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Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr

Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr

Titel: Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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Cimmeriers und hängte ihn zurück auf den dicken Holzpflock in den Eichenschrank. Er schüttelte den Kopf. »Nein, da ist nichts drin, was ihm passen könnte«, sagte er zum Baron.
    Baldomer stand mit vor der Brust verschränkten Armen in leichter schwarzgoldener Rüstung neben ihm. Ein Lächeln machte die harten Züge des Gesichts weicher. Dru fuhr fort: »Mylord, ich habe keine Rüstung vorrätig, welche ich so schnell ändern könnte. Ich muß einen völlig neuen Harnisch schmieden.«
    »Ja, Cimmerien bringt kräftige Burschen hervor.« Der Baron legte Conan eine Hand auf die Schulter und prüfte die Muskeln. Der junge Barbar stand einen Augenblick lang ganz still, dann schüttelte er die Hand unwillig ab. Seine breite Brust war glatt, fast ohne Behaarung. Allerdings verunstalteten frische Narbenwülste sie ein wenig. Auch am Hals sah man die Spuren des eisernen Halsrings aus der Gefangenschaft. Der Baron musterte ihn abschätzend. »Diese wilde Lebenskraft der Menschen aus dem Norden – ja, sie zeigt sich auch bei meinem Sohn, ist aber nicht so ausgeprägt wie bei diesem Burschen hier.«
    »Wir könnten Conan seine eigene Rüstung schmieden lassen«, sagte Arga, der Hufschmied, trocken. »Er hat mir erzählt, daß sein Vater Schmied war. In seiner Heimat benutzt man ziemlich kleine Essen; aber sie schmieden damit große, hervorragend gehärtete Klingen. Dazu braucht man wirklich kräftige Arme am Blasebalg.« Der Schmied schlug die Augen nieder. Es war ihm peinlich, mit seinem Wissen vor dem Baron geprahlt zu haben, obwohl dieser sich in den Ländern des Nordens so gut auskannte.
    »Das erklärt den kräftigen Körperbau des Burschen.« Baldomer blickte amüsiert zu Conan hinüber. Der Cimmerier schwieg und machte ein mürrisches Gesicht. »Keine schlechte Idee, aber wir brauchen ihn anderswo nötiger als in der Schmiede.« Er schaute den Waffenschmied an. »Wie lange wird es dauern, eine neue Rüstung für ihn anzufertigen?«
    »Mindestens eine Woche, Mylord.«
    »Hm.« Der Baron runzelte die Stirn. »Vielleicht könntest du eine von Favians Rüstungen umarbeiten?«
    Dru nickte. »Das wäre eine Möglichkeit, Mylord. Aber bei Eurem Sohn ist das Gewicht mehr ... nach unten verlagert.«
    »Komm!« Baldomer schritt auf die schweren Doppeltüren der Waffenkammer zu. Die anderen folgten ihm. Conan war letzter, da er sich noch das Wams überstreifen mußte.
    Der Baron führte sie durch den Haupteingang des Schlosses über die große Freitreppe hinauf. Der Cimmerier betrat zum ersten Mal diese prachtvolle Marmortreppe und nutzte die Gelegenheit, sich neugierig umzuschauen. Er bewunderte die weißen Alabastersäulen der Halle und die rotgoldenen Wandbehänge, welche durch die Sonnenstrahlen glänzten, die durch die Fenster hoch über dem Eingangsportal des Schlosses einfielen. Es war Nachmittag, und die Halle war bis auf die Wachtposten leer, die neben dem Eingang standen. Wie Statuen hielten die Eisernen Wächter die Augen stets geradeaus gerichtet.
    Baldomer schritt zum Zwischengeschoß hinauf und dann einen langen Korridor entlang, den Conan von früheren Erkundungsgängen kannte. Vor einer Tür aus glänzendem schwarzen Holz blieb der Baron stehen und klopfte zweimal kräftig. Ohne auf Antwort zu warten, drückte er die Tür auf und trat ein. Die anderen folgten ihm in respektvoller Entfernung.
    Der große Raum mit der niedrigen Decke war leer. Nur ein riesiges holzgeschnitztes Bett, auf dem die Decken in wilder Unordnung lagen, stand in der Mitte. An den Wänden hingen kostbare Gobelins und Erinnerungsstücke der Kavallerie. Auf ein Nicken Baldomers hin trat Arga zum Fenster und zog die schweren Vorhänge beiseite, um Licht hereinzulassen.
    Baldomer ging zu einem schwarz lackierten großen Schrank gegenüber des Bettes und riß die Türen auf. Von der bunten Kleidung schlug ihm der muffige Geruch von Schweiß und Talkum entgegen. »Hm, ich weiß, daß es hier mehrere Rüstungen gibt. Eine müßte brauchbar sein.« Er wühlte herum. Nach kurzem Zögern begann Dru, von der anderen Seite her die dicht gepackten Sachen zu durchsuchen.
    Gleich darauf holte der Waffenschmied einen Brustharnisch heraus. Er war aus Messing, schmucklos und ziemlich eingebeult und verkratzt. Die Lederriemen waren vom Schweiß fleckig und etwas ausgefranst. Der mit Messingstreifen besetzte lederne Kampfkilt, der dazugehörte, war im gleichen traurigen Zustand.
    »Lord Favians alte Übungsrüstung ... Damit kann ich nicht viel anfangen,

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