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Conan-Saga 45 - Conan der Grosse

Conan-Saga 45 - Conan der Grosse

Titel: Conan-Saga 45 - Conan der Grosse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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ernannten Königen erlebt. In letzter Zeit hatte es viele deutliche Warnzeichen gegeben: Die kleinen boshaften Spitzen, die seine Autorität anzweifelten und das Hecheln und Heulen hungriger Jungwölfe wie Armiro, die danach gierten, einen königlichen Löwen wie ihn vom Thron zu stürzen.
    Bei Crom, es war harte Arbeit, eine Krone zu erwerben, doch noch schwieriger war es, sie auf dem Kopf zu behalten! Er hatte allen Verstand und seine geballte Kraft einsetzen müssen, um seinen Platz zu behaupten. Das hätte er allein, ohne die Hilfe ergebener Freunde, nicht geschafft. Durch die schwere Arbeit, den fehlenden Schlaf und den mühsamen Marsch durchs Gebirge kam er auf die Frage: Warum war eine derartige Herausforderung nicht genug für ihn? Warum konnte er sich nicht damit zufriedengeben, sein Königreich Aquilonien zu stärken. Es zu einem Land zu machen, wo Künste und Wissenschaften sich entfalten konnten, zu einem Reich, das auf der ganzen Welt als Paradies für seine Bewohner gepriesen wurde? Das war Zenobias Traum. Warum erfüllten ihn die einfachen Freuden des Familienlebens nicht so vollkommen wie sie?
    Nein, das war bei seinem unersättlichen, keine Grenzen kennenden Wesen, unmöglich. Er wollte jede Elle – und noch mehr! Schon jetzt hatte er im Laufe seines wilden Lebens Todesgefahren und Ekstase durchlebt, aber waren nicht einige Menschen auserwählt, noch mehr als er selbst zu erobern und noch höher zu steigen? Schon seit frühester Jugend hatte er in jeder Windbö den Hauch des Schicksals gespürt, ganz gleich wie sehr sie ihn umherwirbelte. Die Dinge waren für ihn immer ... nicht leicht, aber immerhin doch möglich gewesen. Dinge, an denen andere Menschen mit all ihrem Können und Glück gescheitert waren, manche hatten dafür sogar mit dem Leben bezahlt.
    Reifte nicht auch er langsam zu einem Gott heran, nachdem er sich so lange im Glanz der Gunst der Götter gesonnt hatte? Bereits jetzt hatte er über Menschen die Macht eines Gottes, eine göttergleiche Kraft und einen klaren Willen. Außerdem eine beinahe göttliche Garantie, daß alles, was er anpackte, ein Erfolg wurde. Jetzt war er bereit, den nächsten Schritt zu tun: Nachdem er sich aus dem Grund, sein Königtum zu stärken, zum Gott erklärt hatte, würde er jetzt tatsächlich einer werden! Manchmal spürte er, wie die göttliche Macht in seinem Innersten emporstieg – nicht immer war es eine helle, gütige Macht, viel öfter war sie grimmig und zerstörerisch, wie die dunklen Träume, die ihn in letzter Zeit so oft heimsuchten, und die seltsamen Visionen, die auch an ganz sonnigen Tagen alles düster aussehen ließen. Doch es war eine göttliche Macht, da war er sicher. Ein brodelnder Born einer urzeitlichen Macht.
    »Es ist durchaus vorgekommen, daß Menschen zu Göttern gemacht wurden, König Schädelspalter«, sagte Delvyn eines Tages, als sie gemeinsam einen steilen Pfad hinausritten. »Aber bis jetzt hat noch kein sterblicher König über die ganze Erde geherrscht. Würde das Erreichen des letzteren Ziels nicht die erste Bedingung automatisch zur Folge haben?«
    »Hm, doch! Meiner Meinung nach durchaus!« antwortete Conan. Er war vom Roß gestiegen, um es unter einer überhängenden Felskante vorbeizuführen. Jetzt mußte er zum Zwerg aufschauen; denn der kleine Delvyn hatte im Sattel bleiben können, ohne Gefahr zu laufen, sich den Kopf zu stoßen.
    »Du sprichst weise, Delvyn. Nicht wahr, Amlunia?« Der König blickte zu seiner Geliebten zurück, die ihr Roß dicht hinter ihm führte. Wie immer machte ihm ihr Anblick Freude. Heute jedoch besonders, da sie wegen der Wärme und der Anstrengung ihr Mieder weit aufgeschnürt hatte. »Was meinst du, Mädchen, habe ich das Zeug zu einem Gott oder nicht? Muß ich erst die ganze elende Welt verprügeln, um es zu beweisen?«
    »Du ein Gott, o mein Gebieter? Aber sicher! Warum würde ich sonst die Namen von einem Dutzend fremder Götter herausschreien, wenn wir zusammenliegen?« Obwohl Amlunias Haut so hell war, errötete sie nie sichtbar, selbst wenn sie schlüpfrige Bemerkungen machte. »Aber sag ganz ehrlich, mein König«, fuhr sie fort. »Willst du wirklich so ein alter langweiliger Gott sein? Ein Kobold oder Feuerdämon wäre mehr nach meinem Geschmack. Oder ein Incubus mit Eidechsenhaut!«
    »In der Tat ist die Grenze zwischen Göttern und Dämonen hauchdünn und manchmal verschwommen«, meinte Conan mit ernster, nachdenklicher Miene.
    »Übrigens, König Genickbrecher, wirst du

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