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Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr

Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr

Titel: Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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festhielten, schnell Befehle.
    »Sorgt dafür, daß sie ruhig bleibt! Vor allem muß die Kette mit dem Amulett unter allen Umständen an ihrem Hals bleiben.« Er verknotete die Kette über dem weißen Nacken, obwohl sie noch immer den Kopf von einer Seite auf die andere warf. »Das ist die Macht, welche die Gespensterkrieger in die Flucht schlägt. Wahrscheinlich verlangt der Familienfluch nur, daß ein lebendiger Einharson das Wahrzeichen trägt, nicht aber, daß dieser Nachkomme auch über die Stadt herrscht. Hier haltet sie fest! Aber ihr bürgt mir bei eurem Leben, daß ihr kein Leid zugefügt wird, verstanden? Dru, der Schmied, kann bei der ersten Gelegenheit die Kette mit einer Niete verkürzen.«
    Kaum waren die letzten Vorfahren der Einharsons verschwunden, wurden überall Freudenschreie laut. Die meisten hielten den Cimmerier für Favian und jubelten dem jungen Lord zu, weil er sich auf die Seite der Rebellen geschlagen und den Fluch seines Vaters abgewendet hatte. Dabei hatten sie vor wenigen Minuten noch versucht, sein Geschlecht auszulöschen. Viele, die vorher in Panik geflohen waren, drängten zurück ins Schloß, bis die Halle wieder voller Menschen war.
    Aber die Rebellen waren zahlenmäßig doch sehr geschwächt, so daß die Eisernen Wächter sie ziemlich leicht überwältigen würden, dachte Conan. Doch zu seiner Überraschung marschierte plötzlich eine Gruppe Adliger vor. Sie hatten die Waffen in den Scheiden und hoben die Hände als Zeichen ihrer Friedensliebe.
    »Haltet mit dem Kämpfen inne, wir wollen verhandeln!« rief einer. »Wer auch immer der Anführer dieses Aufruhrs sei, möge vortreten und mit uns sprechen.«
    Die Führer der Delegation waren Marschall Durwald und der greise Lothian, der Minister fürs Protokoll bei Hofe. Gefolgt von anderen Adligen niederen Rangs, schritten sie geradewegs auf Conan zu. Dann blieben sie in geziemender Entfernung stehen. Vielleicht taten sie dies auch um ihrer Sicherheit willen, nicht nur aus Würde. Anführer der Rebellen, darunter auch Evadne, hatten sich um den Cimmerier geschart. Sie blickten mißtrauisch auf die hohen Herren.
    »Ehe ihr eure Zungen mit Lügen und Drohungen ermüdet, ihr adligen Schurken, will ich euch versichern, daß wir nichts außer euer völligen Kapitulation annehmen!« Der Sprecher war ein hagerer junger Rebell mit kurzgeschnittenem Blondhaar. Er sah eher wie ein Tempelschüler aus als wie ein Krieger. »Das Schloß ist praktisch in unserer Hand, und in der ganzen Provinz haben sich unsere Anhänger gegen die Willkürherrschaft erhoben.« Mehrere seiner Gefährten nickten mit ernstem Gesicht, aber keiner sagte etwas.
    Durwald stand hochaufgerichtet, mit dem Helm in der Armbeuge, in der Mitte der adligen Gruppe. Er strich sich mit der Hand übers wirre Haar und schaute den jungen Mann nur durchdringend an. Nach kurzem Nachdenken antwortete er.
    »Und nun glaubt ihr, daß ihr uns nicht braucht. Vielleicht haben die führenden Familien der Stadt und einige Landedelleute euch ihre Unterstützung zugesagt; aber könnt ihr eine Armee aufstellen, welche die Stadt verteidigen und für Recht und Ordnung darin sorgen kann?« Sein glänzender schwarzer Schnurrbart verzog sich zu einem herablassenden Lächeln. »Oder glaubt ihr, daß ihr einfach ein paar Priester Sets aus Stygien holen könnt, damit diese euer gestohlenes Lehen verwalten?«
    »Setpriester? Wir haben mit dem Schlangenkult nichts zu schaffen!« rief ein Rebell, dessen Schläfen schon grau wurden. Er trug das braune Gewand eines Dieners von Ulla. Allerdings hatte er sie – wenig priesterlich – mit dem Schwertgurt anstelle des Stricks in der Mitte zusammengebunden. »Wir sind alle treue Anhänger der wahren Kirche von Nemedien. Ich habe gehört, daß im Osten dieser Schlangenwahnsinn tobt; aber wir dienen einer frommen Sache.«
    »Ja, und unserer Reform-Ratsversammlung gehören die besten Familien an«, erklärte Evadne lautstark von weiter hinten. Ihre schroffe Art brachte alle, die vielleicht auch etwas sagen wollten, zum Schweigen. »Nicht die edelsten, sondern die besten!« Herausfordernd blickte sie die Adligen an. »In unserem Rat wird die Stimme eines Handwerkers ebenso gehört wie die eines Ritters; der Bauer hat das gleiche Recht, seine Meinung frei zu äußern, wie der Junker. Wir beanspruchen diese Baronie zum Wohl aller für uns, um den Grausamkeiten und Ungerechtigkeiten ein Ende zu bereiten, welche unter Baldomers Herrschaft täglich mehr wurden.«
    Ihre

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