Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 41 - Conan der Unbezähmbare

Conan-Saga 41 - Conan der Unbezähmbare

Titel: Conan-Saga 41 - Conan der Unbezähmbare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Perry
Vom Netzwerk:
schuldig.
     
    Eine allein fliegende Fledermaus entdeckte den Mann des Harskeel, der auf einem Felsen am Ufer des Sonnenlosen Meers saß, und fand ihn offensichtlich zu appetitlich, um ihn links liegen zu lassen. Der Blutsauger ging in den Sturzflug und hatte schon gierig den Saugrüssel vorgestreckt, um ihn in den unerwarteten Leckerbissen zu bohren.
    Die Fledermaus hatte Pech. Der Mann war nicht allein, sondern diente lediglich als Köder für einen derartigen Angriff. Kaum hatte sich die Fledermaus auf dem Mann niedergelassen, packten sie drei Männer auf Befehl des Harskeel, die in der Nähe im Hinterhalt gelegen hatten. Die Fledermaus wehrte sich verzweifelt und schlug wild mit den Flügeln um sich. Als jedoch einer der Männer ihr die kalte Klinge an die Kehle setzte, gab sie sofort auf.
    »Warte!« kreischte die Fledermaus. Die Stimme war schrill, und der Akzent machte das Wort fast unverständlich. Der Harskeel lächelte zynisch.
    »Halt!« befahl er.
    Seine Soldaten senkten die Piken.
    »Und jetzt sag mir, wie du heißt!« fuhr der Harskeel den Blutsauger an.
    Die Fledermaus entblößte die scharfen und spitzen Zähne. »Ich bin Karmesin der Starke, Hochflieger und Trinker des Lebens«, antwortete das Tier hochmütig.
    »Karmesin?«
    »Ich habe meinen Namen von dem wunderschönen roten Fell auf meinem Rücken.«
    »Na schön. Ich werde dich Roter nennen. Also, Roter, ich habe dir einen Vorschlag zu machen.«
    »Einen Vorschlag? Wir machen keine Geschäfte mit Leuten, die uns gefangenhalten.«
    »Laßt ihn los!«
    Die Soldaten ließen die Fledermaus los, worauf diese nach der besten Fluchtmöglichkeit Ausschau hielt.
    »Ehe du uns verläßt, Roter, solltest du dir meinen Vorschlag zumindest anhören. Allerdings kämst du sowieso nicht weit; denn Zate dort drüben durchbohrt dich, ehe du so hoch geflogen bist.« Der Harskeel zeigte zwischen Daumen und Zeigefinger ungefähr die Dicke einer Stiefelsohle.
    Roter drehte den Kopf, um diesen Zate genauer zu betrachten. Der Soldat grinste breit und hob bedeutungsschwer seine Pike.
    »Ich habe nur meine Flügel etwas gestreckt und gereckt«, bemerkte die Fledermaus. »Selbstverständlich brenne ich darauf, deinen Vorschlag zu hören.«
    »Du und deine Artgenossen, ihr ernährt euch doch von Blut, oder?«
    »Ich habe das Gefühl, daß du das bereits weißt«, antwortete Roter arrogant.
    »Wie das Leben so spielt, habe ich mich ein bißchen mit Magie befaßt«, fuhr der Harskeel fort.
    Einer der Soldaten kicherte. Der Harskeel würdigte ihn keines Blickes. Sobald er dieses Unternehmen abgeschlossen hatte, war dieser Mann so gut wie tot. Darauf konnte man ein Vermögen wetten.
    »Und rein zufällig bin ich im Besitz eines Zaubers, der frisches Blut in großen Mengen produziert«, erklärte er ruhig.
    »Du machst dich über mich lustig«, sagte Roter.
    »Wie wäre es mit einer kleinen Kostprobe zur Stärkung?«
    Der Harskeel holte ein kleine Messingschale aus dem Gepäck und hielt sie der Fledermaus hin, damit diese sie genau untersuchen konnte. Roter betrachtete die Schale von allen Seiten. »Sie ist leer«, erklärte die Fledermaus. Dann schlug sie mit dem Knöchel dagegen. Das Gefäß klang wie gewöhnliches Messing. »Ich sehe kein Blut.«
    Der Harskeel nahm die Schale wieder an sich. »Ich wollte nur, daß du dich überzeugst, daß es sich nicht um einen Taschenspielertrick handelt.« Er schob die Ärmel zurück und zeigte, daß seine Arme nackt waren. Dann nahm er die Schale in beide Hände und sprach Worte in einer Sprache, die keiner der Anwesenden verstand.
    Dann hatte der Harskeel den Zauberspruch beendet.
    Die Schale füllte sich langsam. Eine dunkle Flüssigkeit quoll darin hoch, stieg bis an den Rand und bildete noch einen Hügel. Der Harskeel gab der Fledermaus die Schüssel. Diese roch daran.
    »Hm, das riecht tatsächlich wie ...«
    »... Blut«, beendete der Harskeel den Satz. »Los, probier mal!«
    Roter betrachtete das Blut. Sein Saugrüssel zuckte; aber er hielt sich zurück. »Woher weiß ich, daß es nicht vergiftet ist?«
    Der Harskeel lächelte. »Das weißt du nicht. Aber warum sollte ich mir die Mühe machen? Wenn ich dich töten wollte, hätte ich dich längst von drei Piken aufspießen lassen können.«
    Roter dachte nach. »Das ergibt Sinn«, meinte er schließlich. Er steckte den Saugrüssel in die Schale. Das Blut verschwand schneller, als es gekommen war.
    »Also, das schmeckt einfach köstlich. So gutes Blut habe ich noch nie

Weitere Kostenlose Bücher