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Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr

Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr

Titel: Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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halben Tagesritt von hier entfernt. Schon lange möchte ich es züchtigen, auch schon vor diesem letzten, wirklich abscheulichem Verbrechen. Falls Ihr einen Teil Eurer Elitetruppe entbehren könntet, um dabei zu helfen, Mylord, wüßte ich dies ungemein zu schätzen. Ich kann mit ziemlicher Sicherheit sagen, daß die elenden Schurken dieses Dorfs bei der feigen Attacke auf Euch und Eure Männer mitgemacht haben.«
    »Das höre ich gern.« Der Baron nickte beifällig und blickte wieder zu Durwald. »Ein Aktionsplan, ohne endlose Überlegungen und Wenn und Aber. Wir helfen Euch mit Freuden, Junker Ulf.«
    »Gewiß, Mylord, aber wir sollten besonnen handeln«, warf Durwald ein und betrachtete den fetten Junker mißtrauisch. »Wenn Ihr Euch recht erinnert, fiel uns auf, daß die Umhänge der Rebellen städtischen Zuschnitt hatten und vielleicht aus Dinander oder Numalia stammten. Es ist durchaus möglich, daß die Aufrührerischen uns aus dem Westen vorausgeeilt sind.«
    »Ja, aber es besteht doch wohl auch kein Zweifel, daß sie Unterstützung von der hiesigen Bevölkerung hatten. Warum griffen sie uns denn nicht in den Bergen an? Und wohin sind sie geflohen?« Baldomer schüttelte den Kopf und verzog das Gesicht. »Nein, Marschall, manchmal ist es am besten, schnell und entschlossen zu handeln, ohne lange zu zaudern.«
    Er heftete seinen Raubvogelblick wieder auf Ulf. »Ich werde Euch zwanzig Reiter als Unterstützung mitschicken, Junker. Mein Sohn Favian soll sie anführen – diesmal ordnungsgemäß in der Rüstung eines Kavallerieoffiziers, mit einer scharfen Klinge in der Hand und einem starken Roß zwischen den Schenkeln. Durwald, du reitest mit und paßt auf den Jungen auf. Den Barbaren nimmst du natürlich auch mit, damit meinem Erben kein Leid geschieht.«
    »Jawohl, Mylord«, sagte Durwald, da ihm keine Wahl blieb, als sich mit dem Entschluß des Barons abzufinden.
    »Ich danke Euch.« Ulf verneigte sich tief, wobei seine Schweinsäuglein listig blitzten. »Wir könnten die Reiter schon morgen vor Tagesanbruch losschicken. Ich selbst werde hier im Schloß bleiben und mich persönlich um Euer Wohlergehen und Eure Sicherheit kümmern, Mylord.«
    Baldomer nickte gnädig und sah sich im Saal um. Falls er erwartete, daß sein Sohn ihm für das Kommando dankte, wurde er enttäuscht. Favian musterte die Anwesenden nur einmal gelangweilt und schaute dann wieder auf den Fluß hinaus.
    Für einen Augenblick herrschte betretenes Schweigen, dann ergriff Durwald das Wort. »Ihr sagtet, daß Ihr noch weitere Informationen über die Aktivitäten des Schlangenkults hättet, Junker Ulf? Würdet Ihr uns diese mitteilen?«
    »Noch viel besser!« Ulf strahlte. »Ich habe einen Gefangenen!« Er klatschte in die Hände und genoß es sichtlich, daß alle ihn erwartungsvoll anblickten. »Ich habe vor kurzem einige Steuereinnehmer nach Osten geschickt – nach Varakiel –, um von einem verstockten Pächter die Abgaben einzutreiben. Sie fanden sein Land verlassen vor, mehrere Getreidefelder standen in Flammen. Von ihm selbst keine Spur. Aber in den nahen Wäldern erspähten sie die brandschatzenden Rebellen und nahmen einen gefangen. Der Mann ist ein überzeugter Schlangenanbeter, allerdings geriet er vielleicht erst vor kurzem in diese hysterische Bewegung.«
    »Und wo ist dieser Gefangene?« Der Baron stand auf. »Wie bald können wir ihn sehen?«
    »Sofort, wenn es Euch beliebt, Lord Baldomer. Wir haben ihn eigens für Euch am Leben erhalten.« Ächzend erhob sich der Junker aus dem Sessel. »Allerdings muß ich Euch warnen: Der Mann hat sich bisher geweigert, mit uns zusammenzuarbeiten. Die Macht Sets ist sehr stark in ihm. Obwohl wir Wasser und Feuer angewendet haben, konnten wir die Teufel nicht aus ihm heraustreiben.«
    »Ich hoffe, Ihr habt genug von ihm übriggelassen, daß wir ihm noch einige Fragen stellen können«, sagte Durwald leise. Mit mürrischem Gesicht stand er auf und schritt mit Baldomer und dem Junker Ulf zu einer Seitentür des Bankettsaals. Conan nahm noch schnell ein paar reife Quitten aus der Obstschale auf dem Tisch und steckte sie ein. Auch Favian bequemte sich, den Sitz im Fenster zu verlassen und mit dem Cimmerier den anderen zu folgen.
    Vom Bankettsaal aus gelangte man auf einen breiten Wehrgang, welcher zwei der fünf Türme des Schlosses miteinander verband. Die Sonne schien hell auf die gelben Ziegel, wodurch die Schatten besonders dunkel wirkten. Ein klarer blauer Himmel wölbte sich über ihnen.

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