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Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr

Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr

Titel: Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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Barbaren gekämpft? Dru beschäftigte sich verlegen damit, die Stühle wieder aufzustellen. Arga nahm Conans Schwert, steckte es in die Scheide und hängte es wieder an die Wand. Der Cimmerier hatte sie ihm wortlos übergeben. Der Baron gab noch ruhig einige Anordnungen und verließ dann mit verschlossenem Gesicht den Raum. Conan legte die Rüstung ab und reichte sie Dru. Als er ebenfalls den Raum verlassen wollte, hielt Favian ihn zurück.
    »Nachdem wir nun die Klingen gekreuzt haben, Cimmerier, sollten wir auch gemeinsam einen lüpfen. Was hältst du davon?« Favian trat zu einem anderen niedrigen Schrank neben dem Bett und holte eine irdene Flasche und zwei Trinkschalen heraus. Er hielt die beiden Gefäße, welche aus menschlichen Schädeln bestanden, die mit Zinn überzogen waren, dicht vor Conans Gesicht. »Offen gesagt, finde ich Trinken einen edleren Zeitvertreib als Kämpfen. Ich verlöre viel lieber meinen Kopf im Trunk als durch eine Klinge.«
     
    Es war schon sehr viel später am Tag – der Nachmittag ging bereits in den Abend über –, als Conan Favian mit der Geschichte über den Aufstand im Verlies ermunterte. Der Wein hatte die sonst so unwillige Zunge des Cimmeriers geölt. Jetzt sprach er wie ein Wasserfall, und sein grünes Wams zierten viele Weinflecken. Mit ausladenden Gesten erklärte er: »Als sie mich aus dem Loch herauszerrten, dachte ich, sie würden mich zum Galgen schleppen, nicht in ein so nobles Haus. Für einen Fremden hatte ich wirklich unverschämtes Glück in diesem Land, wo man so streng auf Rang und Namen achtet, aber vielleicht habe ich dir Ärger gemacht.« Er leerte die Trinkschale und stellte sie zurück auf den Tisch. »Das war nie meine Absicht, Favian.«
    »Ach was! Denk dir nichts, Conan!« Der junge Lord winkte ab. Er spielte ganz den verständnisvollen Kameraden. »Was kannst du denn dafür, daß du mir ähnlich siehst? Oder daß du gerade jetzt ins Verlies meines Vaters geworfen wurdest? Kein vernünftiger Mensch kann dir daraus einen Vorwurf machen. Wirklich nicht. Übrigens, weswegen haben sie dich eigentlich ins Loch gesteckt? Das hat mir noch niemand erzählt.«
    »Ich war unschuldig, das schwöre ich«, beteuerte Conan und schüttelte den schweren Kopf. »Ich habe nur gegen die Sperrstunde verstoßen.«
    »Nicht mit den Rebellen gemeinsame Sache gemacht? Vielleicht ein kleiner Aufstand?« Der junge Baron musterte den Trinkkumpan scharf.
    »Nichts dergleichen! Es stießen einige Köpfe unsanft zusammen, als man mich festnahm. Aber das war nur, weil die Stadtwachen so unhöflich waren.«
    »Verstehe.« Favian nickte. »Die Stadtväter sind in letzter Zeit sehr nervös, weil überall Rebellion gärt. Außerdem gibt es Gerüchte, daß der Schlangenkult sich wieder rührt. Das heißt natürlich nicht, daß die Herrschaft meiner Familie auch nur im geringsten gefährdet wäre. Aber je härter man beim ersten Anzeichen von Unruhe bestraft, desto weniger Ärger gibt es später.«
    Favian griff zur Flasche und schenkte Conan großzügig von dem goldgelben Wein ein. Danach füllte er seine eigene Trinkschale nur wenig. »Svoretta sagt, daß die Leibeigenen auf dem Land mit der Rebellion angefangen haben, weil sie sich um Pacht und Tribut drücken wollen.« Er hob die Schale aus der Schädeldecke eines Menschen hoch. In den letzten Strahlen der Abendsonne funkelten die roten Kristalle, welche die Augenhöhlen ausfüllten, geheimnisvoll und tückisch. »Und genau da, mein Freund, könnte ich mich auszeichnen. Wenn mein Vater mich an der Spitze einer Reiterabteilung ins Land hinausreiten ließe, würde ich es den dummen Rübenfressern schon zeigen. Dann würden sie herausfinden, wie teuer es sein kann, sich gegen die rechtmäßige Herrschaft zu empören! Noch besser wäre ein Streitwagen. Damit würde ich selbst bis Helheim fahren.«
    Conan betrachtete seinen Gastgeber durch leichte Nebelschleier. »Also, sehr groß kann die Rebellion nicht sein. Die Bauern im Verlies sind mir nicht besonders aufgeregt oder feurig vorgekommen. Vielleicht wäre es günstiger, wenn man sie irgendwie besser behandeln ...«
    »Bauern? Feurig? Ha, natürlich nicht!« unterbrach ihn Favian, durch den Wein noch zynischer geworden. »Wenn sie Feuer im Arsch hätten, wären sie nicht Bauern! Allein das macht uns Einharsons zu Herrschern: das wilde Feuer im Blut! Ganz gleich, welche angenehm klingende Theorien auch der alte Minister Lothian vorträgt.« Der junge Lord schenkte sich nach und leerte die

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