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Conan-Saga 41 - Conan der Unbezähmbare

Conan-Saga 41 - Conan der Unbezähmbare

Titel: Conan-Saga 41 - Conan der Unbezähmbare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Perry
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in der Fledermaushöhle nicht gesenkt. Aber ein guter Führer mußte seine Männer ab und zu zur Ordnung rufen.
    Der Harskeel strich sich über eine Braue und glättete das Haar. Dann folgte er dem Spurenleser in den neuen Tunnel.
     
    Rey ließ sich jetzt in der bequemen Sänfte tragen. Die beiden Zyklopen marschierten ganz gleichmäßig, so daß er nicht zu sehr geschaukelt wurde. Der Zauberer schaute umher. Es war schon viel zu lange her, seit er seine Domänen begutachtet hatte. Wozu war es gut, Herrscher zu sein, wenn man sich nicht ab und zu den Untertanen zeigte? Rey beschloß, öfter hinauszugehen, sobald er den Fremden in die Grauen Länder geschickt und das Miststück Chuntha fertiggemacht hatte.
    Das dumpfe Stampfen der im Gleichschritt dahinmarschierenden Zyklopen schläferte den Zauberer ein. Genüßlich lehnte er den Kopf zurück und gab sich Tagträumen von zukünftigen Ruhmestaten hin.
     
    Die Krümmungen des dicken Wurms unter Chunthas Beinen ließen sie wie ein Blatt im Wind hin- und herschwanken. Dazu schabten die hornigen Bauchplatten beinahe melodisch über den felsigen Boden: Rrratsch, r-ra-atsch! Kurz, dann lang. Eigentlich war diese Art der Fortbewegung recht angenehm. Allerdings konnte sich Chuntha mehrere andere Möglichkeiten – und bessere – vorstellen, sich zu vergnügen. Aber das mußte noch warten. Die Pattsituation zwischen ihr und Rey mußte beendet werden. Sie konzentrierte sich auf diesen Plan und schob alle Gedanken an Sinnenlust beiseite. Ja, sie mußte den Zauberer für alle Zeiten vernichten. Danach konnte sie vielleicht ihre Aktivitäten ausdehnen und einen Teil der Welt oberhalb der Höhlen mit in ihren Herrschaftsbezirk einbeziehen. Dort gab es auch viel mehr Männer, und man konnte nie zuviel Nachschub haben. Sie verschlissen so schnell.
    Chuntha wiegte sich vor Freude und träumte von zukünftigen herrlichen Zeiten.

Z EHN
     
     
    Deek und Wikkell fanden das aus Seidenstricken gefertigte Boot überaus interessant. Es war so leicht, daß der Zyklop es mit einer Hand hochheben konnte, und so stabil, daß es keinerlei Beschädigung aufwies, als er damit versehentlich gegen die Felswand stieß. Dieses Boot trug nicht nur die beiden mit Leichtigkeit, es hätte auch noch zwei weitere Zyklopen aufnehmen können. Die Pflanzen hatten zur größeren Bequemlichkeit und aus Gründen der Stabilität einen Boden eingebaut.
    Sobald der Zyklop und der Wurm das Boot auf das Sonnenlose Meer geschoben hatten, wiegte es sich anmutig auf den Wellen. Sie entdeckten auch nirgends ein Leck. Die Pflanzen hatten ihnen – ohne dafür mehr zu berechnen – noch ein großes Steuerruder gemacht. Wikkell half Deek, an Bord zu kriechen, dann legte er das Ruder in die Halterung und stieß das Boot vom Ufer ab.
    Deek hatte zwar keine Hände, konnte aber mit der Schwanzspitze Wikkell beim Rudern unterstützen. Das silbern glänzende Boot glitt erstaunlich schnell über das Wasser.
    »Ich hätte nie geglaubt, daß das Boot so schnell wäre«, meinte Wikkell.
    Deek konnte nicht antworten, da der Boden im Boot für seinen Sprechapparat zu glatt war. Aber er teilte die Meinung seines Gefährten. Die Pflanzen waren hervorragende Bootsbauer, das mußte man zugeben und unbedingt für die Zukunft in Erinnerung behalten. Aus ihren Fäden konnte man die erstaunlichsten Dinge herstellen.
    »Ich bin sicher, daß die drei Menschen nicht so schnell vorwärtskommen wie wir«, sagte Wikkell. »Wir müßten sie bald eingeholt haben.«
    Wenn wir nicht in einen falschen Tunnel abbiegen, dachte Deek.
    »Aber natürlich nur, wenn wir nicht in einen falschen Tunnel abbiegen«, sagte Wikkell. »Aber in jedem Fall haben wir die Hilfe der Netzspinnerpflanzen.«
    Da Deek nicht antworten konnte, hob er nur den Kopf und nickte damit.
    Wikkell sah die Bewegung und lächelte, wobei man seine kräftigen viereckigen Zähne sah. »Ja, in der Tat. Langsam schöpfe ich wieder Hoffnung, daß dieses Abenteuer doch noch gut für uns ausgeht, Deek, alter Freund.«
    Wieder nickte der Wurm. Das Boot glitt durchs Wasser und brachte sie ihrer Beute immer näher. Ja, vielleicht entgehe ich doch den Kalkgruben, dachte Deek, und komme sogar noch als Sieger heraus. Wie schade, daß er Wikkell umlegen mußte. Er mochte den Zyklopen inzwischen richtig gut leiden. Vielleicht gab es noch einen anderen Weg, die Menschen zu fangen, ohne den neu gewonnenen Freund töten zu müssen. Darüber wollte er ernsthaft nachdenken. Das war er dem Zyklopen wirklich

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