Conan-Saga 44 - Conan der Schreckliche
konnte er wie beste Sahne ganz weit nach oben kommen. Auf dem Weg konnte er seine Vorführung so vervollkommnen, daß die reichen Kaufleute und Diebe in Shadizar sich um das Recht, Dakes Gönner zu werden, prügeln würden. Dake war sich seiner Sache sicher.
Er sah zu, wie Sab einen Ochsen vorspannte. Die vier Arme des Mannes bewegten sich schnell und gekonnt. War nicht Sab allein schon ein Wunder? Wer außer Dake konnte dem Publikum etwas so Erstaunliches zeigen? In der Tat wußte Dake nicht, wer außer ihm eine derartig faszinierende Sammlung besaß: einen vierarmigen Mann, eine Katzenfrau, einen Wolfmann, drei Riesen und einen grünen Zwerg. Nein, keiner konnte ihm das Wasser reichen.
Endlich waren die Ochsen vorgespannt. Jetzt konnte der Wagen losfahren. Dake überlegte noch, wie er das Problem mit Teyles Unterbringung lösen könnte. Obwohl im Innern des Wagens ein Dutzend Menschen recht bequem Platz hatte, war er nicht für eine Riesin gebaut. Man konnte zwar Platz schaffen, damit sie darin auf dem Boden liegen oder sitzen konnte, aber es gab keine Bewegungsfreiheit für sie. Wenn Dake aufrecht stand, reichte er fast bis ans Dach. Bei Löchern in der Straße stieß er auch hin und wieder mit dem Kopf gegen die Zeltwand. Teyle müßte auf allen vieren umherkriechen. Dieser Anblick versprach zwar interessant und recht hübsch zu sein; aber dabei konnte sie sich leicht die Knie verletzen.
Dake wollte sie makellos erhalten, soweit das möglich war. Dieser Gedanke entsprang keineswegs seinem weichen Herzen. Bedenkenlos hätte er jeden oder alle seiner willenlosen Diener getötet, wenn es nötig gewesen wäre; aber er hielt es für unnötig, wertvolle Ware zu beschädigen, wenn er eine andere Wahl hatte. Nein, Teyle mußte bei Penz auf dem Bock fahren. Das vorstehende Zeltdach bot Schutz gegen Schnee und Regen und war hoch genug, damit Teyle darunter sitzen konnte, ohne sich den Kopf zu stoßen. Zum Schlafen sollte die Riesin nach drinnen kriechen.
Nachdem Dake dieses kleine Problem gelöst hatte, befahl er allen Mißgeburten, in den Wagen zu steigen. Nur Teyle und Penz nahmen auf dem Kutschbock Platz. Als das Ungetüm auf die Straße rollte, stand Dake noch auf der hinteren Leiter, hielt sich am Türrahmen fest und blickte zurück, wo unsichtbar das Dorf der Jatte lag. Er prägte sich alles genau ein. Sollte seinen drei Riesen etwas zustoßen, könnte er immer wieder zurückkommen, um neue einzufangen.
Er lächelte zufrieden. Ruhm und Glück warteten in Shadizar auf ihn. Nur wenige bequeme Tagereisen lagen zwischen der Stadt und ihm.
Raseri folgte mit drei seiner besten Jäger den Höllenhunden auf dem Pfad durch den Sumpf. Sie waren an den Bäumen mit den großen dicken Blättern vorbeigekommen. Die Spürhunde eilten weit voraus, so daß nur gelegentlich ihr Heulen an die Ohren der Jatte drang.
Der Führer der Riesen verließ sich ebenfalls nicht auf sein Glück oder die Götter, obwohl er Schamane war. Er war überzeugt, daß wissenschaftliche Untersuchungen den Jatte mehr nützten als Gebete. Obwohl der Großteil des Materials, das Raseri in seinen Versuchen gesammelt hatte, mit dem Feuer zerstört worden war, besaß er doch Proben des Haars, der Kleidung, sogar einen Splitter vom Schwert des fremden Kriegers. Er hatte sie gesammelt, um sie mit Proben anderer Menschen zu vergleichen, die sich vor Conan im Käfig befunden hatten. Diese Proben bewahrte er in der tiefsten Ecke des Wurzelhauses auf, wo sich sogar im Sommer manchmal Eis bildete. Die Jatte hatten schon vor langer Zeit entdeckt, daß die Kälte Dinge, die einmal gelebt hatten, viel länger konservierte, als wenn man sie bei normaler Temperatur aufbewahrte.
Der schwache Geruch dieser Proben machte es den Höllenhunden möglich, die Spur des Flüchtigen aufzunehmen. Sie würden die Suche fortsetzen, bis sie ihr Opfer stellen konnten. Diese Tiere hätten auch eine Fährte aufgenommen, die fünf Tage alt war. Kein Tier in den Sümpfen vermochte gegen die Höllenhunde etwas auszurichten. Wäre Conan in den Treibsand gerutscht und erstickt, hätten die Hunde seine Leiche herausgeholt. Wenn eine Raubkatze den Cimmerier gefressen hätte, brächten die teuflischen Hunde selbst dann Reste zurück. Auch wenn nur winzige Fetzen des Barbaren übriggeblieben waren, würden die Hunde diese aufspüren.
Raseri marschierte stetig, aber ohne besondere Eile auf dem Pfad dahin. Es war unmöglich, mit den Hunden Schritt zu halten. Auch Conan würde der Meute
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