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Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr

Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr

Titel: Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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hier in unseren Köpfen!« Mit einem Falsettquieken beendete er die Rede und ging zum Streitwagen, um die Krone dort unter seinen Habseligkeiten zu verstecken.
    Dann kehrte er zum Feuer zurück. »Siehst du, Baron, die Verehrung unseres großen Gottes lebt im Verstand eines jeden Sterblichen, auch wenn dieser es nicht weiß.« Lar sprach voll Enthusiasmus. »Vielleicht erinnerst du dich nicht; aber die alten Legenden sagen es uns: Die Schlange ist der Erzeuger des Menschen! Die Transformation fand zwar in grauer Vorzeit statt, doch die alte Weisheit ist geblieben. Die menschliche Haut und die Haare sind nur dünne Verkleidung über den schimmernden Schuppen von Sets Kindern!«
    »Was meinst du? Willst du behaupten, daß die Menschen von den Schlangen abstammen?« Conan legte den Weinschlauch beiseite. Die großsprecherischen Behauptungen dieses Jungen im Stimmbruch gingen ihm jetzt zu weit. »Also, das ist ausgemachter Blödsinn! Wo hast du diesen Scheiß gelernt?«
    »Ich sagte dir doch: Es ist alles in uns! Brr, dieser Nordwind ist heute besonders kalt.« Lar stocherte mit einer Eisenstange im Feuer und schickte die Leibwächter, mehr Reisig zu holen. »Verstehst du denn nicht, daß es deshalb so leicht ist, die Menschen zu unserem Glauben zu bekehren und daß deshalb unsere Sekte unweigerlich triumphieren wird?« Wieder lachte er beinahe hysterisch. »Alles, was wir einst waren, sind wir jetzt. In uns allen schlummert das Reptiliengehirn. Sobald man den alten Glauben zurückbringt, erwacht es!«
    »Verflucht, Junge, du sprichst in Rätseln!« Vom Wein erhitzt und beunruhigt durch die Wendung, welche das Gespräch genommen hatte, stand Conan auf und trat vorsichtig zu Lar ans Feuer. In seiner riesigen Hand verbarg er das Brotmesser; aber er war noch nicht sicher, ob er es benutzen würde. »He, Junge, warum stehst du so nahe bei diesem Höllenfeuer. Du versengst dir die Beinkleider. Und jetzt erklär mir noch einmal, wie du behaupten kannst ...« Die Worte blieben ihm in der Kehle stecken, als er Lar sah. Der Junge hatte wieder das starre Grinsen auf dem Gesicht, obwohl es dafür keinen ersichtlichen Grund gab. Die Haut sah wie verbrannt aus. Brandblasen bildeten sich. Dann überzog ein weißer Schleier Lars Augen. Die Gesichtszüge veränderten sich unheimlich.
    Die Haut wurde dünn und brüchig. Dann platzte sie, so daß man an mehreren Stellen die glänzenden rautenförmigen Schuppen sah, die darunterlagen. Sie schimmerten feucht, wie bei einer neugeborenen Schlange. Jetzt wand und krümmte sich Lar, um dem Schlangenkörper in seinem Innern das Ausschlüpfen zu erleichtern. Krampfartig riß der Junge sich die sterblichen Reste von Haut und Haaren ab. Die Hände verformten sich zu blaugrauen Reptiliengliedmaßen. Eine dicke gespaltene Zunge zuckte aus dem Mund und spuckte rötliche Hautfetzen aus.
    Ludya stieß bei diesem grauenvollen Anblick einen markerschütternden Schrei aus. Dann holte sie tief Luft. Conan ließ das nutzlose Messer fallen und griff zu der Eisenstange, mit der Lar im Feuer gestochert hatte. Die Spitze der Stange glühte weißrot. Der Cimmerier holte aus und schlug immer wieder auf den Kopf des neugeborenen Ungeheuers ein. Orangerote Feuerkreise zuckten bei jedem Hieb durch die Luft. Zischend sank der Reptilienspuk in sich zusammen.
    Im nächsten Augenblick kamen die Leibwächter zurück. Conan versetzte dem Pelztierjäger einen Schlag übers Kinn, so daß dieser bewußtlos in die Flammen stürzte. Seine Fellbekleidung fing sofort Feuer. Jetzt wollte sich der Schmied auf den Cimmerier stürzen. Wie ein Bär näherte er sich Conan.
    Ludya war inzwischen kampfbereit in die Hocke gegangen, was bei ihrer erotischen Kleidung etwas komisch wirkte. Blitzschnell hatte sie dem Schmied mit dem Krummdolch einen tiefen Hieb in die nicht vom Lederwams geschützte Schulter versetzt. Obwohl wenig Blut floß, war das Gesicht des Hünen schmerzverzerrt. Er taumelte und fiel stumm zu Boden.
    Mißtrauisch betrachtete Conan die leblose Gestalt. »War die Klinge vergiftet?« Ludya schüttelte den Kopf. Sie war blaß vor Entsetzen. »Nun, dann wurde der Tod des Mannes durch den seines Meisters verursacht.« Conan schaute auf die Ebene hinaus. »Hoffen wir, daß Lars Jünger alle seinem Beispiel folgen.«
    Er schaute wieder auf die Leiche des Propheten hinunter, die am Rand des Feuers schmorte. Der Kopf war so zermalmt, daß man weder menschliche Züge noch die einer Schlange erkennen konnte.
    Plötzlich bewegte

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