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Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige

Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige

Titel: Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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verloren langsam ihre Angst. Die Zungen lösten sich. Frauen stritten sich in der Schlange zum Wasserholen, Kinder kreischten, Hunde bellten.
    »Den Göttern sei Dank, daß wir wenigstens ihr Vieh draußen lassen konnten«, sagte Khezal. Er ging zum Fenster und knallte die Läden zu. »Vielleicht bleibt das Vieh nicht am Leben, wenn die Da... die Verwandelten kommen. Aber ich muß eine Garnison verteidigen, nicht den Königlichen Zoo!
    Ich muß die Leute nach Haruk weiterschicken, wenn erst die Soldaten von allen Außenposten eingetroffen sind, die ich verständigt habe. Wir haben keinen Platz. Bis jetzt haben die Götter uns Fieber und Seuchen erspart.«
    »Was sagt Mughra Khan dazu?« fragte Ulyana. »Versteh mich recht, ich beschwere mich nicht. Du bist ein Geschenk der Götter im Vergleich zu Shamil.«
    Khezal verzog das Gesicht. »Ich habe in Shamils Briefe geschaut. Er steckte so tief in den finsteren Machenschaften des Fürsten Houma, daß selbst die Götter ihn aus diesem Morast nicht hätten herausziehen können! Die Verwandelten bereiteten ihm einen ehrenvolleren Tod, als er verdiente.
    Was Mughra Khan betrifft, so kann er erst etwas sagen, nachdem ich alles Notwendige erledigt habe. Ich habe heute nachmittag Boten zu den Außenposten geschickt. Der Bote zu Mughra Khan wird morgen losreiten.«
    Conan lachte. »Ich wette, daß du eines Tages eine Armee befehligst, Khezal. Wenn nicht, verzichtet Turan auf einen wirklich guten Mann.«
    »Weniger Lob und mehr Waffen gegen Zauberei wären mir lieber«, entgegnete Khezal. »Aber der Staub von Zayan ist besser als nichts. Wie lang wirst du brauchen, um genug zu machen, Illyana?«
    »Ich brauche zwei Tage, um die Schüsseln für den Staub durch Zauber vorzubereiten«, antwortete Illyana. »Dann erst kann ich in der ersten Schüssel den Staub mischen und erproben. Wenn die Probe sich als tauglich erweist, kann ich einen Monat oder länger die Herstellung anderen überlassen. Ich denke dabei an Maryam, die Nichte Ivrams. Sie scheint mir sehr geeignet dafür.«
    »Dann verzauberst du die Kochtöpfe, nicht das Essen?« fragte Khezal.
    »Gut gesagt. Der Zauberspruch für den Staub ist nur sehr wenigen bekannt. Das ist bedauerlich. Denn dann wären die Gefahren, die uns von böser Magie drohen, viel kleiner. Außerdem beanspruche ich den Juwel weniger, wenn ich die Schüsseln bespreche.«
    »Und was ist, wenn der Juwel überhaupt nicht mitspielt?« fragte Conan. Die vier Menschen, die hier zusammensaßen, hatten voreinander keine Geheimnisse. Sie wußten auch, daß die Juwelen einen eigenen Willen hatten.
    »Dann hängt die Zukunft von Fort Zheman von der Tapferkeit der Männer unter der Führung Hauptmann Khezals ab«, antwortete Raihna.
    »Ich sagte doch gerade, daß ich weniger Lob, aber mehr Waffen will«, erklärte Khezal. »Wie lang brauchst du nach der Herstellung des Staubs, bis du ins Gebirge reitest?«
    »Einen Tag muß der Juwel seine Kraft zurückgewinnen, und einen weiteren dauert es, Pferde und Ausrüstung zu besorgen«, antwortete Illyana.
    »Sag mir, was du brauchst, dann werde ich alles jetzt schon vorbereiten«, sagte Khezal. »Je schneller du etwas unternimmst, desto größer die Wahrscheinlichkeit, daß wir Eremius abfangen, ehe er sich in seiner Festung verschanzt. Falls das in dieser Art Krieg wichtig ist.«
    »Es ist wichtig. Danke, Hauptmann.«
    »Ich schicke euch zehn erprobte Veteranen als Geleitschutz mit. Ja, ich weiß, je kleiner die Gruppe, desto geringer die Gefahr, entdeckt zu werden. Aber du kannst sie zurückschicken, sobald ihr im Gebirge seid. Aber gegen Eremius' Späher, Banditen, hungrige Dörfler, wilde Tiere braucht ihr Schutz.«
    »Ach ja?« fragte Conan und runzelte die Stirn.
    »Ja, mehr als selbst ein Cimmerier bieten kann«, beharrte Khezal. Er klingelte mit einer Glocke, die auf dem Tisch stand.
    »Ja, Hauptmann?« fragte eine Dienerin vor der Tür.
    »Wein und vier Becher. Dann bereite mir ein heißes Bad mit Wasser für zwei.«
    »Wie du wünschst, Hauptmann.«
    Conan erkannte Dessas Stimme. Fragend schaute er Khezal an. Dieser lächelte nur.
    »Ich habe Shamils Verpflichtungen übernehmen müssen. Warum nicht auch einige Annehmlichkeiten?«
     
    Bora wuchtete den Sack Holzkohle auf die linke Schulter. Dann klopfte er.
    »Maryam, ich bin's, Bora! Ich bringe die Holzkohle.«
    Der Riegel wurde zurückgeschoben. Maryam trug nur ein Hauskleid aus scharlachroter Seide, das in der Taille von einer Goldkordel mit Troddeln

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