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Conan-Saga 45 - Conan der Grosse

Conan-Saga 45 - Conan der Grosse

Titel: Conan-Saga 45 - Conan der Grosse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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sicher, daß er es fertigbringt, die Gemüter einstweilen wieder zu beruhigen.«
    »Seine größte diplomatische Mission steht ihm noch bevor«, sagte Prospero und entkorkte den Weinschlauch am Gürtel. »Bis dahin marschieren wir weiter nach Süden – ob Krieg oder nicht Krieg.« Er setzte den Weinschlauch an die Lippen. »Nieder mit Koth!«
    »Jawohl! Und Tod für Armiro!« stimmte ihm Conan aus ganzem Herzen zu und nahm den Weinschlauch, den Prospero ihm reichte. »Und noch einmal Dank an Egilrude, daß er für uns einen Paß durchs Gebirge gefunden hat.« Er goß ein kleines Trankopfer auf den kopflosen Leichnam des jungen Marschalls.
    »Offensichtlich hat er sich bei der Befragung ein paar Feinde gemacht«, meinte Prospero und betrachtete den Schädel in der Asche. »Egilrude war nicht einer der mitleidsvollsten Männer auf dieser Erde. Dieses Errichten eines Weltimperiums macht so manchen Mann übereifrig.« Höflich aber bestimmt, nahm der Graf Conan den Weinschlauch aus der Hand und nahm den letzten Schluck, den der König ihm noch gelassen hatte.
    »Und dennoch war er mit jedem Zoll ein Soldat«, erklärte Conan und ging zur Falltür. »Ich werde ihn posthum zum Helden des Reiches erklären.«
     

K APITEL 17
     
    Das Heiligtum aus uralter Zeit
     
     
    In dem Marsch durch das Karpash-Gebirge sah Conan eine willkommene Flucht vor den Schwierigkeiten und Versuchungen des Regierens, Eroberns und der Diplomatie. Die Scharmützel mit den Bewohnern hatten gänzlich aufgehört, da die Verteidiger dieses Landstrichs nicht so töricht waren, eine große Armee, die das Land verlassen wollte, daran zu hindern. Der König fühlte sich in dem Imperium, das er sich bis jetzt erobert hatte, sicher. Baron Halk würde seine nemedische Satrapie bis zum letzten Blutstropfen verteidigen, und der Rest von Conans Herrschaftsgebieten war ebenfalls unter der Obhut fähiger Männer – zumindest, bis er den Entscheidungsschlag gegen Armiros Herzland Koth durchgeführt hatte. Conan konnte also ruhigen Gewissens diesen Ausflug in die Bergwildnis als einen Urlaub von den Sorgen eines Herrschers betrachten.
    Allerdings ruhte er sich nicht etwa aus. Täglich ritt er an die Spitze des Kolonne und gesellte sich auch zu den Kundschaftern, die den besten Weg suchten. Da der Paß so wenig benutzt worden war, hatte sich in zahllosen Jahren eine Unmenge an umgestürzten Bäumen und Geröll von Lawinen angesammelt. Oft mußte der Weg geräumt werden, damit die Armee ungehindert weitermarschieren konnte. Bei derartigen Arbeiten stellte Conan gern sein Können als Holzfäller zur Schau, das er sich im rauhen Grenzgebiet zwischen den Pikten und Aquiloniern angeeignet hatte. Da er selbst mit gutem Beispiel voranging, nahmen die Männer es ihm nicht übel, wenn er sie unerbittlich wie ein hartgesottener Hauptfeldwebel bei der Arbeit antrieb.
    Zu anderen Zeiten ritt er neben Amlunia und Delvyn oder an der Seite Prosperos, der sich für gewöhnlich von den beiden entfernt hielt. Als König konnte er sich frei in der Marschkolonne bewegen. Kein Offizier oder Feldwebel konnte ihn erbarmungslos weiterscheuchen. Ansonsten lebte er jedoch auch nicht viel anders als ein gewöhnlicher Soldat. Er beteiligte sich bei den schweren Arbeiten, Ausrüstung, Proviant und Vieh über die steilen Hänge und durch die engen Felsenschluchten des Karpash-Gebirges zu schaffen.
    Wenn Conan sich körperlich betätigte, wanderten seine Gedanken ungewollt zu Dingen, die er lange weggeschoben und vernachlässigt hatte. Er dachte an Zenobia, seine treue Gemahlin, und an seinen Sohn Conn. Plötzlich machte er sich heftige Vorwürfe, daß die Liebe dieser beiden Menschen ihm nicht genügte. Doch er konnte gegen diese Ruhelosigkeit, die ihn wie ein Urinstinkt trieb, nichts machen. Immer wieder verspürte er ein Gefühl der Unvollständigkeit und des Ausgeschlossenseins vom Treiben der Welt. Dann mußte er hinaus und Abenteuer in entlegenen Regionen suchen. War es nur Langeweile? Warum hatte er sein ganzes Leben lang Angst vor dem Ausruhen, der Erfüllung aller Wünsche und dem spirituellen Tod gehabt, der damit Hand in Hand kam?
    Die Götter wußten, daß er ein leichtes, bequemes Leben abgrundtief verabscheute! Noch mehr fürchtete er sich vor dem Alter, wenn er schwach und mit allem zufrieden sein würde; denn dann war die Gefahr groß, daß ihm der Thron und seine Männlichkeit so ganz allmählich entglitten oder mit Gewalt entrissen würden. Das hatte er oft genug bei selbst

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