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Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr

Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr

Titel: Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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jetzt auf eine sinnvolle Teilung der Gewalten einigen können ...«
    »Du bist ein alter Narr!« unterbrach ihn der schlanke blonde Jüngling. »Wann wurde in Dinander je die Regierungsgewalt geteilt, wenn nicht durch die scharfe Klinge eines Schwerts?«
    Evadne fiel ihrem Gefährten ins Wort. »Richtiger wäre die Frage: wann nicht? Sag uns, Minister, wer ist nach Favian der nächste in der Thronfolge der Barone?«
    »Nun, der alte Eggar, der Junker der Waldseen, Baldomers Vetter«, antwortete Lothian ohne Zögern.
    »Das habe ich mir gedacht! Ein versoffener Nichtstuer, berühmt-berüchtigt für die Mißwirtschaft in seinem lächerlich kleinen Reich. Niemals wird unser Volk einen so widerwärtigen Tyrannen dulden!« Herausfordernd blickte die junge Frau in die Runde. »War er denn heute abend gar nicht im Schloß?«
    »Wenn er da war, ist er tot oder geflohen«, antwortete Durwald. »Kein großer Verlust. Falls du an eine Marionette denkst, stimme ich dir zu, daß wir eine viel eindrucksvollere Persönlichkeit brauchen als ihn.«
    Der Priester mit dem Schwert schüttelte bedauernd das graue Haupt. »Es ist wirklich schade, daß Lady Calissa eine Frau ist ... und dazu noch wahnsinnig. Einst war sie die Stimme der Mäßigung am Hof. Aber niemand kann von ihr erwarten, die Ermordung ihrer Familie einfach hinzunehmen. Und jetzt kann sie nicht einmal selbst getötet werden, wenn ich das richtig sehe.« Er blickte die anderen an. »Man muß sie für den Rest ihres Lebens unter strengster Bewachung halten – oder zumindest so lange, bis unser heiliger Exorzist den Fluch der Einharsons aus der Welt schaffen kann.«
    Betretenes Schweigen folgte seinen Worten. Schließlich sprach der Schwarzbart. »Wenn wir schon einen neuen Baron wählen wollen, dann wäre es meiner Meinung nach am besten, wir nähmen einen jungen Erben, den wir leicht beeinflussen können, oder einen, der so alt und gebrechlich ist, daß er keinen Ehrgeiz mehr hat.«
    »Aber versteht ihr denn nicht, daß wir nicht so weit suchen müssen!« Ungeduldig erhob sich Lothian vom Sitz. »Wir haben den idealen Erben hier, direkt vor uns! Wir haben Lord Favian!«
    »Favian ist tot!« widersprach der Schwarzbart. »Falls deine Augen nachgelassen haben, darf ich dich daran erinnern, daß er in seinem Blut auf dem Boden seines Schlafzimmers liegt. Und was diesen Doppelgänger betrifft, den ihr uns hier vorführt – nun, er hat sich als ein Kerl nach unserem Herzen gezeigt, indem er Baldomer tötete und sich auf unsere Seite schlug. Aber wir vom Reformrat haben euren Betrug schon längst durchschaut.«
    »Hm, alle Achtung.« Lothian strich sich durch den grauen Bart. Seine Äuglein funkelten listig. »Aber dennoch ist Conan für unser gemeinsames Ziel ideal. Vielleicht könnten wir alle, die seine wahre Identität kennen, durch einen Eid zum Schweigen verpflichten. Man könnte doch durchaus glaubwürdig erklären, daß der Leibwächter anstelle von Lord Favian getötet wurde. Dem Barbaren aus dem Norden wäre die Treue der Mehrheit aller Untertanen sicher, nämlich derer, welche blind den traditionellen Führern folgen. Er ist im Grunde ein guter Kerl. Das kann ich bezeugen, schließlich hat er meinen Unterricht genossen.«
    »Aber würden die Bewohner von Dinander vor Favian knien, obwohl er ein Vatermörder ist?« gab der Priester zu bedenken. Seine Brauen waren in ernsthafter moralischer Sorge gerunzelt. »Eines unserer Ziele bei der Machtergreifung war doch, die blutigen Verbrechen des Einharsons-Geschlechts ein für allemal zu beenden.«
    »Na bitte! Unser Vorschlag steht doch ganz in der Tradition«, versicherte ihm Durwald mit großzügiger Handbewegung. »Wahrscheinlich ist Conans Tat der Bruch mit der Vergangenheit, welcher es den Leuten ermöglicht, wieder einen Einharson als Kriegsherrn zu dulden.«
    »Ja, stimmt, es dürfte nicht schwierig sein, ihn als Baron auszugeben.« Der blonde Jüngling schlug begeistert gegen das Schwert in der Scheide. »Es besteht auch nicht die Gefahr, daß der Barbar tatsächlich Macht ausübt. Man muß ihn nur ab und zu dem Volk zeigen und davon abhalten, daß er etwas mit seinem grauenvollen nördlichen Akzent sagt. Für den Mob ist er der Baron und für uns ein Lakai.«
    »Halt dein ungewaschenes Maul, du Hund!« fuhr Conan den Rebellen an, der blaß wurde und verstummte. »Ich bin niemandes Lakai! Und mir mißfällt der Gedanke abgrundtief, für jemanden wie dich die Marionette zu spielen.« Drohend blickte er in die

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