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Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer

Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer

Titel: Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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Cimmerier und ging sofort wieder zur Tür.
    Conan legte ihm die Hand auf die Schulter. »Halt! Wohin gehen wir?«
    »An einen Ort, wo alles, was wir sagen, zwischen uns bleibt.«
    Conan schaute sich im Raum um. Nirgends sah er ein Versteck, wo sich ein Lauscher hätte verbergen können. Aber vielleicht schlief Lady Doris nicht so tief, wie sie durch ihr Schnarchen vortäuschte.
    »Geh voran, aber führ mich ja nicht in die nächste Prügelei.«
    Harphos lachte kurz und bitter. »Es gibt in diesem Haus nur wenige Männer, die es mit dir aufnehmen könnten, und keiner von ihnen ist sonderlich erpicht darauf. Ich könnte dir keine Falle stellen, selbst wenn ich es wollte.«
    Conan wußte sehr wohl, daß es tödliche Fallen gab, für die man keine Männer brauchte: selbstschießende Armbrüste oder tiefe Gruben. Doch er war entschlossen, sich auf seine Instinkte zu verlassen, dazu noch auf seinen Schwertarm, das Kettenhemd und den Schutz der Götter, um etwas über die Geheimnisse des Hauses Lokhri zu erfahren.
    Falls es noch mehr gibt als das Geheimnis, daß Lady Doris sich in der Dunkelheit besser anfühlt, als sie bei Tag aussieht, und daß sie alles weiß, womit eine Frau einem Mann Vergnügen bereiten kann, dachte er.
    Harphos ging schnell durch die düsteren Korridore zu einer Tür, die zu einer Wendeltreppe führte. Er nahm zwei Stufen auf einmal nach unten und bewegte sich so sicher, wie Conan es nie für möglich gehalten hätte.
    Schließlich gelangten sie an eine Tür aus Stein, deren Schloß groß genug war, um das Tor einer Festung zu sichern. Harphos zog jedoch nur einen winzigen Schlüssel aus dem Gürtel und drehte ihn dreimal an drei verschiedenen Stellen des Schlosses.
    Bei der letzten Drehung ertönte ein heller Ton wie das Singen einer Vase aus dünnem Glas. Die Steinplatte drehte sich um einen Bronzestab und gab zu beiden Seiten eine schmale Öffnung frei. Beide Männer mußten sich bücken, um hindurchzutreten. Conans Kettenhemd schabte gegen die Mauer.
    Der Cimmerier war nicht sicher, was er zu sehen erwartet hatte, doch gewiß nicht das, was er jetzt sah: Alte, aber schöne Wollteppiche lagen auf dem Steinboden. An drei Wänden standen Regale aus hellem Holz mit kunstvoll geschnitzten Blumen und Blättern, die einen angenehmen Duft verströmten. An der vierten Wand stand ein großer Tisch aus Ebenholz. Die Platte war schmucklos, bis auf ein Silberornament am Kopfende. Conan trat näher und sah, daß die Intarsien uralte Vanir-Runen waren.
    In den Regalen standen Dutzende von Phiolen und Gefäßen in allen Größen aus Glas, Porzellan oder einfachem Ton. Alle waren mit Deckeln aus Silber oder Messing verschlossen. Dazwischen lagen uralte vergilbte Pergamentrollen. Ferner gab es Mörser und Stößel, Flakons mit Feuerwein und andere Gegenstände, die der Cimmerier nicht kannte – und auch nicht kennenlernen wollte.
    Hätte ihm jemand erzählt, daß das Geheimnis des Hauses Lokhri bestand darin, daß der junge Lord Harphos ein Zauberer sei, hätte er den Mann für verrückt erklärt.
    Harphos setzte sich auf den Tisch, ließ die Beine baumeln und grinste. »Du siehst aus, als fühltest du dich unwohl, Hauptmann. Wird dir vom Geruch meiner Kräuter und Tränke übel?«
    »Nur ein schlechter Gastgeber beleidigt seinen Gast mit dem ersten Atemzug«, antwortete Conan mürrisch. »Das ist ein Gesetz, das in allen Ländern gilt, nicht nur in Argos.« Er musterte den Lord finster.
    »In Argos gibt es auch ein Gesetz, das verbietet, Zauberei auszuüben. Erwartest du, daß ich meine Zunge zwischen den Zähnen halte, nachdem ich das alles hier gesehen habe?«
    »Ja.«
    »Warum?«
    »Aus zwei Gründen: erstens, weil es kein Geheimnis ist, außer für meine Mutter und ihre engsten Diener. Zweitens, weil es hier nicht um Zauberei geht, sondern um Heilen. Nichts Großes. Ich kann keine inneren Blutungen stillen oder Bauchwunden heilen, nur leichte Verletzungen und Krankheiten.«
    »Solche, wie ich diesem Haufen Volltrottel deiner Mutter zugefügt habe?«
    Harphos lachte. Niemand hätte diesem beinahe schmächtigen jungen Mann ein derartig herzhaftes Lachen zugetraut.
    »Conan, es ist nicht leicht, etwas vor dir zu verbergen, richtig?«
    »Wenn es darum geht, mein Leben oder das meiner Männer zu schützen, bestimmt nicht. Du bist also ein Heiler. Ist das das Geheimnis des Hauses Lokhri?«
    »Nein.« Plötzlich wirkte Harphos wieder wie der schüchterne und tolpatschige Fünfzehnjährige, für den Conan ihn

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