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Conan-Saga 45 - Conan der Grosse

Conan-Saga 45 - Conan der Grosse

Titel: Conan-Saga 45 - Conan der Grosse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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auf einem Alabastersitz, seiner Gattin gegenüber. Im Gegensatz zu ihr wirkte er nicht matt, sondern angespannt und wachsam. Er hatte die Sandalen fest auf den Boden gestemmt. Ein mit Juwelen besetzter Dolchgürtel, den er als Schmuck für das Treffen mit seinen Ratgebern angelegt hatte, hielt das Hemd und den Rock aus königlichem Purpur zusammen. Ein goldener Reif krönte das Haupt mit der schwarzen Mähne. »Conn hätte auf jeden Fall mitreiten können. Er ist alt genug ...«
    »Sire, das finde ich ganz und gar nicht. Er ist noch ein kleines Kind!« widersprach Zenobia mit leicht vorwurfsvollem Ton.
    »Nun ja, vielleicht hast du recht.« Conan betrachtete seinen Sohn beim Spiel neben dem in Lotusform gemeißelten Brunnen, der den sonnigen Westflügel des Palasts mit Wasser versorgte. »Und dennoch! Wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, habe ich, als ich so groß war wie er, bereits allein in den unwirtlichen Bergen meiner Heimat gejagt und gefischt.« Der König schüttelte die langen Locken. »Unnötig zu sagen, daß ich von Rechnen, Schreiben und anderen zivilisierten Künsten, die mein Sohn lernt, wenig Ahnung hatte. Ich konnte höchstens die Zahl der räuberischen Vanirkrieger nennen, wenn ich die Fußspuren sah, und in meinen Speerschaft eine Kerbe für jeden Hasen schnitzen, den ich erlegte.«
    Jung Conns Interesse am Wasser war offensichtlich nur zweitrangig. Er schien weitaus faszinierter von dem Zwerg Delvyn zu sein, der auf dem Brunnenrand saß und in die kristalline Tiefe hinabstarrte. Listig setzte der Junge ein smaragdgrünes Eichenblatt ins Wasser und blies es vorsichtig in Delvyns Richtung. Dabei schob er sich langsam am marmornen Brunnenrand hinterher.
    »Das war ein aufregendes Leben, Zenobia!« fuhr Conan fort. »Aber deine Stärke ist es, dafür zu sorgen, daß alles im Palast reibungslos läuft. Außerdem kümmerst du dich noch um viele innere Angelegenheiten des Königreiches. Das beansprucht einen Großteil deiner Zeit – nun ja, vielleicht ist es gut so, da ich für derartige Dinge wenig Geduld habe.« Er lachte und rutschte auf dem steinernen Sitz hin und her. »Manchmal komme ich mir hier direkt überflüssig vor. Lächerliche Alltagssorgen belasten mich schlimmer als jede Krise. Und wenn ich zu lange müßig meine Tage bei Hof verbringe, spüre ich die Schmerzen meiner alten Wunden.«
    »Conan, ich weiß genau, daß du dich nach einer Schlacht sehnst.« Die Königin lächelte. »Manchmal glaube ich, daß du das Abenteuer mehr liebst als mich. Selbst eine große Jagd oder ein Turnier scheint dir nur Appetit auf Größeres zu machen.«
    Conan nickte. »Auf gewisse Weise war dieser Angriff aus dem Osten ein Glücksfall für uns. Es hat den Wert meiner vor kurzem durchgeführten Armeereformen bewiesen und daß ich es immer noch verdiene, meine Truppen zu führen.«
    »Beides habe ich nie bezweifelt«, sagte die Königin. »Auch niemand sonst im Königreich, vermute ich.« Sie seufzte leise und beugte sich zu ihrem Gatten. »Conan, du brauchst keine Angst zu haben, in Frieden über das Land zu herrschen oder richtig mit den Höflingen umzugehen oder einfach ... hier alt zu werden. Dein Urteilsvermögen ist ebenso scharf wie das der anderen oder meins. Bei Mitra! Deine Freunde und deine Untertanen lieben dich nicht allein um deines Reichtums oder deiner Macht willen, Liebling, auch nicht aus Angst vor deiner Kampfkraft. Sie verehren dich als guten Herrscher, als einen milden und gerechten Mann. Vor dir liegen noch so viele Freuden und Erfolge ... Oh, mein armes Kind, was ist denn?«
    Ihre Aufmerksamkeit war abgelenkt. Der kleine Conn war schließlich zu dem – in düsteren Gedanken verlorenen – Delvyn gelangt, aber nicht lange beim Zwerg geblieben. Jetzt rannte er mit tränenüberströmtem Gesicht auf seine Mutter zu. Er sank neben der Bank nieder und vergrub den Kopf in den Falten ihres weichen Gewandes. Sie schloß ihn in die Arme und zog ihn zärtlich an die Brust.
    »Immer heult er! Vielleicht ist er tatsächlich noch ein Kleinkind«, sagte Conan resignierend. »Alt genug, um einen Speer zu schleudern; aber er will mit seiner Mama kuscheln! Meine Sippe würde so ein Verhalten streng tadeln.« Der König schüttelte den Kopf. »Aber wer weiß schon, was in einem zivilisierten Land richtig oder falsch ist.«
    »Conan, er ist doch noch ein Kind!« sagte die Königin ruhig, aber unmißverständlich beleidigt. »Du hast auch in diesen Armen Trost gesucht, auch an diesem Busen! Es ziemt

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