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Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer

Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer

Titel: Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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Gewalt.
    Mit Sicherheit würden die Wächter kommen, um für Ordnung zu sorgen, aber wann? Conan befürchtete, daß sie zu spät eintreffen würden, um selbst die Lady des Hauses Damaos zu retten, ganz zu schweigen von der Schar Unschuldiger, die sich ihrem und seinem Schutz anvertraut hatten.
    Wut und verletzte Ehre trieben den Cimmerier an. Er lief Reza voraus und war an der Spitze, als sie die Nordtreppe erreichten. Doch bei der ersten Stufe hatte der große Iranistani den Cimmerier eingeholt.
    »Ich kenne den Weg besser als du«, sagte Reza. »Und ich wache über die Ehre des Hauses Damaos.« Er steckte das Krummschwert weg und löste den beidhändigen Streitkolben, der abgenutzt aussah und Conan verriet, daß Reza in der Elitetruppe der Söldner gedient hatte, in der Abteilung Haruks. Diese Männer waren als einzige in der turanischen Armee ausgebildet, vom Pferd aus mit Bogen und Lanze und zu Fuß mit Streitkolben und Krummschwert zu kämpfen. Es war keineswegs unehrenhaft, einem solchen Krieger den Vortritt zu lassen.
    »Laß mir aber ein paar übrig, Reza.«
    »Lady Livia risse mir alle Barthaare einzeln aus, wenn ich das nicht täte, Cimmerier. Keine Angst!«
    Die beiden Hünen stürmten weiter und zogen ihre Gefährten hinter sich her wie Eimer aus einem Brunnen. Oben angelangt, schickte Reza vier der Damaos-Männer los, um die Seitengemächer zu durchsuchen.
    »Macht Gefangene, wenn möglich, aber euer Leben und das unserer Leute ist wichtiger!«
    Conan sah sofort die zweite Treppe, die zum Dach hinaufführte. Ein halbes Dutzend Bewaffneter stand davor und sah sich nach allen Seiten um. Ihnen zu Füßen lagen die beiden Damaos-Diener, im eigenen Blut.
    Der Schrei einer Wildkatze gellte in Conans Ohren. Das Mädchen aus dem Keller sprang vor und riß einen Dolch unter dem Hemd hervor. Die Feinde erstarrten fassungslos, als dieses offensichtlich wahnsinnige Weib sich ihnen entgegenstürzte.
    Sie waren so verblüfft, daß sie den Cimmerier nicht beachteten, der der Irren dicht auf den Fersen war. Mochten die Götter verhüten, daß dieses verrückte Weib vor ihm den Kampf eröffnete!
    Conans Schwert zischte über den Kopf des Mädchens hinweg wie eine todbringende Zunge durch die Luft. Die Zunge leckte am Kopf eines Mannes, und plötzlich stürzte der Mann zu Boden – ohne Gesicht. Das Mädchen sprang dem nächsten Gegner auf den Rücken. Mit einer Hand kratzte sie ihm die Augen aus, mit der anderen stieß sie ihm den Dolch in die Brust.
    Jetzt wichen die restlichen Feinde vor Conan zurück. Zweifellos hofften sie, ihn in die Zange nehmen zu können, indem sie ihn vorwärtslockten. Diese Hoffnung war trügerisch, denn als sie mit diesem Manöver beginnen wollten, war Reza da.
    Der Iranistani war nicht so schnell auf den Füßen wie Conan, aber er machte das durch seine Kampfstärke mehr als wett. Die riesige Keule des Haushofmeisters wirbelte blitzartig durch die Luft. Sehr bald schon war die glänzende Oberfläche blutbefleckt. Reza schlug mit der Keule Schädel ein, zerschmetterte Knie und Hüften und wütete mit unglaublicher Schnelligkeit.
    Reza richtete ein derartiges Blutbad an, daß für Conan und die anderen kaum noch Gegner übrigblieben. Dem Lärm nach, der vom Dach herabdrang, würde jedoch bald Nachschub kommen.
    »Mir nach!«
    Conan war für gewöhnlich sehr schnell, doch jetzt schienen ihm Flügel gewachsen zu sein. Er flog die Treppe geradezu hinauf. Auf halber Strecke prallte ein Pfeil auf die Mauer unmittelbar neben seinem Kopf und fiel zu Boden. Wenige Stufen höher lag ein Leichnam mit einem Pfeil zwischen den Rippen. Wegen des vielen Bluts waren die Stufen glitschig. Doch der Cimmerier lief immer noch weiter, als ihm zwei im Todeskampf ineinander verkeilte Männer entgegenrollten.
    Conan wartete, bis der Mann ohne weiße Armbinde oben lag. Dann packte er zu, riß ihn an einem Arm und an den Haaren vom Gegner herunter und schmetterte ihn gegen die Mauer. Der Mann schien jedoch noch zu atmen.
    Der Cimmerier hatte allerdings keine Zeit, sich davon genau zu überzeugen, denn der Lärm auf dem Dach erreichte den Höhepunkt. Gerade als er die oberste Stufe erreichte, sah er die Bogenschützen bereits mit den Rücken gegen die Kamine gepreßt. Sie verteidigten sich mit Dolchen und Kurzschwertern, so gut sie vermochten. Mehrere Bogenschützen waren bereits tot, aber auch von den Feinden lagen einige leblos da. Solange die Bogenschützen so bedrängt waren, daß sie nicht schießen konnten, waren

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