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Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr

Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr

Titel: Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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jetzt die Tochter heiraten, wäre das eine zu große Beleidigung für sie – verrückt oder nicht verrückt.« Er lachte, doch es klang verbittert. »Und überhaupt werde ich, wenn ich Herrscher bin, mein eigenes Schicksal und das der Provinz steuern und mich nicht von hinterlistigen Höflingen beeinflussen lassen.« Er zog sie innig an sich. »Nein, Ludya, du bist mir die liebste Frau. Du bist fröhlich, einfach, direkt und warmherzig. Ist es nicht komisch – damals hast du nachts im Bett davon geträumt, einen Baron zu heiraten, und dein Wunschkandidat lag direkt neben dir.«
    Der Nachmittag war warm. Die Soldaten marschierten jetzt die Hügel hinab. Vor ihnen breitete sich das Tal aus. Ganz hinten sah man bereits die Stadtmauern von Dinander über den Bäumen. Keine unheilverheißenden Rauchsäulen stiegen über den Dächern auf. Conan sah nur die üblichen Rauchfähnchen aus den Läden der Gerber, Bäcker und Schmiede. Keine fremden Heerscharen zogen plündernd durchs Land. Die Sklaven, die auf den Feldern neben der Straße arbeiteten, knieten nieder und legten die schmutzigen Hände ehrerbietig auf den Boden, als der Streitwagen vorbeifuhr. Schon bald rauschte der Fluß neben ihnen. Skiffs und Boote aus Weidengeflecht, die mit Leder überzogen waren, tanzten auf den Wellen.
    Schließlich ragte vor ihnen das mächtige Stadttor in der dunklen Mauer auf. Heute war es geschlossen. Nur das Türchen für die Fußgänger stand offen. Zwei Stadtwachen waren dort postiert. Vom Wehrgang schauten viele Gesichter herab, darunter auch mehrere Offiziere. Offensichtlich hatten die Boten, welche Conan vorausgeschickt hatte, die Stadt von seinem Kommen benachrichtigt.
    Der Cimmerier hörte, wie die Offiziere der beiden Barone ihren Soldaten befahlen, stehenzubleiben. Sie hielten sich vorsichtshalber außer Schußweite der Langbogen, welche auf den Wehrgängen warteten. Conan marschierte jedoch mit seinen Mannen geradewegs bis zu der steinernen Rampe, die direkt vor das Tor führte.
    Dort gebot er mit erhobener Hand Halt. Sofort glitten die Torflügel auseinander. Wie Donnerhall schallte der Willkommensjubel den heimkehrenden Soldaten aus der Stadt entgegen.
    »Siehst du, Geliebte, wir sind hier willkommen!« Conan kniff Ludya schnell, dann hob er den Arm, um das Signal zum Weitermarschieren zu geben. Doch keine Rüstung oder Waffe klirrte, kein Stiefel knallte. Er zügelte das Gespann vor dem Streitwagen und blickte sich erstaunt um.
    Alle Soldaten Dinanders standen in starrer Formation. Er runzelte die Stirn. Doch da rissen alle wie auf ein abgesprochenes Kommando hin die Schwerter heraus und reckten sie in die Höhe. Dann erschallte im Chor sein Name.
    »Co-nan! Co-nan!«
    Mit ohrenbetäubendem Lärm schlugen die Krieger mit den Schwertern gegen die Schilde und Rüstungen. Wieder brauste Jubel aus der Stadt auf.
    »Crom möge euch retten, ihr Hunde! Auch Ulla liebe euch auf ewig!« Zum erstenmal, seit man den Cimmerier in Dinander ins Verlies geworfen hatte, fühlte er sich frei von Zweifeln und unbeschwert. Lächelnd schaute er Ludya an. »Hast du gehört, Ludya? Weißt du, was das bedeutet?« Er preßte sie an sich. »Sie haben mich offen mit meinem Namen begrüßt! Jetzt haben wir in Dinander nichts mehr zu befürchten.« Wieder hob er den Arm. Diesmal marschierten alle geschlossen hinter ihm durchs Stadttor.
    Conans Triumphmarsch war viel beeindruckender als der Baldomers am Vortag seines Todes. Während der letzten Tage hatten sich in der Stadt die Gerüchte über die Schreckenstaten des Schlangenkults beinahe überschlagen. Daher war die Siegesnachricht ein Quell noch größerer Freude. Außerdem war es der erste Feiertag unter der neuen Regierung. Die Menschen konnten ohne die Unterdrückung und Angst feiern, unter der sie so lange leiden mußten.
    Daher waren die Lustbarkeiten auch wild und ausgelassen. Staat und Kirche duldeten die Ausschweifungen. Huren und verworfene Ehefrauen tanzten nur halb bekleidet vor den Tavernen. Beherztere Paare badeten gemeinsam nackt in den öffentlichen Brunnen. Horden Betrunkener liefen Hand in Hand durch die Straßen und sangen schmutzige Lieder. Volkstanzgruppen stampften im Takt auf dem Hauptplatz und durch enge Gassen.
    Allerdings wurde Conan mit seinen Soldaten auch von ebenso vielen tränenfeuchten Gesichtern gegrüßt wie von lachenden. Der Feldzug hatte einen hohen Blutzoll gefordert. Witwen und Mütter klagten laut.
    Aber die allgemeine Ausgelassenheit war verführerisch und

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