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Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer

Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer

Titel: Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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bestand. Jetzt hob sich die Erde. Alle Findlinge setzten sich gleichzeitig in Bewegung.
    Jeder Mann, mit Ausnahme des Cimmeriers, wäre hingefallen und von den Felsen überrollt worden. Doch selbst mit Conans Schnelligkeit und Geschicklichkeit gelang es ihm kaum, vor den Findlingen verschont zu bleiben. Wäre er nur zehn Schritte weiter von der festen Felswand der Schlucht weggewesen, hätten ihm auch diese Fähigkeiten nichts geholfen.
    Auch der solide Fels bebte, aber davon ließ Conan sich nicht aufhalten. Er setzte den Stab ein und sprang hinab, bis das Gelände eben war. Dann rannte er los. Die Steine machten so viel Lärm und wirbelten so viel Staub auf, daß hinter ihnen eine Kompanie Wächter hätte marschieren können, ohne entdeckt zu werden. Statt Conan zu töten, hatte ihm das Erdbeben die Überraschung beschert, die er brauchte.
    Vor dem Cimmerier lag plötzlich eine mannshohe Stufe. Ohne zu zögern, sprang er hinab, rollte ab und stand mit dem Stab in beiden Händen wieder auf. Er hatte sich ein paar Abschürfungen zugezogen, war aber ansonsten unversehrt. Dann wirbelte er den mit Eisen beschlagenen Stab wie Windmühlenflügel im Sturm zwischen die Wachen und brach Schultern und Arme, zerschmetterte Gesichter und zertrümmerte Schädel.
    Conan tötete drei Männer und jagte zwei in die Flucht, ehe er jemand über die Felsen herabkommen hörte. Er wagte nicht, sich umzudrehen, da jetzt ein halbes Dutzend Wachen aus der Höhle hervorbrachen. Er wagte aber auch nicht zurückzuweichen, obwohl es sechs gegen einen stand.
    Zwei Beben waren vielleicht nicht alles. Bei einem dritten Erdstoß konnte die Höhle über Lady Doris einstürzen, es sei denn, jemand war so nahe, sie herauszuholen.
    Bis jetzt war Conan selber der einzige Freund, der so nahe war. Ein Dutzend kräftiger Gefährten wären ihm sehr willkommen gewesen. Hätte er jedoch auf sie gewartet, wäre die Überraschung verloren gewesen. Conan nahm den Stab in die linke Hand, um damit sowohl parieren als auch zuschlagen zu können, und zückte das Breitschwert.
    »Kommt her, ihr blökenden Milchbärte!« schrie er. »Los, probiert meine Klinge aus. Wenn nicht, werde ich euch fertig machen und dann eurem Herrn sagen, daß er sein Silber an Feiglinge verschwendet hat.«
    Wütend griffen die Männer ihn an. Stahl traf auf Stahl. Das Klirren hallte in die Nacht, als sei ein Schmied bei der Arbeit.
     
    Livia erwachte. Sie hatte wunderschön von Conan geträumt. Reza schüttelte sie an den Schultern. Sie wich zurück. Die eisernen Hände ließen sie los. Sie sank zurück auf die Kissen.
    Dann schien sich ein ganzer Himmel voll Wasser über sie zu entleeren. Sie schrie und sprang auf, ohne daran zu denken, daß sie wie immer gekleidet war, wenn sie schlief. Reza stellte den Eimer ab, reichte seiner nackten Herrin höflich eine Decke und warf ihr ein Handtuch und eine Tunika aufs Lager.
    »Und nimm deinen Dolch, ehe er Rost ansetzt«, verlangte er ernst. »Wir werden angegriffen.«
    Jetzt war Livia wach und sah Männer laufen, hörte Trompetenschall hinter der Mauer und roch brennendes Pinienharz. Sie packte den Dolch und lief nach unten, Tunika und Handtuch unter dem Arm.
    Als sie nackt, wie die Götter sie geschaffen hatten, im Burghof erschien, hätte sie beinahe die Schlacht gewendet – gegen die Verteidiger von Burg Tebroth. So viele Augen hingen an ihr, daß nur wenige auf das Tor und den Weg dorthin achteten. Genau in diesem Moment versuchten Akimos' Männer das Tor im Sturm zu nehmen.
    Conan hatte nicht so sorgfältig gezählt wie sonst. Akimos hatte eher siebzig als vierzig Mann. Und jetzt jagte er in einem verzweifelten Angriff alle den engen Pfad hinauf. Die Bogenschützen schossen so gut sie konnten, doch war das nicht gut genug. Sie hatten als Lichtquelle nur ein paar brennende Pinienscheite, die über die Mauer flogen. Selbst die Pfeile, die trafen, prallten ebensooft an den Rüstungen ab, wie sie im Fleisch stecken blieben.
    Akimos' Männer erreichten den Torweg nach schweren Verlusten. Dennoch waren sie dreimal so viele wie die Verteidiger, als sie gegen die Barrikaden aus Steinen wie eine Woge prallten, die alles zu überfluten drohte.
    Doch da sprang Livia auf die Barrikade. Sie schrie Wörter, von denen sie nicht gewußt hatte, daß sie sie kannte, und schwenkte in einer Hand den Dolch, in der anderen ihre Tunika. Als die Angreifer diese nackte Kriegsgöttin sahen, hielten sie inne und gafften.
    Das war für sie tödlicher als für die

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