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Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr

Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr

Titel: Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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von der sengenden Hitze aus dem Schlupfloch getrieben wurde, fingen die Wartenden das Tier ein und verschlangen es. Dabei benahmen sie sich nicht wie Menschen. Manchmal warfen sich zwei oder drei auf einen noch zappelnden Kadaver und rissen ihn mit den Zähnen auseinander. Dann verschlangen sie gierig das Fleisch.
    Wenn menschliche Gefangene erwischt wurden, kam es zu ähnlich grauenvollen Szenen. Gierig warf sich ein halbes Dutzend oder mehr auf das unglückliche Opfer und führte Hände, Arme, Füße oder Beine zum Mund. Doch die Bauern verschlangen das Fleisch nicht, sondern bissen nur tief hinein. Der oder die Unglückliche schrie anfangs vor Angst und Schmerzen gellend, blieb aber danach wie betäubt liegen. Nach einiger Zeit standen die Opfer aber wieder auf. Sie waren blaß und schwankten noch etwas, trotzdem schlossen sie sich dem Marsch ihrer Peiniger an. Sie griffen zu den nächsten Waffen und wurden so Teil dieser immer weiter fortschreitenden Armee.
    Dieser seltsame Feldzug marschierte aus den Sümpfen in die Ebene hinaus, von den Zwiebelfeldern zu den Viehweiden. Dabei erklangen niemals Trommelschlag oder Fanfarenstöße. Es galoppierten keine Meldereiter umher. Jeder schien aus eigenem Antrieb mitzumarschieren. Es gab nur ein Zeichen, daß jemand die Eroberer anführte: Diagonal zu der Linie der rauchenden Feuer fuhr ein Triumphwagen auf dem holprigen Weg dahin.
    Es war ein primitives Fahrzeug, aus einem Ochsenkarren gebaut, mit grell bemalten Metallbeschlägen, bunten Teppichen und anderen Beutestücken. Drei kräftige Bauernpferde waren davorgespannt, welche ausdauernd und gesund aussahen, aber weder in Größe und Farbe aufeinander abgestimmt waren.
    In diesem dahinrumpelnden Gefährt saßen drei Menschen. Der Fahrer war ein kräftiger Bursche. Er trug noch die Lederschürze eines Schmieds. Ruß glänzte auf den muskelbepackten Armen und dem unrasierten Kinn. Der Kerl neben ihm wirkte auch nicht gerade schmächtig. Er hatte einen schwarzen Bart und war offensichtlich Pelztierjäger, denn er war von Kopf bis Fuß in Tierfelle gehüllt. Die beiden standen schweigend, mit ausdruckslosen Gesichtern vorn im Wagen und hielten mit ihrem nicht unbeträchtlichen Körpergewicht das einachsige Gefährt im Gleichgewicht.
    Der dritte Fahrgast lag auf einem Lager aus weichen Kissen hinter ihnen. Sein Gewicht war so gering, daß es nicht zählte. Er war noch ein Knabe. Gelangweilt blickte er umher. Auf seinem Kopf glänzte eine goldene Krone. Um die schmalen Schultern hatte er einen erbeuteten purpurroten Schal mit Goldstickerei geschlungen. Es war niemand anderer als Lar, das Kind aus den Sümpfen. Offensichtlich hatte er sich vom Krankenlager erhoben und war in ungeahnte Höhen aufgestiegen. Jetzt schien er der Herrscher über diese seltsame Horde zu sein. Von allen, welche dahinmarschierten, hatte nur er den Anflug eines menschlichen Ausdrucks auf dem Gesicht: Unsäglich gelangweilt musterte er hochmütig seine Truppen.
    Wenn der Streitwagen an den Bauern vorbeirollte, die über die Felder marschierten, wurde kein Gruß gewechselt, auch nicht gewinkt, ja nicht einmal ein Blick ausgetauscht, als Zeichen, daß man sich kannte. Die Insassen des Wagens und die Bauernkrieger bewegten sich mit der gleichen kalten, geistlosen Zielstrebigkeit vorwärts. Der Wagen fuhr durch einen seichten Fluß und folgte einem kaum sichtbaren Weg in ein Wäldchen aus Ulmen und Lorbeerbüschen. Die Bäume standen immer dichter. Es wurde dunkel, und der Weg war kaum noch zu erkennen. Schließlich hielt das Gespann vor einer Hütte aus moosgrünen Steinen an.
    Einige Bauernkrieger waren bereits vor Ort und hatten die Hütte geplündert, was an der zerbrochenen Tür unschwer zu sehen war. Flammen leckten an einer Ecke des moosbewachsenen Dachs hervor. Der Schmied und der Fallensteller stiegen vom Wagen. Der junge Prinz richtete sich auf dem weichen Lager auf und reckte sich. Dann stand er auf. Zwei bewaffnete Bauern kamen aus der Hütte. Sie schleppten einen hageren alten Mann mit wilden Blicken und zerzaustem grauen Haar heraus.
    »Nein, steckt ihn noch nicht an!« erhob Lar plötzlich die Piepsstimme. Die Bauern hatten bereits die Hände des Alten gepackt und wollten hineinbeißen. »Erst muß ich ihn verhören.« Lässig sprang er vom Wagen und baute sich vor dem Greis auf. Seine beiden bulligen Gefährten stellten sich dicht hinter den Gefangenen.
    »Na, alter Zauberer, deine läppische Herrschaft in diesem Gebiet ist nun zu Ende! Ein

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