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Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr

Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr

Titel: Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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nieder. Doch auch die Reiter kamen nicht unbeschadet davon. Mehrere wurden von Pfeilen durchbohrt oder von niedrig hängenden Ästen aus dem Sattel geworfen.
    »Hab keine Angst, der Sieg ist unser!« jubilierte Favian, als sie sich der nächsten Lichtung näherten. »Ein Streitwagen kann über ein Gelände fahren, in welches sich kein Reiter wagt, weil er dem Boden so viel näher ist.«
    Mit diesen Worten hetzte er die drei Pferde einen gewundenen Pfad hinab, um zwei der Schurken zu verfolgen. Conan saß in der Hocke und hielt sich mit aller Kraft an der Stange fest. Die Schweife der Rosse wehten ihm beinahe ins Gesicht. Unter Favians dämonischer Hand schien der Wagen mehr Zeit in der Luft als auf festem Boden zu verbringen. Bei jedem Sprung und Stoß befürchtete der Cimmerier, endgültig hinauskatapultiert zu werden.
    »Heiho! So ist's recht! Dreh dich um und kämpf, du elender Feigling!« schrie Favian dem einen Flüchtigen zu, der zwischen zwei Bäumen stehengeblieben war und mit dem Pfeil auf die Insassen des Wagens zielte. Doch dieser Schuß verfehlte das unstete Ziel um mehrere Fuß. Der junge Lord lenkte den Wagen so nah an die Bäume heran, daß Conan den Schützen mit dem Speer erwischen konnte.
    Die Spitze des Speers drang dem Fliehenden von hinten tief unter die Achsel. Der Cimmerier wollte aber unter keinen Umständen die Waffe verlieren, wie schon so viele davor. Daher hielt er fest und schleifte das Opfer ein Stück durch den Wald, ehe sich der Speer löste. Dann suchte er den Wald nach dem letzten Feind ab.
    Dieser war auf einen umgestürzten alten Baumstamm geklettert, welcher selbst für den jungen Lord unerreichbar hoch war. Der Mann in dem Umhang hatte die Kapuze tief ins Gesicht gezogen und hielt keinen Bogen in der Hand. Nur einen Moment blickte er zum Streitwagen, dann war er im Wald verschwunden. Der kurze Blick hatte Conan tief getroffen. Das ovale Gesicht, das ihm in die Augen gesehen hatte, war das einer Frau gewesen.
    »Verdammter Schlangenküsser, elender Rebell! Ich bekomme deinen Kopf schon noch!« rief Favian und trieb das Gespann in weitem Bogen um den gefallenen Baumstamm herum. Dann hielt er fluchend vor dem kleinen, aber reißenden Fluß an, welcher um dicke Felsbrocken dahinbrauste. Conan stieg vom Wagen und ging zum Ufer. Von der Frau war kein Zeichen zu entdecken. Das Rauschen des Wassers übertönte jedes Geräusch, das sie auf der Flucht machte.
    Der Cimmerier kehrte zum Streitwagen zurück und half Favian die schaumbedeckten halbtoten Pferde abzureiben und zu beruhigen. Knackende Äste und lautes Fluchen verrieten das Nahen der Reitertruppe. Sie kamen im Schritt. Nur ihr Anführer schien es eilig zu haben. Es war der Baron, welcher auf dem Pferd eines der toten Kavalleristen saß.
    »Favian! Dort drüben ist er! Hierher, Männer, folgt mir!« schrie er und winkte. »Junge, was hast du dir dabei gedacht, so weit vorauszujagen?«
    »Vater, wir haben Rebellen getötet und ...«, begann der junge Lord.
    »Also, das dulde ich nicht! Du hättest selbst den Tod finden können, und dann wäre das edle Geschlecht der Einharsons von Dinander erloschen!« Wütend riß der Baron das Pferd beiseite und blieb direkt vor dem Streitwagen stehen. »Von jetzt an bleibst du gefälligst in meiner Rufweite!«
    Marschall Durwald, der ebenfalls auf einem geborgten Pferd saß, ritt neben ihn. »Es war wirklich eine Meisterleistung, das Gespann hierher zu führen, Mylord! Der junge Lord hat sich sehr verdient gemacht. Er hat die Rebellen vertrieben, und viele mußten dabei ihr Leben lassen.«
    »Ja, ja. Dieser Barbar scheint mit dem Speer recht passabel zurecht zu kommen.« Baldomer nickte Conan gnädig zu. »Natürlich bist du gefahren, Favian. Das habe ich mir gleich gedacht.« Dann runzelte er die Stirn und schüttelte den Kopf. »Aber eines Tages mußt du lernen, wie ein echter Kommandant deine Truppen vom Rücken eines edlen Rosses aus zu führen.«
    Ohne dem Vater zu antworten, ging Favian zum Fluß, um den Helm für die Pferde mit Wasser zu füllen. Conan sah von der Seite, daß das Gesicht des jungen Edelmanns vor Wut entstellt war und daß ihm Tränen über die Wangen flossen.
    Inzwischen kam ein niederer Offizier durch den Wald herbeigeritten, um dem Baron Meldung zu erstatten. »Elf Rebellen sind tot, Sire. Leider ist keiner mehr übrig, den wir hätten verhören können. Wir glauben, daß fünf oder sechs möglicherweise entkommen konnten; aber es ist gefährlich, sie in diesem Wald zu

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