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Conan-Saga 41 - Conan der Unbezähmbare

Conan-Saga 41 - Conan der Unbezähmbare

Titel: Conan-Saga 41 - Conan der Unbezähmbare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Perry
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bald Abend – wer konnte das bei diesen ewig grünlich leuchtenden Wänden beurteilen? –, paddelten sie in eine stille Bucht und zogen den Fisch auf den Kiesstrand. Hier war es dunkler als anderswo, da die Leuchtschwämme an den Wänden nur spärlich wuchsen. Falls jemand zufällig vorbeikäme, sähe er die drei Freunde und ihr ›Boot‹ nicht.
    Die drei stanken schrecklich nach Fisch. Keiner hatte übertriebene Lust, auch noch die Nacht auf dem Kadaver zu verbringen. Der Cimmerier entdeckte, daß mehrere Stufen eine Felswand hinaufführten. Nach etwa zwei Minuten gelangte er in eine Nische. Dort ließen sie sich nieder und verzehrten noch etwas von dem ›gekochten‹ Fisch. Tull sammelte einige Flechten, welche zwar nicht überaus wohlschmeckend waren, aber eßbar waren. Lustlos kaute der Cimmerier darauf herum. Alle drei waren über die Ruhepause froh.
    »Ich wünschte, wir könnten ein Feuer machen«, sagte Elashi. »Es ist schrecklich naßkalt.«
    Conan warf ihr nur einen Blick zu und schwieg.
    »Ich weiß, ich weiß«, sagte sie. »Genausogut könnte ich mir ein Königreich wünschen. Es war nur so eine Idee.«
    »Wieviel haben wir deiner Meinung nach heute geschafft?« fragte Tull.
    Conan zuckte mit den Achseln. »Ein paar Meilen. Auf dem Wasser kann ich das schlecht abschätzen.«
    »Ja, stimmt. Ich schätze aber, daß wir die Verfolger abgeschüttelt haben. Wasser hinterläßt keine Spuren.«
    Conan kaute auf einer Flechte herum. Das Zeug schmeckte sauer, bot aber eine Abwechslung zum Fisch. Heute früh war ihm der Fisch noch wie eine Delikatesse vorgekommen; aber im Lauf des Tages hatte das blasse Fleisch viel von seiner Anziehungskraft verloren.
    Wahrscheinlich hatte Tull in bezug auf die Verfolger recht; aber er wollte trotzdem mit einer Hand am Schwertgriff schlafen. Eine Hexe und ein Zauberer herrschten hier unten. Obwohl seine Erfahrung mit Magie nicht sehr groß war, wollte er nichts damit zu tun haben. Diese Dinge waren gefährlich und nicht sauber. Ja, gegen ein Ungeheuer mit riesigen Fängen oder einen Berserker mit Schwert trat er jederzeit an; aber bei einem Verwünschungen ausspuckenden Zauberer war das ganz anders. Ehrliche Männer hielten sich von derartigen Dingen fern. Der Cimmerier legte keinen Wert auf den Umgang mit Magiern, Hexen oder ähnlichen bösen Geistern.
    »Ich übernehme die erste Wache«, sagte Tull.
    Conan nickte und blickte zu Elashi hinüber. »Wir haben zwar kein Feuer; aber wir können uns gegenseitig wärmen.«
    »Stimmt!« Sie lächelte.
    Die beiden zogen sich in einen besonders dunklen Winkel zurück, während Tull vorn auf dem Felsband Wache hielt und auf das Sonnenlose Meer hinausschaute.
     
    Die Netzspinnerpflanzen waren ortsgebunden und konnten sich nicht fortbewegen. Trotzdem waren sie überaus gefährlich. Jede Pflanze war doppelt so hoch wie ein Zyklop. Zweige mit langen Dornen umstanden das Maul. Sie produzierten spinnwebengleiche Seidenfäden, mit denen sie ihre Opfer einfingen. Im Gegensatz zu Spinnen, die harmlosen Wanderern mit Netzen auflauerten, konnten die Pflanzen ihre klebrigen Seile ziemlich weit auswerfen. Diese Stricke blieben an allem außer dem eigenen Pflanzengewebe haften. Die Opfer wurden erbarmungslos von den Pflanzen angezogen und dort von den spitzen Dornen aufgespießt. Sobald sie zu zappeln aufhörten, verschwanden sie im Maul der Mörderpflanze. Um die Pflanzen herum lag eine Art schimmernder Teppich, damit die Wurfleinen nicht auf dem felsigen Höhlenboden klebenblieben. Die unverdauten und wieder ausgespuckten Knochen vieler tausend Mahlzeiten lagen auf dem Seidenteppich. Wenn jemand mit den Pflanzen sprechen wollte, war er gut beraten, außerhalb der Reichweite der Stricke zu bleiben; denn sonst endete er als Mahlzeit in den unersättlichen Mägen.
    Wikkell und Deek blieben in gebührendem Abstand vom Seidenteppich stehen und sprachen mit der Königin dieses Nests von Netzspinnern. Eigentlich hätten die Netzspinner trotz ihrer tödlichen Wurfleinen längst ausgestorben sein müssen, da sie sich nicht von der Stelle rühren konnten und jedes halbwegs mit Verstand begabte Wesen im Lauf der Jahre hätte gelernt haben müssen, sich von diesen Pflanzen fernzuhalten.
    Diese Pflanzen hatten aber noch ein Talent. Wikkell und Deek hatten schon mehrmals mit ihnen gesprochen, dennoch erstaunte sie die Fähigkeit der Pflanzen immer wieder, so verführerisch zu reden. Als die Königin mit Wikkell sprach, hörte er die lockende Stimme einer

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