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Conan-Saga 44 - Conan der Schreckliche

Conan-Saga 44 - Conan der Schreckliche

Titel: Conan-Saga 44 - Conan der Schreckliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Perry
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und verhutzelt, die andere jünger und aufreizend gekleidet. Raseri hielt sie für die Dirne der Herberge. Er hatte viel über die Sitten und Gebräuche der kleinen Menschen erfahren und wußte, daß bei ihnen gewisse Freuden käuflich waren.
    »W-was w-willst d-du?«
    Raseri schaute auf den Winzling hinab, der über einem Auge eine schwarze Klappe trug und am Kinn und an der Wange tiefe Narben aufwies, wo normalerweise ein Bart wuchs.
    »Essen und etwas zu trinken.«
    »Wir haben Schaf und Ale. Und W-wein.«
    »Das reicht mir.«
    Raseri holte aus dem Beutel am Gürtel ein paar der Kupfer- und Silbermünzen, die er über die Jahre den Gefangenen abgenommen hatte. »Ist das genug?«
    Habgier blitzte in den Augen des Wirts auf und verriet dem Jatte, was er wissen wollte, noch ehe der Mann sagte:
    »Ja, aber sicher!«
    »Gib mir soviel, wie diese Münzen wert sind!« befahl Raseri. »Was ich nicht sofort esse, nehme ich mit.«
    »Kommt sofort!«
    Die jüngere Frau trat zu Raseri. Sie leckte sich die Lippen. »Möchtet Ihr vielleicht noch etwas anderes, Mylord Riese?« Ihre Stimme klang nervös.
    »Wovon sprichst du?«
    Die Frau deutete auf sich.
    Die beiden Männer, die hinter Raseri am Tisch saßen und Ale tranken, lachten laut. Einer sagte: »Feki träumt schon, was?«
    »Ich glaube, sie käme damit zurecht. Schließlich hat sie mit mir auch keine Schwierigkeiten«, meinte der andere.
    »Ha, ha! Das hätte ein Mäuschen auch nicht!«
    Raseri blickte die Frau an. »Ich brauche nur das Essen und eine Antwort. Ein großer Wagen ist vor kurzem hier durchgekommen. Wie lange ist das her?«
    Die Frau nickte. »Ja, stimmt. Gestern, am frühen Nachmittag. Der Fahrer war seltsam. Trotz der Hitze trug er Handschuhe und hatte die Kapuze tief ins Gesicht gezogen.«
    Der Jatte holte aus dem Beutel mehrere Silbermünzen und gab sie der Frau. »Für deine Mühe.«
    Jetzt strahlte ihr Gesicht. »Danke sehr, Mylord Riese.«
    Der Wirt brachte Stücke von kaltem, talgigem Hammelbraten und ein Fäßchen Ale. Der Riese verstaute den Proviant in einem Sack, den er über der Schulter trug. Er wollte beim Gehen essen.
    Wenn er nur einen Tag hinter dem Wagen zurücklag, konnte er ihn einholen, da Ochsen langsamer waren als er. Wenn er nachts weitermarschierte, konnte er den Abstand noch schneller verringern, denn die kleinen Menschen waren in der Dunkelheit nicht gern unterwegs, nicht einmal auf guten Straßen. Doch was diesen Menschlein Angst einjagte, beunruhigte einen Riesen nicht.
    Ja, diese paar Menschen hier in der Herberge hatten vor dem Riesen Angst; aber ein gut bewaffnetes Dutzend von ihnen würde sich nicht fürchten. Nicht immer lag die Stärke in der Größe, manchmal auch in der Zahl.
    Raseri ließ die Bruchbude und das Gemurmel der Menschen hinter sich. Er verzehrte das kalte Hammelfleisch und spülte es mit Ale hinunter. Dabei hielt er das Fäßchen wie ein Mensch einen Becher.
    Der Führer der Jatte dachte nach. Irgendwie fand er es gar nicht so schlecht, wieder einmal unter den kleinen Menschen zu sein. Er war schon viel zu lange nicht mehr dagewesen, und man konnte immer etwas lernen.
    Schließlich bedeutete Wissen die höchste Macht.
     

V IERZEHN
     
     
    Es war mehrere Jahre her, seit Dake das Städtchen Elika besucht hatte, das auf einer Nebenstraße eine halbe Stunde nach Südwesten lag. Das Ungetüm von Wagen hatte Mühe, auf der engen Straße vorwärtszukommen, doch schließlich lag die Kleinstadt vor ihnen, hineingeschmiegt in einer Schleife des Illitese-Flusses, den zahllose Bergbäche von der Südseite des Karpash-Gebirges speisten und der besonders zur Schneeschmelze Hochwasser führte.
    Kreg lenkte den knarzenden Wagen durch eine Allee von weißstämmigen Bäumen, die so dicht standen, daß ihre Kronen ein Dach bildeten. Das Land war fruchtbar, das Klima so mild, daß der Haupterwerb der Bewohner der Weinanbau war. Die Eliker fingen auch regenbogenfarbene Fische im Fluß und bauten verschiedene Getreidesorten und Ackerfrüchte an. Im Vergleich zu anderen Kleinstädten ging es den Elikern nicht schlecht. Man sah viele gutgenährte Menschen. Immer ein verläßliches Zeichen dafür, daß es genügend zu essen gab. Ja, hier wohnten keine besonders reichen, aber auch keine besonders armen Leute.
    Als der Wagen ins Städtchen rumpelte, hatte sich die Nachricht von seinem Kommen bereits verbreitet, und viele Neugierige hatten sich versammelt. Männer, Frauen und Kinder.
    Dann erschien Dake hinten am Wagen. Sofort lief

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