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Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr

Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr

Titel: Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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sterben.«
    Mit einem Fluch auf den Lippen packte der Bärtige das Schwert fester. Doch Conan hatte, schneller als ihm ein Auge zu folgen vermochte, seinen Dolch herausgerissen und zugeschlagen. Der Arm des Gegners ging wie erwartet nach oben, doch die Klinge folgte nicht, sondern fiel mit dem abgetrennten Arm zu Boden.
    Der Große sprang geschwind zurück, um sich Zeit und Raum zu verschaffen. Doch Conan setzte mit einem gewaltigen Sprung am einarmigen Bärtigen vorbei und rammte dem Großen den Dolch vom Kinn her geradewegs ins Gehirn.
    Der Kleine war leichenblaß geworden, hielt jedoch sein Schwert immer noch gezückt. Mit der freien Hand packte Conan ihn am Handgelenk, während er gleichzeitig seinen Dolch aus dem Großen herauszog. Die Augen des Kleinen weiteten sich vor Entsetzen, als sein Arm wie in einem Schraubstock festgehalten wurde. Doch blieb ihm nur ein Sekundenbruchteil, um seine Lage zu überdenken. Dann stieß Conan ihm den Dolch durch die leichte Rüstung unter dem roten Leder direkt zwischen die Rippen.
    Der Cimmerier zog den Dolch heraus und musterte mißtrauisch seine Umgebung. Der Große lag auf dem Pflaster. Der Kleine taumelte kurz und hielt immer noch sein Schwert in der Hand. Dann fiel es klirrend zu Boden. Der dritte hielt sich den blutenden Armstumpf und blickte den Cimmerier haßerfüllt an.
    »Geh zu einem Bader mit einem Brenneisen. Dann überlebst du vielleicht«, sagte Conan angewidert. »Keiner von euch war es wirklich wert, von mir getötet zu werden.«
    Der Bärtige zeigte mehr Kampfesmut, als Conan geglaubt hatte. Er nahm sein Langschwert mit der Linken auf und sprang hinter den Cimmerier, um ihn von hinten zu durchbohren. Dieser Schlag war selbst für einen unverletzten Meister im Schwertkampf äußerst schwierig, und beides war der Bärtige nicht. Conan packte ihn mit einer Hand von hinten am Kinn, mit der anderen am Hinterkopf und drehte einmal kräftig. Die Halswirbel knackten hörbar. Dann sank auch dieser Gegner tot neben seinen Kumpanen aufs Pflaster.
    Conan ging nicht sogleich weg, sondern musterte seine Umgebung. Nur weil er die drei Feinde getötet hatte, konnte er nicht annehmen, daß deren Freunde nicht in der Nähe wären. Die Menschenmenge war totenstill. Keiner machte eine feindliche Bewegung. Conan nickte grimmig und wischte seinen Dolch am roten Wams des Bärtigen ab. Dann steckte er ihn in die Scheide und schlenderte zurück zum Weinladen.
    Delia stammelte nur aufgeregt, nachdem er wieder Platz genommen hatte, brachte jedoch kein verständliches Wort über die Lippen. Conan nahm den Deckel vom Teller und freute sich, daß das Essen noch warm war.
    »Ich wußte ja, daß du Kraft hast«, stieß Delia endlich hervor. »Das habe ich gemerkt, als du mich gestern aufs Podest gezogen hast. Ich wußte auch, daß du verrückt bist, sonst hättest du nie die Herausforderung dieser drei Mörder so leichtfertig angenommen. Aber ich hätte niemals geglaubt, daß ein Mann so schnell sein könnte!«
    Conan blickte in den Becher mit Glühwein. »Wenn ein Krieger wie ich allein durchs Land zieht, muß er schnell sein. Selten habe ich einem Gefährten vertraut, meinen Rücken zu decken oder an meiner Seite zu kämpfen. Schon vor langer Zeit habe ich gelernt, blitzschnell und ohne Skrupel zuzuschlagen. Ich kämpfe nie grundlos, doch wenn mich einer angreift, muß er damit rechnen, daß ich ihn töte.«
    »Aber den Mann, dem du den Arm abgeschlagen hast, hättest du das Leben geschenkt«, sagte Delia.
    »Er war nicht mehr gefährlich. Allein und nur mit einem Arm. Wenn man bedenkt, daß er kein richtiger Krieger war, hat er am Schluß doch noch Mut gezeigt. Aber ich pflege derartige Angebote nie zweimal zu machen.«
    »O-o! Da kommt Ermak«, sagt Delia. »Was will er?«
    »Nun, mit mir reden«, sagte Conan und riß ein Stück Brot aus dem Laib.
    Der Mann in der Halbrüstung blieb vor dem Tisch stehen, die Hand lässig auf den Schwertgriff gelegt. Er verbeugte sich nicht, sondern musterte Conan mit kalten grauen Augen – das waren die Augen eines Mannes, der berufsmäßig Menschen umbrachte.
    »Das war eine bemerkenswerte Vorführung, Cimmerier«, sagte Ermak.
    Conan zuckte mit den Schultern. »Bemerkenswert wäre es gewesen, wenn sie mich gezwungen hätten, mein Schwert zu ziehen.«
    Der Mann lächelte. »Stimmt, es war kein richtiger Kampf, sondern die Vertilgung von Ungeziefer. Doch nur ein echter Krieger konnte das so geschickt erledigen. Mein Mann Nevus hat mir von dir

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