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Conan-Saga 44 - Conan der Schreckliche

Conan-Saga 44 - Conan der Schreckliche

Titel: Conan-Saga 44 - Conan der Schreckliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Perry
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Stimme, die Hunden und kleinen Kindern Angst einjagen konnte: »Verflucht seien alle Töchter Ophirs! Und ihre Mütter ebenfalls!«
    Fosull spürte vom Wein keinerlei Unbehagen, nur eine angenehme warme Benommenheit. Er grinste vom Bock unter seiner Kapuze hervor und schüttelte den Kopf, wenn Balor wieder seine Lieblingsverwünschung ausstieß. Offensichtlich hatte der Weinhändler mit den Frauen von Ophir unliebsame Erfahrungen gemacht, wo immer das lag.
    Der Varg fuhr den Wagen gem. Sie waren vor einigen Stunden an einer Herberge vorbeigekommen, hatten aber nur eine kurze Rast eingelegt und die Ochsen im nahen Fluß getränkt. Fosull hatte die Gelegenheit genutzt und wieder Schlamm über die Stellen im Gesicht, an Händen und Füßen geschmiert, an denen das Grün durchschimmerte. Balor, so besoffen wie eine Fliege auf einer in der Sonne vergorenen Mangofrucht, hatte nicht mitbekommen, daß sie angehalten hatten.
    Fosull hatte keine Ahnung, wie weit es bis nach Elika war. Er hatte aus Balor nur herausgeholt, daß es sich um ein Städtchen handelte, das nicht weit von der Hauptstraße entfernt lag. Danach hatte der Fettsack sich wieder den Göttern des Weins ergeben.
    Eigentlich spielte es keine Rolle, da die Wagenspuren immer noch vor ihm zu sehen waren. Ihnen würde Fosull folgen, bis er die Räuber seines Sohnes erwischt hätte. Falls sie die Abzweigung nach Elika verpaßten, würde er sich bestimmt nicht das Leben nehmen. Wenn Balor so viel an dem Ort lag, hätte er eben nüchtern bleiben müssen. Er, Fosull, ließe sich auf keinen Fall von seinem Ziel abbringen.
    Der Abend breitete schon den dunklen Mantel über das Land. Wind kam auf. Fosull schnupperte. Ja, es roch nach Regen.
    Da zuckte ein Lichtblitz über den dunklen Himmel hinter ihm. Gleich darauf erklang das dumpfe Grollen des Donners. Blitz und Donner waren Geschwister, wie der Varg wußte. Ein Gewittersturm würde bald losbrechen, der gewiß schneller war als die dahintrottenden Ochsen vor dem Wagen.
    Das waren schlechte Neuigkeiten. Wenn die Ochsen im Gewitter durchgingen? Fosull hatte keine Ahnung, wie diese großen Zugtiere reagierten oder wie er sie zu behandeln hatte. Auf alle Fälle hielt er es für besser, sie irgendwo in Sicherheit zu bringen, ehe das Unwetter losbrach. Varg waren zwar keine Ameisen, die jeder Regenguß gleich hinwegschwemmte, wohl aber den Schlamm, mit dem er sich gerade getarnt hatte. Sobald die Tiere irgendwo sicher angebunden waren, konnten er und Balor unter dem Wagen Schutz finden; aber eine Höhle oder ein Haus, ja sogar ein dichtes Gebüsch, das wäre besser gewesen.
    Fosull hatte von seinem Großvater gelernt, wie man die Entfernung eines Gewitters bestimmte. Dazu mußte man zählen. Auf diesem Gebiet war der Varg nicht gerade ein Genie; aber er wußte, wie viele Finger und Zehen er hatte. Sobald er den nächsten Blitz sah, fing er zu zählen an. Wenn man langsam zählte und bis zum letzten Zeh kam, ehe es donnerte, war das Gewitter noch mindestens zehn Minuten entfernt. Fosull hatte zwar keine Ahnung, warum das so war, aber diese streng mathematische Methode hatte sich in der Vergangenheit meist als richtig erwiesen. Je weniger Finger oder Zehen man bis zum ersten Donnerschlag zählte, desto näher war das Gewitter – und der Regen. Fosull beschloß, nach einem Schutz zu suchen, wenn das Unwetter seiner Schätzung nach zehn Minuten entfernt war. Dann mußte er die Ochsen festbinden und Balor wecken, damit sie unter den Wagen kriechen konnten. Allerdings hoffte er auf eine bessere Lösung, sich vor dem Regen zu schützen.
    Außer der Sorge, bis auf die Knochen naß zu werden, beunruhigte Fosull die Vorstellung, daß der Regen die Wagenspuren wegspülen würde, denen er folgte. Ein kräftiges Gewitter verwandelte die Erde in Schlamm, wo jeder Eindruck verloren war.
    Was half's? Diesen Hund mußte er erschlagen, wenn er vor ihm auftauchte. Varg hatten keinen Einfluß auf das Wetter, obwohl der Schamane der Sonne und den Göttern manchmal beschwichtigende Opfergaben darbrachte.
    Jetzt wurde der Geruch des Regens stärker.
     
    Als die ersten schweren Tropfen fielen, näherte sich Raseri einem Wäldchen, weit weg von jeder anderen Unterkunft. Wie alle Jatte kannte er sich mit dem Wetter gut aus, was in einem Dorf von Bauern und Jägern kein Wunder, sondern Notwendigkeit war. Er blieb stehen. Ja, der Sturm würde heftig, aber kurz werden.
    Raseri schnitt mit dem Obsidiandolch Zweige von den Bäumen und ging daran, eine

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