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Conan-Saga 45 - Conan der Grosse

Conan-Saga 45 - Conan der Grosse

Titel: Conan-Saga 45 - Conan der Grosse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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»Diese Männer hier sind Soldaten. Ihr Eid verbietet ihnen, mir Informationen zu geben. Aber du ... du bist ein Nichts, nur ein Schäfer! Bei Erlik antworte mir! Ich werde die Wahrheit aus dir herausholen oder dir die Zunge abschneiden!« Der Schäfer hob flehend die Hände, sagte aber nichts. Daraufhin winkte Egilrude zwei seiner Soldaten, die wie er im strömenden Regen standen. »He, ihr beide! Schafft den Mann hinein! Die anderen können in den Raum unter dem Turm gesperrt werden. Schickt Reiter los, um die Legion herzuführen!«
     
    Als die Nacht anbrach, regnete es immer noch. Ab und zu blitzte und donnerte es. Den Leichnam des Schäfers, der sein Leben unter qualvoller Folter ausgehaucht hatte, hatte man über die Mauer in den Graben geworfen. Marschall Egilrude ging mit dem Adjutant, der überlebt hatte, auf dem Wehrgang des Turms unruhig hin und her.
    »Es gibt also einen westlichen Paß durchs Karpash-Gebirge.« Egilrude blickte hinaus, wo in der Dunkelheit allerdings die dunklen Berggipfel nicht mehr zu sehen waren. Durch die dicken Regenwolken am Fuß des Gebirges zuckten immer wieder grelle Blitze. »Ein unbenutzter Paß. Und dieser Turm wurde erbaut, um den Zugang gegen Eindringlinge aus dem Süden zu verwehren.«
    »Jawohl, Sire. Der Schäfer hat uns eine genaue Beschreibung der Route gegeben; aber er hatte schreckliche Angst vor dem Gebirge.« Der Adjutant hatte als Schutz gegen den Regen einen Fellumhang umgelegt, den er in der Wachstube gefunden hatte. »Selbst in den letzten Atemzügen hat der arme Kerl uns vor bösen Geistern gewarnt und etwas über einen Fluch gemurmelt. Diese Bauern und Schäfer sind wirklich ungemein abergläubisch.«
    »Abergläubisch?« Egilrude lachte. »Man muß nicht abergläubisch sein, um vor diesem Ort Angst zu haben, wenn das Werter hier öfter so scheußlich ist!« Er ging wieder einige Schritte weiter. »Dennoch ist es ungemein wertvoll, zu wissen, daß es hier einen Paß gibt. König Conan wird hocherfreut sein und uns mit Sicherheit dafür auszeichnen.« Vergebens versuchte er, die Dunkelheit zu durchdringen. Es war unmöglich festzustellen, wo die Sonne untergegangen war und somit die Himmelsrichtung zu bestimmen. »Hat der Schäfer etwas über Soldaten gesagt, die sich womöglich in dieser Region aufhalten?«
    »Er schwor, daß die Corinther, die uns begegnet sind, eine volle Legion seien, über zweitausend Mann stark, darunter auch Hilfstruppen aus Brythunien. Sie seien hierher geschickt worden, um der aquilonischen Armee in die Flanke zu fallen, falls diese nach Osten durchmarschierte.«
    »Dann haben wir sie überrascht ... und sie uns.« Egilrude runzelte die Stirn und dachte angestrengt nach. »Wir sind ihnen zahlenmäßig überlegen, und sie sind jetzt ohne Führer und ohne Kavallerie ... wenn wir unsere Armee hier vereinigen, können sie gegen uns nicht viel ausrichten.«
    »Das dürfte nicht allzu schwierig sein«, meinte der Adjutant. »Unsere Hauptkohorten sind nicht so weit zurück.«
    »Stimmt! Aber in der Nacht ... und diesem teuflischen Regen ... und einigen verstreuten Feinden in den Bergen.« Egilrude zog seinen Reitmantel fester um sich. Ein Blitz erleuchtete für Sekundenbruchteile das Bergmassiv. »Die Flüsse, durch die wir heute bei der Verfolgung der Corinther hindurchgaloppiert sind, dürften sich bei den Wassermassen, die vom Himmel kommen, in reißende Ströme verwandelt haben. Und schon vor Stunden haben diese verfluchten tiefen Wolken unsere Winksignale unmöglich gemacht. Wenn es nicht aufklart, könnten Tage vergehen, ehe wir uns sammeln.«
    »Na ja ... das stimmt schon, Sire ...« Der Adjutant konnte gegen diese Einschätzung der Situation nichts vorbringen.
    »Nun denn«, sagte Egilrude. »Da die Sicht so schlecht ist, laß ein Leuchtfeuer entfachen. Es soll die ganze Nacht über brennen. Stelle meinen Schild daneben, damit unsere Kundschafter in den Bergen sehen, daß wir den Wehrturm besetzt halten. Um Mitternacht soll dich ein anderer Offizier bei der Feuerwache ablösen. Er soll mich bei Tagesanbruch wecken.« Dann ging er zur Falltür und die Wendeltreppe weiter nach unten.
     
    Der Regen hielt auch den ganzen nächsten Tag noch an. Erst in der darauffolgenden Nacht hörte er auf. Als der Morgen anbrach, schimmerten über dem Wolkenstreifen am Fuß des Karpash-Gebirges die Gipfel strahlend weiß. Es war Neuschnee gefallen. Unter der Sonneneinstrahlung stiegen zarte Nebelschwaden aus den Wäldern empor und verliehen der

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