Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 40 - Conan der Held

Conan-Saga 40 - Conan der Held

Titel: Conan-Saga 40 - Conan der Held Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
Vom Netzwerk:
zu feige waren. Auf alle Fälle haben sie uns einfach für tot erklärt und im Stich gelassen.« Trotz der guten Vorsätze hatte Conan jetzt doch mehrmals zum Dolch gegriffen, ihn sogar aus der Scheide gezogen und wieder zurückgesteckt.
    »Das ist eine ungeheure Beleidigung für mich persönlich und für alle meine Kameraden, welche nur mit Blut getilgt werden kann!« Omars Haltung hatte sich jäh verändert. Er stand kerzengerade da und sprach leise, fast zischend. Seine Augen blitzten beifallheischend in die Runde. Conan schätzte ihn trotz des leichten Bauches als guten Kämpfer ein.
    »Am liebsten würde ich dich sogleich auffordern, mir in den Hof bei den Stallungen zu folgen«, fuhr der Hauptmann fort. »Aber wie ich sehe, bist du nicht vorbereitet.« Er musterte den mit Edelsteinen besetzten Dolchgriff verächtlich und schlug auf sein Langschwert. »Darf ich daher die Unterkünfte der Garnison um Mitternacht vorschlagen? Dort gibt es genügend Schwerter.« Das Schweigen der Umstehenden wirkte im Gegensatz zum Stimmengewirr im Saal unheimlich. Conan war wütend und dämpfte keineswegs seinerseits die Stimme. »Verdammter Schurke! Es ist mir ein Vergnügen, mich um Mitternacht mit dir zu treffen, vorausgesetzt, ich muß mir jetzt keine Beleidigungen mehr anhören! Schmor in Tarims tiefster Hölle!« Damit machte er kehrt und bahnte sich einen Weg durch den Kreis der Freunde Omars, welche ihm entgeistert nachschauten.
    Obwohl hinter ihm erregte Stimmen laut wurden, kümmerten sich viele im Saal nicht darum. Conan fand Zuflucht zwischen den Menschen um die große viereckige Tafel herum, die alle von den zahllosen Köstlichkeiten darauf etwas erwischen wollten. Dienerinnen in zarten Blusen und Pumphosen boten Getränke an. Andere Diener standen mit Tabletts im Saal verteilt.
    Conan schob sich energisch zur Tafel vor, nahm sich eine Handvoll Himbeeren und eine Traube und schob sie in den Mund. Zu seiner Überraschung überragte schräg gegenüber noch ein Mann die Menge – Abolhassan, immer noch in Rüstung, nahm gerade von einem zitternden Sklaven einen Teller mit dampfendem Fleisch und Obst entgegen.
    Hervorragend, sagte sich Conan im stillen. Vielleicht kommt der forsche Hauptmann Omar doch nicht zu seiner Beute, wenn sein Gegner und sein Vorgesetzter vorher die Klingen kreuzen. Mit brummigen Entschuldigungen und Warnungen arbeitete er sich um den Tisch herum auf sein glänzendes Ziel zu.
    Auf halbem Weg stellte sich ihm eine noch auffallendere Erscheinung in den Weg. Die Frau war groß und hatte eine hinreißende Figur. Ihr Gewand mit dem Umhang und dem kurzen Rock bestand aus ebenso kostbarem Material wie das anderer bei Hof, allerdings etwas schlichter im Schnitt. Weitaus auffälliger noch als ihr Gewand war ihr Haar. Wie ein silberblondes Banner umspielte es ihren Kopf, wenn sie sich heftig bewegte, was ihre Art zu sein schien. Vier typische Turanerinnen folgten ihr. In ihren Augen funkelte die gleiche Aufgewecktheit wie in denen ihrer Anführerin.
    »Bist du vielleicht Conan, der Held?« Die Stimme paßte zu ihrer Erscheinung. Sie war kühn und herausfordernd. Mehrere in der Umgebung drehten sich erstaunt um. »Bist du der kühne Offizier, der vom König für seine Tapferkeit im Feldzug im Süden ausgezeichnet werden soll?«
    »Ja.« Als Conan ihr in die Augen blickte, genoß er die Herausforderung, die er darin las. »Der bin ich.«
    »Gut, dann laß mich die erste sein, die dich auszeichnet!« Blitzschnell hatte sie eine Silberschale vom Tisch ergriffen und dem Cimmerier den Inhalt ins Gesicht geschleudert, so daß ihm die rosarote Sauce mit irgendwelchen Klumpen darin an den Wangen herunterlief und auch das seidene Gewand verschmierte. »Das ist für alle Kriegshetzer und Kinderschlächter, die unsere Söhne und Brüder in Kriege in ferne Länder treiben und den Reichtum unseres Landes aus eitler Ruhmsucht in einem grausamen Krieg verschwenden!«
    Als sie fertig war, kam es keineswegs zu einem Aufruhr. Vielmehr betrachteten alle im Saal den beschmierten Helden mit stummem Staunen. Nur einige Frauen stießen spitze Entsetzensschreie aus. Es blieb dem Cimmerier überlassen zu antworten. Er tat dies, indem er ein Holzfaß mit in Öl und Gewürzen eingelegtem Obst packte und dieses in Richtung der Angreiferin ausschüttete. Dabei rief er: »Und das ist für die verwöhnten turanischen Weiber, die vom Handel und Tribut mit fernen Ländern fett werden, aber jene verachten, die es ihnen beschaffen!«
    Die

Weitere Kostenlose Bücher