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Conan-Saga 40 - Conan der Held

Conan-Saga 40 - Conan der Held

Titel: Conan-Saga 40 - Conan der Held Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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andere schienen begierig, ihn näher kennenzulernen. Er wünschte, daß er durch Größe, Hautfarbe und prachtvolle Kleidung weniger Aufsehen erregen würde.
    Allmählich wurde er wütend. Durch den dichtesten Dschungel konnte er nachts schleichen, ohne einen Ast zu knacken; aber hier kam er an keinem Schwätzer vorbei, ohne daß er ihn sofort mit Beschlag belegte, so daß er sich nur mit Mühe weiterbewegen konnte. Gerade wollte er sich an einer besonders lauten Gruppe vorbeischieben, als ein Garnisonsoffizier auf ihn aufmerksam wurde und mit scharfer, schriller Stimme rief:
    »Ah, da ist ja Conan! Der Stolz von Venjipur! Bald empfängt er den Segen des Allerhöchsten. Ich wollte schon lange ein Wort mit dir wechseln, Kamerad.« Anstatt Conans Dolchhand zu ergreifen, stieß er den Cimmerier unsanft gegen die Schulter.
    »He, laß das, Mann! Wer bist du überhaupt?« Mit einem riesigen Schritt nach hinten schaffte sich Conan Raum, um die Hände des Gegners zu sehen und Zeit zu haben, auf einen plötzlichen Schlag oder Messerwurf zu reagieren.
    »Ich bin Omar, Hauptmann der Bürgergarde zu Pferde! Vielleicht hast du mich heute schon gesehen. Ich habe eine Abteilung Kavalleristen mit Säbeln geführt, um dich zu retten vor ... deinen Bewunderern.« Der Mann war mittelgroß, trug eine rote Tunika und grinste höhnisch. Einige der Umstehenden lachten laut und spendeten Beifall. Omar schürzte die Lippen unter dem braunen Schnurrbart, als sei er es gewohnt, verächtliche Bemerkungen oder Beleidigungen auszusprechen. »Komm, laß uns von Mann zu Mann reden! Auch wenn ich den Jahren und dem Rang nach über dir stehe, soll uns das nicht stören.«
    »Könnte es auch nicht, da die Bürgerwehr über Frontsoldaten keinerlei Befehlsgewalt hat.« Der Cimmerier stand da, die Hände hingen locker an den Seiten herab, da er keinen Dolchgriff packen wollte.
    »Nein, vielleicht nicht. Ich wollte dir nur ganz persönlich« – Omar machte eine Pause, offensichtlich zum Ergötzen der Höflinge um ihn herum – »gratulieren zu deinem Sieg! Wo war es doch gleich wieder? Ach ja, Sikander! Ich habe die offiziellen Berichte gelesen und muß sagen, daß du dich wirklich ausgesprochen tapfer benommen hast. Mindestens zwölfhundert Feinde getötet, wenn man doppelt zählt, und auf deiner Seite auch beeindruckende Verluste; was deinen Mut beweist. Gut gemacht, Soldat!« Omar verneigte sich vor den Umstehenden, als stehe ihm der Ruhm zu.
    »Ja, in der Tat«, sprach er weiter, nachdem die meisten genickt hatten. »Wenn ich mir dein Verhalten in der Schlacht ansehe, bleibt mir nur ein winziger Punkt der Kritik anzumerken: Wo war deine Kavallerie, Kamerad?« Mit hochgezogenen Brauen und ausgestreckten Händen rief Omar die anderen zum Urteil auf. »Eine gute Reiterattacke hätte nämlich die Zahl der Verluste des Feindes verdoppelt, und das mit nur geringfügig mehr Verlusten auf deiner Seite. Elefanten mögen ja da unten im Süden Tradition haben, sind aber kein Ersatz für die gute alte Kavallerie!«
    Conan betrachtete den Kritiker scharf, senkte aber bei der Antwort die Augen, da er sich durch die Zahl und scharfen Blicke der Umstehenden leicht unsicher fühlte. »Falls du mit Sikander die Schlacht am Elefantenheiligtum meinst – nun da war die Kavallerie weit hinter uns, noch im Fort. Die Reiter haben nicht mal das Schlachtfeld gefunden. Aber das war auch gleichgültig, da Pferde in einem Dschungelkrieg ziemlich nutzlos sind. Das ist jedenfalls meine Meinung.«
    »Aber genau das ist es!« rief Omar triumphierend. »Das ist die falsche Einstellung, Unteroffizier! Wenn man die Kavallerie in der Schlacht hinten aufstellt, ist das ebenso unsinnig, wie wenn man auf dem Acker das Pferd hinter den Pflug spannt und sich selbst das Joch überstreift. Sobald nämlich der Feind vernichtend geschlagen ist und die Reiterei kommt, ist es für diese eine Sternstunde, denn dann kann sie die Flüchtigen im Wald leicht einholen und gnadenlos vom Sattel aus niedermachen. Wenn du ein Vorurteil gegen die Kavallerie hast, dann kann es nur daher kommen, daß du sie noch nie ausprobiert hast.«
    »Crom zerschmettere deine Unverschämtheit, Mann. Als meine Freunde ringsum abgeschlachtet wurden, wäre ich für jede Hilfe dankbar gewesen – ob zu Pferd, auf dem Kamel oder Ziegenbock! Aber es kam niemand! Deine sauberen Kameraden zu Pferd haben sich vor dem Kampf gedrückt. Vielleicht weil ihre Klepper völlig abgeschlafft waren, vielleicht aber auch deshalb, weil sie

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