sie lieber nicht mehr im Rücken haben.
    Er freute sich auf die nächsten Tage: Oft hatte er gehört, wie sein Vater erklärte, daß die Götter den Menschen keine größere Freude bereiten konnten, als Männer zu guten Soldaten auszubilden. Bis heute hatte er das nicht nachempfinden können.
     
    »Conan, wird es Dessa auch gutgehen – wenn sie ihre Pläne wahrmacht?« fragte Massouf. Er brachte es nicht fertig, sie ›Tavernenmädchen‹ zu nennen.
    Conan zuckte mit den Schultern. Alles hing davon ab, was Dessa aus ihrem Leben machte. Massouf dachte immer noch zuviel an Dessa und machte sich um sie Sorgen.
    Conan war nicht begeistert, im Kampf einen Mann an seiner Seite zu haben, der mit den Gedanken nicht bei der Sache war.
    »In Achmais Festung hat sie sich wacker gehalten. Ich habe eine gute Bekannte in Aghrapur. Sie heißt Pyla – Hauptmann Khezal kennt sie auch. Wenn wir mit ihr sprechen, hilft sie Dessa mit Sicherheit.«
    Wahrscheinlich mußten sie mit etwas Silber nachhelfen; denn Pyla tat auch für Freunde nicht viel, ohne Bezahlung zu verlangen. Es würde eine Kleinigkeit kosten, Dessa richtig einzuführen; aber das war sie wert.
    Wenn Dessa als Freundin Pylas anfing, hatte sie kaum Feinde. Den Rest konnte man dem natürlichen Talent des Mädchens überlassen.
    Beim Gedanken an dieses Talent wurde dem Cimmerier heiß. Er ging zurück zum Teich. Der Stein, auf dem er gesessen hatte, war naß; doch von den beiden Frauen war nichts zu sehen.
    Jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt, kindische Späße zu treiben!
    Plötzlich tauchte Illyana aus dem Wasser auf. Wie eine Libelle die Flügel, so breitete sie die Arme aus und umschlang Conans Knie. Dann warf sie sich nach hinten.
    Doch ebensogut hätte sie versuchen können, den Herrscher der Winde ins Wasser zu ziehen! Blitzschnell hatte der Cimmerier sie bei den Schultern gepackt und hochgezogen. Sie schlang die nackten Beine um seine Mitte und lächelte ihn verführerisch an. Dann küßte er sie.
    Einen Augenblick lang vergaß Conan alles. Er spürte nur die nackte, nasse Illyana in den Armen, die sich lustvoll an ihn schmiegte. Der Cimmerier verlor beinahe den Verstand.
    Er preßte sie an sich und fühlte den Druck ihrer festen Brüste ...
    »Nein!« stieß Illyana hervor und löste sich aus der Umarmung. Dann trat sie zurück. Sie hatte aber ganz vergessen, daß sie dicht am Teich standen. Platsch, fiel sie ins Wasser.
    Als sie prustend wieder auftauchte, half Conan ihr heraus. Schnell trocknete Illyana sich ab.
    »Das Nein gilt nicht ewig. Alles hängt von den Göttern und den Juwelen ab. Doch jetzt dürfen wir nicht!«

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