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Conan-Saga 45 - Conan der Grosse

Conan-Saga 45 - Conan der Grosse

Titel: Conan-Saga 45 - Conan der Grosse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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bestimmt die Kehle aus, oder?« Halk löste einen Weinschlauch vom Sattel, nahm einen Schluck und reichte ihn Conan, der sich gerade auf Egilrudes Pferd schwang. »Jetzt gehört dieser Fleischtopf des Südens dir und verspricht fette Beute! Meine Männer und ich haben lange auf diesen Tag gewartet.«
    »Halte deine Männer zurück, Baron Halk. Erst muß der Palast in unserer Hand sein und die äußeren Garnisonen«, warnte Conan und verschmähte den Weinschlauch. »Ich möchte nicht, daß die Truppen vom Kampf um den Palast abgelenkt werden, verstanden?«
    »Da sehe ich kein Problem, Majestät«, sagte Egilrude. »Aus beiden Armeen strömen so viele Soldaten zum Palast, daß unmöglich alle am Kampf teilnehmen können.«
    »Natürlich!« rief Baron Halk. »Dort wird es die fetteste Beute geben! Aber, König Conan, niemals können wir weder deine noch meine Soldaten davon abhalten, die Stadt zu plündern. Das Ei ist zerbrochen und kann nicht mehr heil gemacht werden!«
    »Das ist wirklich deine Meinung, Baron? Und du, Egilrude, bist du der gleichen Auffassung?« fragte Conan. Dann runzelte er nachdenklich die Stirn. »Nun denn! Ich habe Numalia eigentlich auch nie gemocht.« Jetzt nahm der König Halks Weinschlauch und setzte ihn an die Lippen. Nach einem langen, kräftigen Zug sagte er: »Solange der Sieg wirklich unser ist, mögen die Männer tun, was immer ihnen beliebt.«
     

K APITEL 13
     
    Die Wiege des Imperiums
     
     
    Die hohen Spitzbogenfenster im königlichen Palast in Tarantien waren hell erleuchtet. Ab und zu sah man die sich drehenden Schatten der Tanzenden dahinter. In den prächtigen Bogengängen hallte Musik und das Lachen der Gäste wieder. In diesen Sommernächten wurde es nie ganz dunkel. Angehörige des Hofs und ausgewählte Bürger der Stadt hatten sich – wie so oft in den vergangenen Monaten – versammelt, um den Abschied von frischen aquilonischen Rekruten zu feiern, die zu den Feldzügen in fernen Ländern abrücken mußten. Morgen früh würden die jungen Offiziere hinausreiten, um dem Lockruf von Reichtum und glorreicher Gefahr in der Ferne zu folgen. Doch heute abend wurde gefeiert. Man aß und trank nach Herzenslust. In den Gärten des Palasts murmelten so manche Liebespaare zärtliche Worte zum Abschied.
    Auf der breiten Terrasse am Rand des Innengartens saß Königin Zenobia in einem bequemen, weichen Sessel. Sie trug Juwelen und ein Gewand aus feinster Spitze. Die Papierlaterne über ihr warf ihren milden Schein auf die schöne Frau, die sich von der Menge der Feiernden abgesondert hatte. Durch die Kristallscheiben am Ende der Terrasse sah sie Köpfe und Schultern der Offiziere und Damen, die sich im Rhythmus der Musik drehten. Rohrflöten, Tamburine und Hörner spielten keine langsamen Weisen. Vor den Türen und an den Enden der Terrasse standen Schwarze Drachen in voller Uniform Wache. Dicht neben der Königin saß ein Besucher. Es war der großväterliche, alte Ratgeber der Königin, Publius, der Kanzler von Aquilonien.
    »Der Ball scheint wie immer ein Erfolg zu werden, Majestät«, versicherte er und nickte wohlwollend. »Die Bediensteten des Palasts sind anscheinend inzwischen an derartige Veranstaltungen gewöhnt, nicht überfordert, aber auch nicht gelangweilt.«
    »Ja, alles ist gut«, meinte die Königin und lächelte ein wenig. »Bei diesen Gelegenheiten können wir etwas von dem Reichtum zeigen und ausgeben, den mein Gatte von seinen Eroberungszügen nach Hause schickt. Ich möchte auch, daß diese jungen Männer sich an etwas Schönes erinnern, ehe sie zu ihrem harten Dienst aufbrechen, von dem manche niemals zurückkehren.« Während der letzten Worte verschwand das Lächeln. Vielleicht dachte sie daran, daß auch ihr Mann irgendwo da draußen kämpfte und fallen könnte.
    Publius fuhr in seiner salbungsvollen Art zu sprechen fort: »Eure Feste, Mylady, sind sehr viel ruhiger und zivilisierter, als unser König sie abhalten würde. Bis jetzt hatten wir weder Duelle noch Scheinkämpfe, keine ausschweifenden Gelage oder nackte ausländische Tanzgruppen.« Der Kanzler erwiderte Zenobias Blick mit einem leichten Lächeln. »Ich muß zugeben, Majestät, daß Eure Art zu feiern meinem Geschmack mehr entspricht als die Eures Gemahls.«
    Die Königin hob eine Braue. »Wirklich, Publius? Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, die schönen Künste und vornehmeren Traditionen Aquiloniens zu pflegen, damit man uns nicht für ein unzivilisiertes Volk unter einem ungehobelten König

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