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Conan-Saga 44 - Conan der Schreckliche

Conan-Saga 44 - Conan der Schreckliche

Titel: Conan-Saga 44 - Conan der Schreckliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Perry
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meuchlings erdolchen. Es waren schon seltsamere Dinge geschehen.
    Da Dake in einiger Entfernung beschäftigt war, wäre die Gelegenheit zur Flucht eigentlich günstig gewesen; aber es war noch heller Tag. Conan bezweifelte nicht, daß er mit Leichtigkeit einen oder zwei Soldaten erledigen konnte; aber da er gegen die Barriere des Banns ankämpfen mußte und daher behindert war, hätte Kreg ausreichend Zeit, ihm einen Speer in den Rücken zu schleudern. Der Cimmerier war sich bewußt, daß er von allen Sklaven am entbehrlichsten war.
    Daher marschierte er weiter und wartete auf einen günstigen Zeitpunkt. Früher oder später käme die Gelegenheit zur Flucht – und er war stets bereit.
     
    Fosull war überrascht, als er feststellte, daß die Entführer seines Sohns sich mit den anderen Wagen weiter vom verbündet hatten. Er wußte nicht viel über die Sitten und Gebräuche der Nichtsumpfbewohner, hatte aber angenommen, daß die vielen Wagen und Männer vor ihm nur zufällig in dieselbe Richtung unterwegs waren. Beim linken Hoden des Grünen Gottes! Das machte alles schwieriger!
    »W-wo sind w-wir?«
    Fosull drehte sich um. Balor hielt sich mit einer Hand den Kopf und kämpfte sich mühsam hoch.
    »Auf der Straße, wo sonst?«
    Der Fettsack schaffte es. Er saß aufrecht da und blickte umher. »Aber wir sind längst an Elika vorbei!«
    »Wir haben heute vormittag dort angehalten«, log Fosull dreist. »Kannst du dich nicht mehr erinnern?«
    »Ach ja? Wir haben angehalten?«
    »Selbstverständlich. Du hast zwei Fässer Wein verkauft und das Geld bei einem Rennen von Mistkäfern wieder verwettet.«
    »Nein!«
    »Doch!«
    Balor schüttelte vorsichtig den Kopf und stöhnte. Dann legte er beide Hände an die Schläfen. »Ich kann mich an überhaupt nichts erinnern. War ich betrunken?«
    »Ja, du hast ein Dutzend Krüge gelüpft!«
    »Was, nur ein Dutzend? Seltsam, sonst verliere ich davon nicht die Erinnerung.«
    »Ja, die zwölf waren vor dem Käferrennen. Danach hast du ein weiteres Dutzend Krüge geleert.«
    »Aha, das erklärt alles. Vielleicht war das ein Becher zuviel.«
    »Vielleicht möchtest du jetzt noch einen Schluck zu dir nehmen. Du scheinst dich nicht wohl zu fühlen.«
    »Haare aus dem Fell des Hundes, der mich gebissen hat als Medizin, was? Keine üble Idee. Wie heißt du gleich wieder, mein kleiner Freund?«
    Fosull konnte ein Grinsen nicht unterdrücken.
    Balors Augen wurden groß. »Vielleicht habe ich doch zuviel Wein erwischt, Freund. Ich habe Wahnvorstellungen.«
    »Wein ist bei vielen Krankheiten das beste Heilmittel, stimmt's?«
    »Da hast du recht. Es ist nett, daß du den Wagen fährst, während ich mich auskuriere. Ich werde dich in Shadizar dafür belohnen – wenn ich dann noch lebe.«
    Stöhnend legte Balor sich wieder hin und griff nach einem Fäßchen.
    Fosulls Problem war aber noch ungelöst. Die Schurken, die seinen Sohn entführt hatten, gehörten jetzt zu einer großen Schar von Menschen. Damit stand er vor einer neuen Situation. Wie konnte er es schaffen, das geliebte Kind zu befreien und die Feinde gerecht zu bestrafen? Vielleicht sollte er die gerechte Strafe vergessen und sich nur darauf beschränken, Vilken zu befreien. Seiner Berechnung nach war er eine Stunde hinter der Karawane. Bald wäre es dunkel. In den heimischen Sümpfen war die Nacht eine Freundin der Varg, und Fosull war sicher, daß sie ihm auch hier gewogen war. Unter dem Mantel der Dunkelheit konnte er viel tun, das im grellen Licht der Sonne mißlang, vor allem dann, wenn keiner wußte, daß er hier war.
    Aber da war noch dieser verfluchte Jatte, der ihn hartnäckig verfolgte. Er wußte von Fosulls Existenz. Der Varg fand es nicht übermäßig erstrebenswert, zwischen den vielen Menschen und dem Riesen in der Klemme zu sitzen. Er mußte wegen des Jatte etwas unternehmen – und zwar bald.
    Plötzlich drang ein Gedanke wie ein Blitz durch das Gewölk seines Verstands. Beinahe wäre der Varg aufgesprungen. Diese Idee sproß wie ein Fliegenpilz nach einem warmen Regen. Wo gerade noch nichts war, stand jetzt ein Pilz. Die Lösung war so unglaublich nahe, daß es ihn beinahe überwältigte. Ganz einfach ... möglich ... ja, so konnte er seinen Sohn befreien und den Jatte erledigen.
    Fosull grinste. Jetzt hatte er keine Angst mehr, daß Balor die spitzen Zähne sehen könnte. Seine Idee war so kühn, daß kein Varg vor ihm darauf gekommen war; aber er fand sie ausgezeichnet. Und war er nicht Fosull, der tapferste und

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