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Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer

Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer

Titel: Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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Gedanke durch den Kopf.
    »Ich werde der Lady dienen, so gut ich es vermag«, sagte Conan. Das zumindest war die Wahrheit. »Aber ich bin nicht nur ein Zauberer, sondern auch ein Hauptmann. Diese Männer sind durch ihren Eid an mich gebunden. Ich werde sie nicht der Willkür von Kerlen wie diesem Hauptmann der Wächter überlassen.«
    »Deine alte Truppe kann selbstverständlich mit dir kommen«, versicherte ihm Akimos. Conan ließ den Mann noch eine Weile weiterreden, ehe er ihm erklärte, wieviel für die argossische Bürgschaft seiner Männer noch zu zahlen war. Das Gesicht des Kaufmanns verlor sofort die Farbe. Er war sprachlos.
    Doch lange brauchte er nicht, um seine Sprache wiederzufinden. »Selbstverständlich, Hauptmann Conan. Nicht alle von Lady Livias Feinden dürften sie mit Magie bekämpfen. Gute Männer mit einem scharfen Stahl in den Händen werden sicher ebenfalls gebraucht. Wie viele Männer willst du denn mitbringen?«
    »Alle.«
    »Alle?«
    »Alle, die bei meiner Truppe bleiben wollen. Das sind mindestens zwanzig.«
    Akimos wälzte offensichtlich Zahlen im Kopf. Conan grinste und schlug ihm so kräftig auf die Schulter, daß der Kaufmannsprinz eine halbe Drehung ausführte. »Komm schon, Mann. Dein Herr konnte locker hundert Drachmen ausspucken. Da werden noch mal hundert seine Schatztruhe nicht leeren.«
    »Hundert ...?«
    »Unsere Bürgschaften, etwas für anständige Kleidung und ordentliche Stiefel. Lady Livia würde es uns kaum danken, wenn wir wie der letzte Abschaum von Aghrapurs Bettlern vor ihrer Schwelle stehen.«
    »Jaa, neiin«, meinte Akimos.
    Sie wurden schnell handelseinig. Danach lächelte auch Akimos wieder. Schließlich ging der Kaufherr zurück zu seinem Gaul und holte die Drachmen. Conan setzte sich auf einen Baumstamm und schlug dreimal mit der Faust dagegen.
    Aus der Höhlung unter dem Stamm tauchte Talouf auf. Er wischte sich die Holzspäne und die Erde von der Kleidung. »Alles in Ordnung, Talouf?«
    »Alles bestens, Hauptmann. Wenn ich das Feilschen in einem Basar gesehen hätte, hätte ich mich gefragt, wo der Kerl das gestohlen hat, was er verkaufen wollte.«
    »Der Gedanke war mir auch gekommen. Aber es ist kein schlechter Weg, von hier wegzukommen, wenn ich mich bei einer reichen alten Vettel als Zauberer ausgeben soll. Damit ist endlich die Bürgschaft für unsere Truppe bezahlt und wir kommen nach Messantia. Und danach – nun, als Söldner hat man immer einen hellen Verstand und schnelle Finger.«
    »Fast wie ein Dieb, was?«
    Conan war sicher, daß Talouf auf seine eigene frühere Laufbahn als Dieb anspielte, nicht auf die seines Hauptmanns. Talouf hatte Männern so viele Geldbörsen aus den Taschen gezogen und ihre Ehefrauen im Bett beglückt, daß er nicht nur in seiner Heimat Shem, sondern in vielen anderen Ländern zum Tode verurteilt worden war.
    »Wir müssen einen Boten zu den Männern im Dorf schicken«, sagte Conan. »Wer ist am besten geeignet?«
    »Vandar.«
    »Braucht Jarenz ihn nicht?«
    »Er hinkt, aber er ist kein Krüppel. Und Vandar würde für dich jetzt durchs Feuer waten. Schick ihn lieber gleich los, ehe die Begeisterung wieder abflaut.«
    »Wann hast du zum letztenmal jemandem vertraut, Talouf?«
    »Das war an meinem fünften ... nein, am vierten Namenstag ...«
    Conan schüttelte den Kopf und stand auf. »Kümmere dich um die Männer, Feldwebel. Ich werde sehen, ob unser Freund, der Kaufmann, innerhalb eines Tagesritts einen Laden kennt, wo es ordentlichen Wein gibt.«
     

V IER
     
     
    Livia aus dem Haus Damaos lag mit dem Gesicht nach unten auf dem Divan ihres Badezimmers, während ihre Mägde sie mit vendhyschem Duftöl einrieben und massierten. Die Luft im Raum duftete nach dem Öl und war warm und feucht vom Badewasser. Livia wünschte sich, sie könnte einfach in den Schlaf sinken, und alle Probleme ihres Hauses würden beim Aufwachen der Vergangenheit angehören ...
    Sie hörte ein bekanntes Klopfen an der Tür.
    »Reza?«
    »Mylady, ich bringe wichtige Neuigkeiten.«
    »Einen Moment.«
    Livia setzte sich auf und schlüpfte in die zitronenfarbene Robe, die ihr eine Zofe reichte. Dann barg sie das feuchte Haar unter einer Haube und rief. »Herein.«
    Reza trat ein. Seine leise Raubkatzenart war nicht das Einzige, was an diesem Mann erstaunlich war, wenn man seine Größe berücksichtigte. Er trug seine Arbeitstunika. Sein Gesicht war finster wie Gewitterwolken.
    Die Mägde warfen einen Blick auf ihn und rafften eilends die Flakons mit

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