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Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer

Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer

Titel: Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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Berges aufgeweckt hatte und was alle Götter ihn – erlaubt oder unerlaubt – dagegen tun ließen!
     
    Doris von Lokhri lag auf einem Strohsack, der schweißgetränkt war von ihrem letzten Gerangel mit Akimos und durchnäßt von den Tränen, die sie vergossen hatte, als er sie verließ. Sie haßte sich wegen dieser Tränen, aber in einer Nische ihres Verstands, die Skirons Zauber noch nicht verdreht hatte, wußte sie, daß sie eigentlich keinen Grund hatte, sich zu schämen.
    Skiron hatte sie so weit gebracht, daß sie Akimos brauchte, so wie jemand täglich eine Dosis Mohnsirup brauchte. Durch dieses Verlangen war sie an ihn gefesselt und hätte ihn gern geheiratet, so wie sie gern hätte, daß ihr Sohn Livia heiratete – und Akimos danach über beide Häuser herrschte.
    Würde sie Akimos' Aufstieg erleben? Eins war sicher: Wenn Skirons Zauber nachließ, würde sie wieder Herrin über ihren Willen und ihre Hände werden. Dann würden selbst die Götter sie nicht davon abhalten, Akimos einen Dolch ins Herz zu stoßen.
    Bei diesem Gedanken überfiel sie tiefer Schmerz, doch gemischt mit Verlangen. Sie war ein Ungeheuer, daß sie so an den Mann denken konnte, der sie verehrte!
    Doris rollte sich auf den Bauch und erstickte ihr Schluchzen in den nassen Kissen. Als sie sich wieder gefaßt hatte, hörte sie schwere Marschschritte und das Klirren von Rüstungen und Waffen. Dann ertönte die Stimme des großen Vendhyers Partabs, als er den Wächtern dröhnend Kommandos erteilte.
    Akimos marschierte hinaus, um gegen Conan zu kämpfen. Conan, diesen Barbar, der ihren Körper besudelt hatte! Conan, der sie beinahe für Akimos' Liebe wertlos gemacht hätte!
    »Oiiiiiiii!« Es war halb ein Schrei, halb ein Stöhnen. Zwei Diener liefen sofort herbei, gefolgt von Skiron.
     
    Der Cimmerier saß auf einem Felsvorsprung, der für Falken eher geeignet war als für Menschen, und betrachtete die Kolonne Bewaffneter, die ins Tal marschierte. Er wäre jede Wette eingegangen, um selbst mit seinen Adleraugen einzelne Männer, geschweige denn Abzeichen, erkennen zu können. Aber er konnte die Feinde zählen.
    Als er bei vierzig war, wußte er, daß sie die Richtigen gefunden hatten. Hätte jemand außer Akimos eine so große Abteilung in die Berge gebracht, hätten die Dorfbewohner es gewußt.
    Conan musterte die Männer des Kaufmannsprinzen. Er war bereit zu wetten, daß er den Großteil von Akimos' Truppe sah, mit der dieser Burg Tebroth angreifen wollte. Die Höhlen von Zimgas würden also nur spärlich bewacht sein.
    Conan kletterte zu seinen Leuten hinab. Talouf und Harphos stellten bereits Wachen auf.
    »Das ist nicht nötig«, sagte Conan.
    »Aber, Hauptmann Conan, du hast doch immer ...«
    »Es gibt im Krieg kein ›Immer‹, Harphos«, erklärte der Cimmerier. »Diesmal brauchen wir keine Wachen.« Er beschrieb den anderen, was er gesehen hatte.
    »Können wir sicher sein, daß Akimos die meisten Männer von der Höhle abgezogen hat?« fragte Talouf.
    Jetzt antwortete Harphos. »Ich glaube nicht, daß er mehr als fünfzig oder sechzig Mann hat. Es sei denn, er hat auf eigene Faust Söldner angeheuert. Aber würde er das tun? Die Männer könnten reden.«
    »Sei nie sicher, daß der Feind genauso denkt wie du«, sagte Conan. Als er das enttäuschte Gesicht des jungen Lords sah, fügte er hinzu: »Aber wahrscheinlich denkt Akimos so wie du. Wir marschieren sofort hinab.«
    Während der Cimmerier die beiden Männer nach unten führte, entwarf er einen Plan: erst bergab bis zum Anfang einer Schlucht. Von dort aus konnten die Bogenschützen den Zugang zur Höhle beherrschen. Ihre Aufgabe bestand darin, Akimos vom Zurückkommen abzuhalten, falls er Wind von ihrem Angriff bekäme.
    »Wir verständigen auch unsere Verbündeten in den Dörfern«, erklärte Conan. »Wenn sie mit ein oder zwei starken Gruppen Akimos den Rückweg versperren, dürften wir ihn heute nacht nicht wiedersehen.«
    Der Cimmerier wollte den Rest der Männer durch die Schlucht – über die Felsbrocken an ihrem unteren Ende – direkt zur Höhle führen. Sie mußten eine Bahre und Medizin für Lady Doris mitnehmen, aber ansonsten hatte er keinen klaren Plan, außer dem Wunsch, sie herauszuholen.
    Da die Verteidiger der Höhle zahlenmäßig unterlegen und völlig überrumpelt sein würden, würden sie sich dem Cimmerier kaum in den Weg stellen. Es sei denn, Lord Skiron war bei ihnen. Das war ein Wagnis, das Conan eingehen mußte. Wenn er Akimos gewesen wäre und

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