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Conan-Saga 44 - Conan der Schreckliche

Conan-Saga 44 - Conan der Schreckliche

Titel: Conan-Saga 44 - Conan der Schreckliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Perry
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nackt herumzuspazieren.
    Der Cimmerier fand das entwürdigend. Es war eine Sache, die beiden beim Baden nackt zu sehen, aber eine andere, sich für Geld diesen Lüstlingen zur Schau stellen zu müssen, weil sie sich als Sklavinnen nicht gegen den Befehl des Herrn wehren konnten, versetzte Conan in Wut. Schließlich waren weder die Katzenfrau noch die Riesin gewöhnliche Dirnen, denen das alles Vergnügen bereitet hätte. Sie konnten keinen Widerstand gegen Dake leisten, dessen Börse sie dadurch noch mehr füllten.
    Nach einiger Zeit hatte Dake offenbar genug obszöne Bemerkungen gehört. Er befahl den Frauen, sich anzuziehen und beiseite zu treten.
    »So, Freunde, soweit das Vergnügen. Gibt es keinen Mann unter euch, der es wagt, mit dem ungeschlagenen Barbaren zu kämpfen?« Er deutete auf Conan, dessen wütende Blicke nicht im geringsten gespielt waren.
    Die Männer lachten und tuschelten. Dann drang ein Name an Conans Ohren: Deri.
    Die Menge teilte sich, und ein Mann trat vor.
    Er war größer als der Cimmerier und sah ziemlich verkommen aus. Seine Nase war mindestens einmal gebrochen und saß etwas schief. Kinn und eine Wange waren von tiefen Narben durchkreuzt. Das linke Ohrläppchen fehlte. Er trug eine Lederweste auf der nackten Haut. Die Hosen unter dem Bauch waren aus Wolle und mit einem Strick als Gürtel zusammengehalten. Dichter Haarwuchs bedeckte die sichtbaren Teile des Körpers. Bart und Haupthaar waren lang und braun. Deris Füße waren nackt und schwarz vor Schmutz. Auf ihnen wuchs das Haar so dicht, daß man hätte meinen können, er trüge Pelzstiefel.
    Conan musterte die muskulösen Arme und Schultern. Deri hatte mit Sicherheit schwere Lasten gehoben. Auch wenn er jetzt eine Fettschicht angesetzt hatte, waren die Muskeln darunter nicht zu verachten.
    Als Deri lächelte, sah man eine Zahnlücke, wo die beiden oberen Schneidezähne hätten sein sollen.
    »Ja, ich fordere deinen Champion heraus. Der Junge ist viel zu hübsch für einen Kämpfer! Sieht mehr wie 'ne Frau aus!«
    Die Männer brachen in schallendes Gelächter über diesen matten Scherz aus.
    »Bist du ein Boxer oder ein Ringer, Freund Deri?« fragte Dake.
    »Freistil, alles ist erlaubt!« antwortete Deri.
    »Es gilt!« erklärte Dake. »Zwei Goldmünzen für den Sieger.« Der Herr der Mißgeburten holte die Goldmünzen aus dem Gürtel und hielt sie zwischen Daumen und Zeigefinger hoch. Das Gold glitzerte im Schein der Fackeln.
    »Du könntest sie mir auch gleich geben, finde ich.« Deri drehte sich um und grinste seinen Kumpanen zu. Einer schlug ihm auf den Rücken. Viele teilten lautstark seine Meinung.
    »Wir werden sehen«, meinte Dake. »Vielleicht möchten einige von euch ehrbaren Männern eine kleine Wette auf den Kampf abschließen? Ich habe so viel Vertrauen in meinen Mann, daß ich – hm, sagen wir – zwei zu eins biete.«
    Jetzt strömten die Männer zu Dake und schwenkten alle möglichen Münzen. Conan sah viel Kupfer, weniger Silber, aber auch einiges Gold blitzen.
    »Langsam, Freunde, immer mit der Ruhe! Mein Assistent Kreg nimmt eure Wetteinsätze entgegen. Wählt einen von euch aus, der die ganze Summe aufbewahrt.«
    Das ernste Geschäft des Wettens zog sich noch eine Zeitlang hin. Dake nahm Conan währenddessen beiseite. Als der Cimmerier bis auf den Lendenschurz die Kleidung abgelegt hatte, sagte Dake: »Besieg ihn nicht zu schnell. Laß dich von ihm ein- oder zweimal zu Boden werfen. Dann biete ich drei zu eins und hole mir den Rest des Geldes dieser Dummköpfe.«
    Conan musterte Deri aufmerksam, als dieser sich auszog. »Als Gegner ist der Mann nicht zu unterschätzen«, meinte er trocken.
    »Das spielt keine Rolle.«
    »Ja, du trittst auch nicht gegen ihn an!«
    »Ich habe vollstes Vertrauen in dich, Conan.« Dake schlug dem Cimmerier kräftig auf die Schulter. »Siehst du, Deri kämpft für das Preisgeld. Wenn er verliert, ist er so arm wie zuvor. Aber wenn du verlierst, werde ich dich zwingen stillzustehen, während ich Kreg gestatte, dich als Übungspuppe für seine Schwerthiebe zu benutzen.«
     

F ÜNFZEHN
     
     
    Balor war ein Mann, der nichts dagegen hatte, sich als wandelndes Beispiel für die stärkste Wirkung seiner Ware zu präsentieren. Im Augenblick lag der Dicke halb bewußtlos hinten im Wagen zwischen den Weinfässern. Obwohl das nicht bequem sein konnte, beschwerte er sich nicht. Nur wenn der Wagen in ein Loch oder in eine tiefe Furche rumpelte, richtete er sich etwas auf und brüllte mit einer

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