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Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr

Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr

Titel: Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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Portal in die Halle. Dann sah er Schwerter, geschwungen von Männern in Ritterrüstung; aber er konnte sie nicht deutlich erkennen. Er beugte sich noch weiter vor. Verstärkung aus der Garnison?
    »Flieht, sie sind zurückgekehrt!« So gellten die Schreie herauf. »Die Einharsons! Die toten Barone haben die Gräber verlassen, um ihren Fluch zu erfüllen!«
     

11
     
    Die Kriegsherren
     
     
    Als Conan von der Galerie nach unten blickte, zog sich seine Kopfhaut zusammen; denn insgeheim wußte er, daß die Schreie die Wahrheit verkündeten. Inmitten der fliehenden Rebellen stapften riesige Krieger in seltsamen Rüstungen einher. Ihre Schwerter sahen verrostet aus und abgrundtief böse. Die alten Rüstungen aus Kupfer waren von giftigem Grünspan überzogen. Ja, es waren die toten Kriegslords des Einharson-Geschlechts! Dem Cimmerier lief es eiskalt über den Rücken, als er sich erinnerte, wie diese Rüstungen auf den kalten Sarkophagen in der Krypta unter dem Schloß gelegen hatten, und an die mystischen Andeutungen, daß ihre Besitzer eines Tagen zurückkommen würden, um das Geschick der Provinz zu entscheiden.
    Da die Eindringlinge von Kopf bis Fuß in der Rüstung steckten, wußte niemand, was sich in diesen altersschwachen Harnischen und Helmen verbarg. Einige Krieger schienen verletzt zu sein, andere seltsam unvollständig. Doch alle schwangen unbarmherzig die Schwerter und Streitäxte. Die zerhackten Leichen, welche hinter ihnen auf dem Boden lagen, bezeugten ihre grimmige Entschlossenheit.
    Kaum hatte der Cimmerier die Bedrohung verstanden, war sie schon ganz in seiner Nähe. Er hörte hinter sich Schreie und drehte sich um. Drei dieser uralten bösen Krieger tauchten aus einem Seitengang auf. Wie in einer Vision stieg vor ihm das Bild der langen Treppe auf, welche irgendwo aus Baldomers Räumen direkt in den Keller führte. Zweifellos waren die Ungeheuer auf diesem Weg heraufgekrochen. Conan stieß einen kräftigen Fluch aus und schob die Rebellen beiseite, um sich der Nemesis in den Weg zu stellen.
    Die erste Gestalt war mit Sicherheit ein Geschöpf der Zauberei. Die bronzegeschützten Gliedmaßen bewegten sich so lautlos und behende wie die Beine und Fühler eines Insekts. Durch die schmalen Schlitze des mit hohem Federbusch verzierten Helms sah er nur Dunkelheit, keine Augen. Das lange schartige Schwert des Unholds sauste so gnadenlos schnell durch die Luft, daß der Cimmerier Mühe hatte, ihm zu entgehen. Bei näherem Hinsehen stellte er fest, daß bei den nicht von den geschrumpften Lederriemen geschützten Stellen an Ellbogen und Fußknöcheln nichts darunter zu sehen war, nicht einmal Knochen.
    Der junge Cimmerier wich einem Schwerthieb aus, indem er sich duckte. Aber sofort sprang er vor und versetzte dem Gegner einen harten Schlag gegen den grünspanigen Brustharnisch. Er hatte gehofft, ihn damit umzuwerfen. Doch es klang nur hohl, als die Klinge das Metall traf. Der Stoß hatte den Krieger aus grauer Vorzeit auch nicht aus dem Gleichgewicht gebracht. Nur Conans Schulter tat vom Rückstoß weh.
    Wütend stellte er sich wieder dem Feind zum Kampf. Er wartete, um dann nach einer Finte zuzustoßen. Diesmal erwischte er mit der Schwertspitze die Lücke zwischen der oberen und unteren Armschiene des Geisterkriegers und trennte die Lederriemen dort durch. Doch der Schwertarm des Unheimlichen teilte weiter unbeirrt die tödlichen Schläge aus. Zum Glück konnte der Cimmerier dem einen gerade noch ausweichen, so daß er ihn nur an der Schulter traf.
    Conan lernte dadurch, daß es keine Rolle spielte, welche vermeintlichen Wunden er diesen nichtexistierenden Körpern der alten Einharsons zufügte. Die Kraft dieser Phantome lag in den Schwertern, welche mit eigener mystischer Energie ausgestattet waren, so daß sie ständig weiter die todbringenden Halbkreise beschrieben. Die Rüstungen marschierten offenbar nur als Dekoration hinter den Schwertern. Sie hatten keinerlei Funktion und brauchten daher nicht geschützt zu werden. Verbissen kämpfte der Cimmerier weiter. Selbst mit größter Anstrengung und unter Aufbieten seines gesamten Könnens gelang es ihm nicht, herauszufinden, ob diese Geisterklingen zerbrochen werden konnten, ja, nicht einmal, ob er sie parieren konnte.
    Immer weiter mußte er vor dem Ansturm des Geisterkriegers zurückweichen. Mit fatalistischer Ruhe nahm er wahr, daß die Situation um ihn herum immer verzweifelter und aussichtsloser wurde. Einige wenige Rebellen hatten den Kampf gegen

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