Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr

Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr

Titel: Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
Vom Netzwerk:
eine Golddrachme alle zwei Wochen genügen ...« Er griff in den Lederbeutel auf dem Tisch, holte eine Münze heraus und warf sie Conan zu.
    In diesem Augenblick teilte sich ein grüner Samtvorhang hinten im Raum. Eine Tür kam zum Vorschein, durch welche sich ein junger Mann auf unsicheren Beinen hindurchschob.
    Er war groß, trug ein seidenes Hemd und einen Kilt aus Pelz, der über die hohen schwarzen Reitstiefel fiel. Am Gürtel hing ein langer Dolch, dessen Griff mit Juwelen besetzt war. Das zerzauste schwarze Haar und das kantige Gesicht verrieten die Mischung aus cimmerischem und Einharsons edlem Blut. Nur der dünne Schnurrbart störte das Bild. Er ähnelte Conan. Allerdings war er etwas kleiner und nicht so muskulös wie der Barbar. Er schwankte zum Tisch und stützte sich mit einer Hand darauf. Ob dies die Dramatik seines Auftritts erhöhen sollte oder ob er Halt brauchte, war nicht ganz klar. Dann musterte er die Anwesenden.
    »Aha, eine illustre Versammlung! Männer mit Verantwortung denken über wichtige Staatsgeschäfte nach.« Er sprach sehr undeutlich und machte eine ausladende Armbewegung. Der junge war sturzbetrunken. »Wie kommt es – frage ich mich –, daß ich nicht zu dieser Beratung gebeten wurde?«
    Der Baron warf ihm einen angeekelten Blick zu. »Favian, wenn du alt genug bist, um an einer Beratung von Männern teilzunehmen, dies durch anständiges, ehrenhaftes Benehmen beweist, wirst du hinzugezogen. Vorher nicht!«
    Favian gab sich Mühe gerade zu stehen. Allerdings ließ er die Tischplatte nicht los. »Auch nicht, wenn es um eine so persönliche Angelegenheit wie mein Wohl geht, Vater? Ich weiß, worüber ihr gesprochen habt. Und diese Kreatur da drüben« – der junge Lord schwenkte einen Arm und zeigte auf Conan – »ist derjenige, hinter dessen Rücken ich mich verstecken soll, stimmt's?« Er schaute den Barbaren mißmutig an. »Dieser ungewaschene Straßenräuber soll meinen Platz in der Öffentlichkeit einnehmen! Nun, habe ich recht?«
    Baldomers Gesicht hatte sich bei den Worten des Sohnes gerötet, doch seine Stimme blieb beherrscht. »Im Prinzip hast du recht. Ich brauche nicht alles zu wiederholen, da du offenbar gelauscht hast.«
    Favian zuckte zusammen, als hätte er einen Schlag ins Gesicht empfangen.
    Der Baron fuhr fort. »Allerdings ist es kein so schändlicher Plan, wie du anscheinend glaubst. Ich beabsichtige lediglich, in Zeiten der Unruhe unter den Bürgern zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen zu treffen, um den Fortbestand unseres Hauses zu sichern. Niemand wird dich an der Ausübung deiner wichtigen Tätigkeiten hindern, das heißt, du kannst deinen Vergnügungen ungestört nachgehen. Nur zu Gelegenheiten, da du unnötig Gefahren ausgesetzt wärst, ist der Ersatz zur Stelle. Zum Beispiel auf der bevorstehenden Reise durch die Provinz. Du, Favian, reitest mit den gewöhnlichen Soldaten und lernst so deren Leben kennen. Der Barbar hingegen ... nun, er ist einem Angriff besser gewachsen.«
    »Also, das ist einfach zu gütig!« Favian ließ den Tisch los und schwankte auf seinen Vater zu. »Der Sohn des Barons soll verhätschelt und durchs Land geschmuggelt werden, während ein hergelaufener Galgenvogel Ehre und Ruhm einheimst!« Er schwankte gefährlich, fand aber das Gleichgewicht wieder. Der Baron streckte ihm helfend die Hand entgegen, doch Favian stieß sie weg und schwankte auf Conan zu. »Ich kann besser kämpfen als ein Wilder aus der Steinzeit. Schau her!«
    Favian versetzte Conan einen schlecht plazierten Faustschlag gegen den Kopf. Dabei verlor er etwas das Gleichgewicht. Blitzschnell packte der Cimmerier den jungen Adligen am Arm und schleuderte ihn fort. Favian fiel gegen einen Stuhl. Mühsam richtete er sich wieder auf und suchte nach dem Dolch. Doch er fand ihn nicht.
    Swinn, Durwald und Svoretta hatten bereits die Waffen gezückt. Conan erwartete sie in Kampfstellung. Er war in der Hocke und bereit, sich sofort mit einem der Stühle zu verteidigen. Doch der Baron trat dazwischen.
    »Halt! Laßt ihn! Mein Sohn hat zu tief in den Becher geschaut und handelte daher wie immer sehr unbesonnen. Der Cimmerier hat sich lediglich verteidigt. Dafür wird er ja auch bezahlt. Steckt die Waffen wieder weg!«
    Svoretta murrte. »Mylord! Wie könnt Ihr es zulassen, daß Abschaum wie dieser Barbar einen nemedischen Aristokraten ungestraft schlägt?«
    »Ich sagte, die Sache ist erledigt.« Der Baron schüttelte die grauen Locken. »Und jetzt bin ich müde. Meister aller

Weitere Kostenlose Bücher