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Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer

Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer

Titel: Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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Gegner aufhalten, der zehnmal so viele Krieger hatte.
    Überraschung erzielte man eher durch Schnelligkeit als durch Heimlichkeit. Und sie würden Überraschung brauchen. Selbst wenn Skiron keinen Zauber hatte, um sie abzuwehren, würde Akimos keine Skrupel haben, Lady Doris von der nächsten Klippe zu werfen, als sie als Zeugin seiner Schurkereien leben zu lassen.
    Der Cimmerier führte vierzig ausgewählte Männer – Soldaten und Dorfbewohner – in den Wald auf die Anhöhe jenseits der Burg und der Höhlen. Sie rückten noch vor dem Morgengrauen aus, um möglichst weit zu kommen, ehe es hell wurde. Tagsüber würden sie in Deckung bleiben. Nach einem halben Nachtmarsch müßten sie die Höhlen erreichen.
    In der ersten Nacht und den Großteil des nächsten Tages war Livia zu beschäftigt, darüber nachzudenken, wie es wohl Conan und Harphos erging. Für die Frauen und Kinder mußten Schlafstellen geschaffen werden, wobei sie Familien, die miteinander in Fehde lebten, so weit wie möglich trennen mußte. Sie mußte dafür sorgen, daß es bei den Schlangen vor dem Brunnen nicht zu Schlägereien kam. Eine Aufsicht für die Kinder mußte bestimmt werden, damit nicht nachts die Mütter alle mit ihren Schreien wachhielten, weil die lieben Kleinen irgendwo umherwanderten.
    Livia hatte so lange den Damaos-Palast geleitet, daß sie ziemlich genau wußte, was nötig war. Den Rest wußte Reza. Erst am Abend nach dem Abmarsch des Rettungstrupps spürte Livia, daß ihre geistigen und körperlichen Kräfte sie im Stich ließen. Sie stieg die Treppen zum Turm hinauf, wo sie Conan ihre Jungfräulichkeit geopfert hatte, und setzte sich auf den Strohsack, der ihr Liebeslager gewesen war.
    Dort saß sie immer noch, als die Sonne hinter den Bergen versank. Da kam Reza zu ihr herauf.
    »Mylady, fühlst du dich nicht wohl?«
    »Nur müde, an Leib und Seele.«
    »Hier ist kaum ein guter Platz zum Schlafen.«
    »Nein, aber der ruhigste. Laß dir doch auch einen Strohsack und Wasser heraufbringen.«
    Reza verneigte sich, runzelt jedoch die Stirn. »Mylady, dadurch wird es hier auch nicht bequemer.«
    »Die Männer, die Lady Doris suchen, werden heute nacht noch unbequemer schlafen. Für manche wird es die letzte Nacht ihres Lebens sein. Soll ich da in Üppigkeit schwelgen?«
    »Ich glaube kaum, daß ein Strohsack in einem wärmeren Raum Üppigkeit bedeutet«, sagte Reza und lächelte. »Aber ich sehe, daß du die Seele eines Offiziers im Körper einer Frau hast. Das weiß ich schon seit geraumer Zeit. Es hätte mich daher nicht überraschen dürfen, was ... zwischen dir und Hauptmann Conan in der vorigen Nacht geschah.«
    Livia zuckte zusammen, als hätte sie einen Schlag ins Gesicht bekommen. Aber sie unterdrückte ihre Wut, da Reza gar nicht empört zu sein schien. Und wenn er der einzige war, der diese Vermutung hegte, war ihr Geheimnis sicher.
    Reza lächelte wieder, als hätte er ihre Gedanken gelesen. »Ich habe es niemandem erzählt, das werde ich auch nicht tun. Ich zweifle nicht daran, daß sich Conan ebenfalls diesbezüglich zurückhält.«
    »Ich auch nicht. Er hat viele Frauen gekannt, da bin ich sicher, aber er hat nie schlecht über eine gesprochen, es sei denn, daß sie ihm übel mitgespielt hat.«
    »Ja«, sagte Reza ernst. »Mylady, sind zwischen euch irgendwelche Versprechen gewechselt worden?«
    »Zu heiraten?« Sie konnte es nicht fassen, als Reza nickte. Wieder flammte Ärger in ihr auf. »Reza, du hast mich nicht leichtfertig genannt. Warum nennst du mich jetzt eine Törin?«
    »Bist du eine?«
    »Nein. Was zwischen mir und Conan gewesen ist – nun, es ist vielleicht aus und vorbei. Auf keinen Fall wird es uns zum Traualtar führen.«
    Es entging Livia nicht, daß Reza erleichtert aufatmete. »Den Göttern sei Dank! Ich mußte mich vergewissern. Mylady, es kommt durchaus vor, daß Männer eine Schlacht ausnutzen, um einen Rivalen zu beseitigen. Hättest du Conan etwas versprochen, wäre er vielleicht in Versuchung geraten.«
    Livias Nägel hielten dicht vor Rezas Gesicht inne. »Beleidige Conan niemals wieder so! Seine Ehre ist so stark wie seine Männlichkeit!« Rezas Gesicht war undurchdringlich, doch Livia spürte, daß etwas Tödliches zwischen ihnen lag. »Reza, du sagst mir sofort, was du getan hast, oder du verläßt meinen Dienst noch heute abend und morgen die Burg.«
    »Ich habe zwei Männern den Befehl gegeben, über Harphos wie zwei Hühner über ein Ei zu wachen. Sie sollen Conan niederschlagen, wenn

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