Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 40 - Conan der Held

Conan-Saga 40 - Conan der Held

Titel: Conan-Saga 40 - Conan der Held Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
Vom Netzwerk:
jetzt noch glückseliger als zuvor. Offensichtlich spürte Sool keine Schmerzen, trotz des blutspritzenden Kraters, der wie ein drittes, leicht verschobenes Auge sein Gesicht zierte. Reste der Lotussalbe hatten sich mit dem Blut vermischt, so daß die Pupillen stark geweitet waren. Welche Freuden die Droge ihm vorgaukelte, wußte der Cimmerier nicht, denn Sool war unansprechbar. Selbst nachdem Conan sich von riesigen Pranken befreit und unter dem Fleischberg hervorgekrochen war, blieb der Venji auf allen vieren und starrte bewundernd das Rätsel der Steine im Fußboden an.
    Phang Loon hatte mit abstraktem Interesse zugesehen und keinen Finger gerührt, um einzugreifen. Es war ganz leicht: ein Schritt über den Rücken des Folterknechts, die linke Hand unter der breiten Schulter hindurch und hinten auf den schweißnassen Stiernacken, dann die rechte unten hindurch und den linken Unterarm packen. Conans Schultermuskeln traten hervor, als das Genick des Venji mit hörbarem Knacken brach. Der Folterknecht sank zu Boden und ertrank in seinem Lotustraum.
    Conan trat zurück und lief zur Tür auf der anderen Seite des Raumes. Doch da stieß der Kriegsherr einen lauten Fluch aus und wollte ihm den Weg versperren. Conan lief mit haßerfülltem Blick auf Phang Loon zu. Offenbar sah er doch nicht ganz so hinfällig aus, denn der Kriegsherr schreckte zurück und suchte nach seinem Schwert, doch es hing nicht am Gürtel. Da lief er zur Wand und zog an einer verborgenen Schnur. Es folgte lautes Klingeln, schriller noch als die tödlichen Gongs und Zimbelklänge. Conan lief weiter auf die Tür zu, da er keine Hoffnung hatte, den flinken Phang Loon zu erwischen.
    Die Tür stand halb offen. Dahinter war er endlich auf einem richtigen Korridor, der nach rechts und links führte. Wandlampen erleuchteten ihn. Conan sah mehrere Türen und Bogen. Er hörte Schritte und rannte, so schnell er konnte, auf den größten Torbogen zu. Dieser führte ihn in einen unbeleuchteten Abstellraum, in dem Kisten und Ballen gestapelt waren.
    Er hinkte im Halbdunkel durch den Raum. Alles hier waren Güter der turanischen Armee, wie er auf den ersten Blick erkannte. Alles Dinge, welche er und seine Kameraden an der Front dringend benötigten. Offenbar hatte Phang Loon diese Sachen für den eigenen Gebrauch beiseite geschafft oder wollte sie auf dem Schwarzen Markt verkaufen. Wirklich eine Schande! Hätte der Cimmerier mehr Zeit gehabt, hätte er die Kisten aufgebrochen und nach Waffen gesucht. Doch jetzt fehlten ihm auch die Kräfte dafür, ganz zu schweigen die Kräfte für einen Kampf mit der Waffe. Viele Wunden zogen sich zusammen und taten weh, da die Wirkung des Lotus verflogen war. Die heilen Körperteile zitterten vor Erschöpfung. Obwohl Conan nicht mehr eine wandelnde Scheußlichkeit war, graute ihm, als er die Uniformfetzen und Wunden an sich sah.
    Wieder kam eine Tür. Ehe er sie öffnen konnte, flog sie auf, und eine Gestalt lief ihm direkt in die Arme.
    Es war ein Sklave in der Tunika eines Venji-Königlichen. Zwar hatte er keine Waffe, schlug aber heftig um sich. Conan bezwang Schmerz und Müdigkeit, erstickte die Schreie des kleinen Mannes und schleuderte ihn gegen den Türstock. Er war nicht sicher, ob er dem Mann das Genick gebrochen hatte oder ob dieser nur bewußtlos war. Er schleppte den schlaffen Körper hinter einen Stapel Kisten und schloß die Tür.
    Der nächste Raum war riesig. Es roch nach Mist und Heu. Dies mußte der Stall sein. Gut! Dann gab es bestimmt von hier eine Verbindung nach draußen.
    Da Conan keine weiteren Wachtposten im Schein der einzigen Öllampe sah, hinkte er über das strohbelegte Kopfsteinpflaster weiter. Er kam an Ställen vorbei, in denen Pferde standen, wie ihm seine Nase verriet. Lustlos und oft hustend standen sie in der schwülen Hitze. Dann erreichte er größere Boxen, aus stärkeren Bohlen gebaut, wo die Elefanten standen. Hier verlangsamte er die Schritte, damit diese hochintelligenten Tiere nicht das Blut röchen, das immer noch aus der Halswunde quoll, und Alarm schlügen, womit sie seine Anwesenheit verrieten.
    Conan war sich aber bewußt, daß er in diesem geschwächten Zustand nicht viel weiter gehen konnte. War es nicht klüger, sich im Stroh zu verkriechen und dort die Schmerzen und das brennende Verlangen nach mehr Lotus durchzustehen, das bereits an ihm zerrte? Natürlich konnte er auch einen dieser riesigen Dickhäuter in der Box so reizen, daß dieser ihn zu Tode trampelte. Auch das war

Weitere Kostenlose Bücher